36.675 Besucher : Messerückblick: So war die Fakuma 2024

„Endlich ist es wieder soweit“, freute sich Dr. Christoph Schumacher, Bereichsleiter Global Marketing bei Arburg über die Fakuma 2024. „Das ist für uns wie Nachhausekommen.“ Auch Michael Wittmann, Inhaber und Geschäftsführer der Wittmann-Gruppe, war hochzufrieden: „Wir freuen uns, wieder hier zu sein. Die Fakuma ist traditionell die Messe, auf der wir intensive Gespräche führen und neue Ideen entwickeln. Der persönliche Austausch und das praktische Erleben sind in diesem Jahr besonders wichtig.“

Einen vollen Stand und intensive Kundengespräche gab es auch bei Technotrans Solutions, Fakuma-Aussteller der ersten Stunde. „Wir sind von der Fakuma überzeugt, weil sie uns immer wieder durch den hohen Praxisbezug begeistert“, bestätigte Geschäftsführer Nico Küls. Und auch bei Engel Austria herrschte beste Stimmung: „Wie jedes Jahr freuen wir uns auch diesmal auf der Fakuma zu sein und über die vielen tollen Messegespräche“, so CTO Dr. Gerhard Dimmler, der begeistert den hohen Besucherandrang schon am ersten Messetag lobte. Dr. Ralf Düssel, Head of Sustainability bei Evonik und Vorstandssitzender bei Plastics Europe Deutschland, hat „klasse, tolle und optimistische Eindrücke von der Fakuma gewonnen“, resümiert er erfreut.

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Steigende Internationalisierung

Die Fakuma wird zunehmend international und hatte einen Auslandanteil von 47,5 Prozent (Vorjahr: 44,0 Prozent), heißt es in einer Aussendung.

Von den insgesamt 1.639 Ausstellern (+3 gegenüber 2023) seien 778 aus vielen Ländern angereist – darunter 170 Firmen aus China, 142 aus Italien, 81 aus der Schweiz, 77 aus Österreich und 51 aus der Türkei.

"Digitalisierung ist top!"

Am Nachmittag des ersten Messetages fand die zweite Auflage des „Round Table zur Fakuma“ statt. Diesmal unter dem Motto: „Digitalisierung – Top oder Flop?“ Zur ausgewählten Expertenrunde gehörten Miranda Burtscher, Head of Corporate Operations Controlling bei Alpla, Prof. Dr. Michael Braungart, Gründer und wissenschaftlicher Geschäftsführer von Braungart Epea, Guido Frohnhaus, Geschäftsführer Technik bei Arburg, Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres vom Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der Leibniz Universität Hannover sowie Prof. Dr.-Ing. Thomas Seul von der Hochschule Schmalkalden.

Unter der Moderation von Dipl.-Ing. Markus Lüling, Chefredakteur K-Profi, beleuchteten die Diskutanten, inwieweit die Digitalisierung in den Bereichen Nachhaltigkeit und Fachkräftemangel Lösungen bietet. Das klare Fazit der Runde: Digitalisierung ist top. Sie ist Notwendigkeit, ein Werkzeug in Richtung Effektivität, und aus der Effektivität folgt mehr Effizienz, betonte Thomas Seul. Es gebe genügend Beispiele aus vielen Bereichen, dass Digitalisierung uns weitergebracht hat.

Zuerst vereinfachen, dann digitalisieren

Ebenfalls für „Top“ plädierte Hans-Josef Endres, denn Digitalisierung bietet viele Chancen und konkrete Erleichterungen in der gesamten Prozesskette. Beispielsweise, um Material transparent zu machen, indem Materialdaten gesammelt und genutzt werden, um Stoffe wiederverwenden zu können. Michael Braungart betonte, dass erst die Digitalisierung die Voraussetzung für Kreisläufe schaffe. Allerdings dürfe nicht „das Absurde“ digitalisiert werden. „Man darf nicht auf das Falsche aufsetzen“, so Braungart. „Immer zuerst schauen, was wir digitalisieren“.

Hierin war sich die Runde einig: Abläufe zuerst vereinfachen und verbessern und dann digitalisieren. Nur so sei Digitalisierung auch sinnvoll und wirksam. Auf ein Handlungsfeld wies Miranda Burtscher hin: Digitalisierung bedeute auch viele Daten, die die Nutzung entsprechender Analysetools erfordern. Hierfür seien allerdings die Schnittstellen zunächst zu einer einheitlichen Sprache zu bringen, sonst scheitere die Vernetzung.

Die geballte Innovationskraft, die auf der Fakuma 2024 zu erleben war, ist ein gutes Zeichen dafür, dass wir die Handlungsfelder beherzt und zuversichtlich angehen.
Bettina Schall, Geschäftsführerin des Messeveranstalters

Nachwuchsgewinnung am Karriere-Freitag

Der „Karriere-Freitag“ wird in diesem Jahr als besonderes Highlight beschrieben: Messeveranstalter, Ausstellerbeirat und Aussteller hatten zusammen eine Kampagne für Schüler, Studenten und Berufseinsteiger unter dem Motto „Mold your dreams, mold your future“ organisiert. Ziel war es, junge Menschen über Karrieremöglichkeiten in der Kunststoffbranche zu informieren und zugleich Wissen über Kunststoff zu vermitteln. Viele Aussteller organisierten Fahrmöglichkeiten, Aktionen, Touren über die Messestände sowie Einblicke hinter die Kulissen der Kunststoffverarbeitung.

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Die Kampagne sei auf großen Anklang gestoßen, wird in der Aussendung berichtet. Über 400 junge Interessierte hätten diese Chance wahrgenommen und sich den unterschiedlichen Guided Tours angeschlossen. „Der Karriere-Freitag war ein Highlight in der Messegeschichte der Fakuma“, sagte Dr. Christoph Schumacher begeistert. Auch Michael Wittmann lobte die Initiative: „Das war eine tolle Chance für junge Menschen, unsere Branche kennenzulernen.“

Optimistisch in Richtung Zukunft

„Die Fakuma 2024 war wieder ein tolles Familienfest für den Kunststoff“, fasst Bettina Schall, Geschäftsführerin des Messeveranstalters P. E. Schall, die erfolgreichen fünf Messetage in Friedrichshafen zusammen, zu denen 36.675 Besucher angereist waren. „Schon zur Eröffnungs-Pressekonferenz hat uns Prof. Dr. Michael Braungart mit seinem Ansatz ‚alles ist Nährstoff' in hohem Maße inspiriert. Es folgten viele Gespräche und Zusammenkünfte in sehr gut besuchten Messehallen und Konferenzräumen. Die Start-up-Area freute sich über ein reges Interesse an den Messeständen. Und das Fachforum war einmal mehr ein zentraler Treffpunkt für die Experten-Community, um vertiefte Fachinformationen einzuholen.“

Schall schaut für die Branche optimistisch in die Zukunft. „Auch wenn die gegenwärtige Lage eingetrübt ist und viele hochkomplexe Problemlagen gleichzeitig zu bewältigen sind, ist diese geballte Innovationskraft, die auf der Fakuma 2024 zu erleben war, ein gutes Zeichen dafür, dass wir die Handlungsfelder beherzt und zuversichtlich angehen“, meint die Messechefin. Die nächste Fakuma findet vom 13. bis 17. Oktober 2026 in Friedrichshafen statt.