Qualitätskontrolle : Maschinelles Sehen: Wachstum soll sich bis 2028 verdreifachen

Der Markt für maschinelles Sehen zur Qualitätskontrolle soll laut einem aktuellen Bericht des Technologie-Marktforschungsinstituts ABI Research von 2,3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 auf beträchtliche 7,2 Milliarden US-Dollar im Jahr 2028 anwachsen. Die zunehmende Präsenz von künstlicher Intelligenz (KI) als Grundlagentechnologie könnte dieses prognostizierte Wachstum ursächlich beeinflussen. "KI beschleunigt und verbessert die Effizienz des MV-Marktes", bekräftigt James Prestwood, Industrial and Manufacturing Industry Analyst bei ABI Research, diese Annahme. Sie erhöhe die Inspektionsgeschwindigkeiten und ermögliche die Verlagerung der Qualität in den vorgelagerten Bereich. Zudem seien KI-Systeme anpassungsfähiger als herkömmliche Software.

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Der Analyst merkt aber die andere Seite der KI-Medaille an: "Obwohl sich viele KI-Lösungen leicht in die bestehende MV-Hardware und -Software integrieren lassen und damit für die Hersteller eine 'low hanging fruit" darstellen, kann ihre mangelnde Erklärbarkeit eine Herausforderung darstellen. Ohne diese Funktionalität könnte es für KI schwierig werden, in Märkten mit hoher Regulierungsdichte Fuß zu fassen". Einige KI-Anbieter, wie etwa Neurala, würden bereits große Anstrengungen unternehmen, ihre Software mit Erklärungsfunktionen auszustatten, doch das sei noch nicht bei allen Lösungen Standard.

Das MV-Ökosystem umfasst eine Vielzahl von Anbietern, von denen sich viele auf die Bereitstellung von sogenannten Best-of-Breed-Komponenten spezialisiert haben, wie Neurala, Intel, Google, Landing AI und Instrumental für KI sowie Sony, Teledyne und Nikon für Kameras. Andere Anbieter konzentrieren sich auf die Bereitstellung robuster End-to-End-MV-Lösungen, darunter Aqrose Technology, Cognex, Basler, Keyence, SICK, Omron und Elementary Robotics.

"Für die meisten Hersteller werden das Budget und die Komplexität des Aufbaus ausschlaggebend für die Wahl zwischen Standardlösungen und Eigenentwicklungen mit Best-of-Breed-Komponenten sein. Kleinere Hersteller werden aufgrund ihrer geringeren Kosten und einfacheren Anforderungen wahrscheinlich den größten Nutzen aus Standardlösungen ziehen", so Prestwood abschließend.