IT und OT : Neue Lenze-Plattform:
So bringt sie den Generationenwechsel in der Automatisierung

Maschinenbauer sehnen sich nach digitalen Geschäftsmodellen. Allein, es mangelt bei vielen Firmen an Zeit, an Ideen und am Fachpersonal. Lenze will mit seiner Plattform Nupano die Maschinenbauer unterstützen. Die Kunden sollen nicht Commodity-Apps runterladen, sondern selbst auf der Plattform mit Lenze-Expertinnen und Experten gemeinsam entwickeln. Die Automatisierungsspezialisten setzen dabei auf einen No-Code-Ansatz, damit auch Nicht-Entwickler, die Vorteile der Plattform schnell erkennen und für sich nutzen können. Über den digitalen Zwilling gelangen die Anwendungen in einen Industrie-PC. Dort werden sie von der Runtime ausgeführt. Nupano steht für eine neue Generation in der Automatisierung, heißt es bei Lenze.

Lenze-CEO Christian Wendler sitzt im Auditorium. Er hatte schon seinen Auftritt auf der Jahrespressekonferenz, konnte Rekordumsätze im Jubiläumsjahr vermelden, ein zweistelliges Wachstum steht in den Büchern von Lenze – trotz Covid19 und abgebrochenen Lieferketten. Der CEO lauscht seinen Kolleginnen und Kollegen, neben ihm der CTO Frank Maier, der in wenigen Wochen seinen Abschied feiert – auf der Bühne: Zwei junge Kolleg:innen: Annekatrin Konermann und Werner Paulin. Sie verkörpern eine neue Generation des Automatisierers und präsentieren die Open Automation Platform Nupano – die erste Plattform aus dem Hause Lenze, die auch eine Antwort auf eine neue Generation in der Industrie ist – mehr Python statt IEC.

„Ich bin Elektrotechniker, habe die Glanzzeiten der Automatisierung miterlebt, neue Technologien, immer mehr Wachstum. Als junger Ingenieur dachte ich: Das geht immer exakt so weiter. Tut es aber nicht. Daher brauchte ich ein neues Bild, ein neues Ziel und musste mir Partner im Unternehmen suchen, die den Weg mitgehen“, erklärt Wendler angesprochen auf die Frage, wie das Unternehmen den Kulturwandel vom hardwarelastigen Antriebsspezialisten zur Digital Company geschafft hat. Er und sein Führungsteam haben sich in den letzten Jahren viele neue, auch externe Ideengeber:innen, junge Menschen ins Team geholt. Nupano ist ein Ergebnis davon.

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Die Sehnsucht der Maschinenbauer

„Wir verheiraten die OT und die IT. Und glauben Sie mir, es wird eine glückliche, lohnenswerte Verbindung. Lenze kann seinen Kunden Lösungen als One-Stop-Shop anbieten. Wir entwickeln gemeinsam digitale Geschäftsmodelle mit Kunden und implementieren diese im digitalen Zwilling und vor Ort. Und wir bringen auch Hardware-Komponenten sowie unser Domänenwissen mit ein“, erklärt Wendler.

Er ist überzeugt: Maschinen- und Anlagenbauer sehnen sich nach neuen Erlösquellen. Der Druck auf sie wächst, denn sie müssen sich durch digitale Zusatzangebote differenzieren. Dafür fehlten jedoch häufig die passenden Ressourcen und das notwendige Know-how. Lenzes Open Automation Platform Nupano soll ihnen helfen. Sie bietet einen Raum für digitale Innovationen auf Maschinen- und Anlagenebene und schafft den Zugang zu neuen Geschäftsmodellen – und das ganz ohne Kenntnisse der Informationstechnologie (IT) auf Seiten des Anwenders. Die Niedersachsen setzen dabei auf offene, bewährte IT-Architekturen und -Technologien. Die Cloud kommt von AWS.

Die Beobachtung der Lenze-Experten über die vergangenen Jahre: Viele Unternehmen wollen digitale Geschäftsmodelle für ihre Maschinen und Anlagen. „Das zieht sich durch alle Branchen, von der Intralogistik bis hin zur Linien-Automatisierung“, berichtet Annekatrin Konermann . „Die Ideen sind oftmals schon da, aber es mangelt an Wissen, an Fachkräften und in manchen Fällen am Technologieverständnis für neue Geschäftsmodelle.“ Mit der Open Automation Platform bietet Lenze eine Schlüsseltechnologie, für deren Nutzung keine IT-Kenntnisse aufseiten des Anwenders nötig sind. Damit grenzt sich Nupano von anderen Plattformen im Markt ab.

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Wendler
Lenze CEO Wendler: „Die besten Zeiten der Automatisierung stehen uns noch bevor.“ - © Lenze

Schnell verheiratet

„Wir wollen dem Kunden einen ökonomischen Mehrwert liefern. Den vermissen viele Maschinen- und Anlagenbauer im Markt, insbesondere, wenn es um die Digitalisierung geht. Unsere Kunden fordern von einer Plattform einen Wettbewerbsvorteil und wollen nicht nur Commodity-Apps runterladen. Als Basis-Set liefern wir sofort ein Life-Cycle-Management der Apps mit und setzen auf offene IT-Standards. Commodity- Apps gibt es obendrauf. Diese Baukastensystematik ist ein großer Vorteil unseres Ansatzes“, ist Wendler überzeugt.

Im Maschinen- und App-Management sind firmeninterne Applikationen sowie öffentliche Softwarebausteine beheimatet. Vorreiterunternehmen, die schon eigene Apps entwickelt haben, können diese direkt auf die Plattform bringen. Der offene Standard macht das möglich. Applikationen lassen sich auf der Plattform gemeinsam testen, es entstehen beim Kunden ein Release-Workflow und eine Life-Cycle-Strategie für dessen gesamten Maschinen- und Anlagenpark.

  • "Wir müssen die Softwarebausteine einfach und effizient in über 1000 oder mehr Maschinen pro Jahr bringen, sonst liefern wir keinen Mehrwert für den Kunden."

    Annekatrin Konermann

Entscheidend für den Erfolg im Maschinen- und Anlagenbau ist, dass die Open Automation Platform es Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ohne IT-Fachwissen erlaubt, die Anwendungen nutzen und sogar implementieren, erweitern und aktualisieren zu können. Deshalb legten die Entwicklerinnen und Entwickler einen besonderen Fokus auf die UX der Plattform. Auf Nupano findet der Kunde jetzt beides – die Applikationen und die Übersicht seiner Maschinen als digitale Zwillinge. Praktisch per Drag ’n’ Drop verheiratet der Anwender so die OT mit der IT-Welt. „Wir müssen die Softwarebausteine einfach und effizient in über 1000 oder mehr Maschinen pro Jahr bringen, sonst liefern wir keinen Mehrwert für den Kunden“, unterstreicht Annekatrin Konermann . Über den digitalen Zwilling im System gelangen die Anwendungen in einen Industrie-PC. Dort werden die Anwendungen von der Runtime ausgeführt. „An der Stelle kommen die Plattformen und die PLC-Runtime zusammen.“

Die ersten Kund:innen stehen schon bereit, bringen ihre Applikationen mit oder lassen neue Anwendungen entwickeln. „Das Feedback aus den Gesprächen mit unseren Kunden ist sehr positiv. Viele haben nach einer solchen Plattform gesucht“, ist Annekatrin Konermann stolz. Auch der CEO lobt sein Team. Die Ziele der Automatisierer sind ambitioniert. „Wir und unsere Kunden müssen viel mehr Kontakt halten zu unseren jeweiligen Kund:innen. Das machen uns die großen Hyperscaler und E-Commerce-Unternehmen vor. Auch dafür braucht man eine Plattform. Dann können wir gemeinsam schnell Ideen weiterentwickeln“, unterstreicht Wendler. Und die Branche?

„Die besten Zeiten der Automatisierung stehen uns noch bevor. Wir alle realisieren gerade, was es beispielsweise heißt, Energie sparen zu müssen. Ohne Automatisierung, ohne Elektrotechnik und IT werden wir nicht auskommen. Wir sprechen über DC-Netze, über Vernetzung von Energiesystemen und Maschinen und über weniger Verbrauch durch intelligente Steuerung. Gleichzeitig muss Automatisierung noch einfacher und intuitiver werden, denn Engineering-Zeit wird noch kostbarer werden, weil uns Fachkräfte fehlen.“

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Mit der Plattform Nupano will Lenze IT und OT verheiraten.

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