Sichere Lagerung : So sieht Digitalisierung in der Gefahrstofflagerung aus
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Handling, Lagerung und Logistik mit gefährlichen Stoffen ist per se kein „Hexenwerk“. Dennoch: Der Umgang mit Gefahrstoffen ist eine sehr komplexe Materie und verlangt in den Unternehmen, die damit mittelbar oder unmittelbar arbeiten viel Know-how, höchste Sorgfalt und Fingerspitzengefühl. Genau genommen sind in jedem produzierenden Unternehmen gefährliche Stoffe in Verwendung, wenn auch häufig „nur“ Maschinen- oder Hydrauliköle. Bei der Gefahrstofflagerung gibt es zahleiche gesetzliche Bestimmungen, die eingehalten werden müssen, damit im Fall des Falles nicht gleich die Fetzen fliegen wenn es in einem Gefahrstofflager zu einem Unfall kommt. Was nicht häufig der Fall ist dank der strengen Regeln. Es geht um Sicherheit für Mitarbeiter, Umwelt und für das Unternehmen selbst.
Höchstmöglicher Schutz steht im Vordergrund was auch in punkto Rechtssicherheit für das Unternehmen essentiell ist. Auch wenn Vieles bis ins Detail und mitunter auch unübersichtlich geregelt ist fehlen in Österreich beispielsweise klare Regelungen für den Umgang von Peroxiden und Lithium-Batterien, die immer häufiger im Alltag Anwendung finden. In diesen beiden Fällen können deutsche Vorschriften heranzogen werden. „Derzeit besonders belastend ist die rechtliche Situation bei der Lagerung brennbarer Flüssigkeiten hinsichtlich der entsprechenden neuen Verordnung (Verordnung über brennbare Flüssigkeiten - VbF) dazu. Diese ist zwar seit 2018 als Entwurf im Rechtsinformationssystem der Republik Österreich zu finden, aber immer noch nicht rechtskräftig, bedauert Erich Humenberger, Geschäftsführer von Denios in Österreich. Dieses Unternehmen bietet für Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleister zahlreiche Produkte und Dienstleistungen rund um das Thema betriebliche Sicherheit im Umgang mit Gefahrstoffen an.
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Regelungen in Österreich
Wichtig ist die Einhaltung der für den Gefahrstoff geltenden gesetzlichen Regelungen in dazu passenden Lagerlösungen. In Österreich ist bei Lagerung brennbarer Flüssigkeiten ein Brandschutz von mindestens 90 Minuten gefordert. Brandschutzlager von Denios sind als Gesamtsystem REI 90 klassifiziert. Das bedeutet, dass sie einem Vollbrand 90 Minuten standhalten. Unabhängig davon, ob von innen nach außen oder umgekehrt. Dieses Kriterium schützt nicht nur das Lagergut, es sichert auch der Feuerwehr wertvolle Zeit zur Brandbekämpfung. Gefahrstofflager ohne Brandschutz zur Lagerung von wassergefährdenden Flüssigkeiten müssen das geforderte Auffangvolumen besitzen. Die Auffangwanne muss eine entsprechende Materialbeständigkeit aufweisen und sollte regelmäßig auf ihre Dichtheit geprüft werden. Bei der Lagerung von Giften kommt etwa die Giftverordnung zur Anwendung die bei Entnahme der Gifte (Giftbezugsschein) eine strenge Dokumentation vorsieht. Weitere Kriterien können, je nach eingelagertem Stoff, beispielsweise temperierte Lagerung technische Lüftung/Absaugung, Druckentlastungsfläche, Löschanlage, Sensorik-/Alarmsysteme sein.
Den möglichen Notfall ins Bewusstsein rufen
„Selbstverständlich benötigt es auch laufende Schulungen der Mitarbeiter, auch um ständig auf den Umgang mit Gefahrstoffen zu sensibilisieren. Zudem braucht es eine regelmäßige Evaluierung, um Gefahrenpotentiale zu erkennen und entsprechende Schutzmaßnahmen zu treffen“, betont Humenberger. Wer mit gefährlichen Stoffen arbeitet braucht für den Fall der Fälle entsprechende Sicherheitskonzepte. Diese hängen von verschiedenen Faktoren ab. Eigenschaften, Lagermengen, Lagerarten (Tank oder Stückgut) sowie besondere geographische Standorte (Ballungsräume, Beckenlagen und Naturschutzgebiete) gehen genauso in die Konzepte ein wie Forderungen und Auflagen aus Gewerberecht, Wasserrecht, Brandschutz und lokalen Verwaltungsbehörden. In jedem Fall lohnt es sich, den Gefahren angepasste Notfallausrüstung zusätzlich vor Ort zu besitzen, deren Handhabung zu üben und zu unterweisen und mit Einsatzorganisationen Notfallübungen durchzuführen. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse tragen zu einer kontinuierlichen Verbesserung des Notfallbewusstseins bei.
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Anwender haben die Möglichkeit, ihre Gefahrstofflager und Auffangwannen rund um die Uhr online zu überwachen, Störungen oder Leckagen in Echtzeit zu erkennen und sofort zu reagieren bzw. rechtzeitig Gegenmaßnahmen einzuleiten.Erich Humenberger, Geschäftsführer von Denios
Smarte Gefahrstofflagerung
Der Trend in der Gefahrstofflagerung geht eindeutig in Richtung Digitalisierung. Denios hat kürzlich eine Weltneuheit auf den Markt gebracht, die die Gefahrstofflagerung um ein Vielfaches einfacher, komfortabler und sicherer für Mensch und Natur macht. Anwender haben mit der smarten Lösung „Denios connect“ die Möglichkeit, ihre connect-fähigen Denios-Produkte wie Gefahrstofflager und Auffangwannen rund um die Uhr online zu überwachen, Störungen oder Leckagen in Echtzeit zu erkennen und sofort zu reagieren bzw. rechtzeitig Gegenmaßnahmen einzuleiten. Dies verhindert Produktionsausfälle sowie mögliche hohe Folgekosten und vermeidet Umweltschäden, Sachschäden oder im schlimmsten Fall die Gefährdung der Mitarbeiter. Noch im Laufe dieses Jahres wird es weitere connect-fähige Denios- Produkte wie Wärmekammern und Sicherheitsschränke geben, kündigt Humenberger an. Für den sicheren Betrieb von Gefahrstofflagern sind mehrere Parameter relevant. Kritische Abweichungen vom normalen Betriebszustand wie beispielsweise Temperaturschwankungen, Probleme mit der Lüftung, offenstehende Türen oder der Austritt von Gasen werden über die Sensorik sofort erkannt und per individueller Alarm-Meldung als E-Mail oder SMS auf Handy, Tablet oder Desktop-PC gemeldet. Denios-connect bietet auch eine Open API-Schnittstelle an, über die ein Teil der Daten auch in Leitsysteme der Anwender übertragen werden kann.
Trend zu Mobilität
Die Zustandsdaten von sämtlichen connect-Produkten werden in der Denios-Cloud lückenlos dokumentiert und können beispielsweise als Report für Audit-Zwecke im Rahmen der wöchentlich vorgeschriebenen Sichtprüfung bei Auffangwannen nach der Stahlwannen-Richtlinie (StawaR)/TRGS 510 herangezogen werden. Die Alarmmeldungen werden in einer Webapplikation verwaltet, die ohne Installationsaufwand per Browser von diversen Endgeräten mit Internetzugang passwortgeschützt aufgerufen werden kann. Alle notwendigen Konfigurationen mit den jeweiligen connect-Produkten werden für den Kunden eingerichtet. Humenberger: „Im Trend steht aber auch die steigende Mobilität in der Gefahrstofflagerung. Brandschutz als bauliche Maßnahme wird vermehrt von den mobilen Brandschutzcontainer abgelöst.“ Solche Container lassen sich jederzeit versetzen und so optimal in betrieblichen Abläufe integrieren. Da sehr viele Betriebe auf Nachhaltigkeit, Umweltschutz und hohe Produktgüte beim Auftreten mit Ihren Erzeugnissen am Markt großen Wert legen, wird – teils freiwillig, teils durch externe Audits gefordert – ein sauberer und nachvollziehbarer, verantwortungsvoller Umgang und Einsatz von chemischen Stoffen und Energie auch intern gefordert.
Humenberger dazu: „Dies kann nur durch klare Strukturen und die Umsetzung technischer Maßnahmen, auch und gerade bei Bereitstellung, Einsatz und Lagerhaltung chemischer Produkte erfolgreich implementiert werden.“ Denios bietet hier nicht nur eine Reihe praktischer Hilfsmittel und Lagersysteme an, sondern auch das für kundenorientierte Speziallösungen notwendige Know-how in großer Detailtiefe. Der Umgang mit gefährlichen Stoffen ist sensibel und Faktum ist, dass Unternehmen viel Aufwand in die Implementierung geeigneter Sicherheitskonzepte investieren, auch ohne dies in der Öffentlichkeit auf die große Glocke zu hängen. Auf der Kundenliste von Denios stehen so bekannte Unternehmen wie ÖBB, Miba, Shell, Wiener Linien, KTM oder NÖM.
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