Unfall in Krems : So kann man Explosionen durch Schweißbrenner vorbeugen

Explosion Krems

Vom niederösterreichischen Landeskriminalamt hieß es, dass beim Vorfall in Krems sowohl die Leitung von der Gasflasche als auch der Brenner brüchig und porös waren. Durch kleine Löcher dürfte Propangas ausgeflossen sein.

- © APA

Bei einer Explosion in der Halle eines Chemieunternehmens in Krems ist am Donnerstagnachmittag ein Mann ums Leben gekommen. Zudem wurden zwei Menschen verletzt - ein Arbeiter und eine Helferin von der Feuerwehr. Das Gebäude wurde stark beschädigt und soll einem Trümmerhaufen gleichen. Ein beschädigter Schweißbrenner soll zu dem Unfall geführt haben. FACTORY hat nachgefragt, wie andere Firmen gegen solche Unfälle im Vorfeld vorgehen können.

Arbeitssicherheit: Hat der produzierende Sektor Aufholbedarf?

Möglichkeiten der Prävention

Von Seiten der AUVA heißt es: "Konkrete Präventionsmaßnahmen müssen durch das Unternehmen im Vorfeld der Tätigkeiten festgelegt werden, nachdem zuvor eine ausführliche Gefährdungsbeurteilung durchgeführt und alle möglichen Gefährdungen berücksichtigt wurden". Norbert Sturmlechner vom AUVA-Fachbereich Chemie weist auf die Gesetzeslage hin: "Die Arbeitnehmer:innen sind gemäß ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (§ 14 ASchG) über die festgelegten Präventionsmaßnahmen entsprechend zu unterweisen".

Die Andreas Busch GmbH ist ein Tiroler Unternehmen, das unter anderem Schweißsysteme, sowie Reparatur- und Prüfservices anbietet. Auf Nachfrage von FACTORY erklärt Emanuel Schlaucher im Namen der Firma Busch, wie man das Risiko solcher tragischen Arbeitsunfälle senken kann: "Es ist ein sehr sorgfältiger Umgang, sowohl in der Lagerung, aber auch in der Pflege der Gerätschaften zu empfehlen". Zudem sei es wichtig, dass in bestimmten Abständen die Anschlüsse mit einem Lecksuchspray kontrolliert werden. Schlaucher weißt außerdem darauf hin, dass Geräte einer jährlichen Sicherheitsüberprüfung unterzogen werden müssen, bei der, wenn sorgfältig durchgeführt, auch der einwandfreie Zustand festgestellt werden sollte. Wie man Vorfälle wie jenen ins Krems verhindern kann? Gänzlich sei das nicht möglich. "Es hängt stark vom Personal ab, welches die Geräte bedient", schließt Schlaucher sein Statement.

Hintergründe der Explosion

Am Freitag wurden erste Ursachen für die Explosion in Krems bekannt. Zwei Arbeiter hatten laut Polizeisprecher Stefan Loidl in der betroffenen Lagerhalle bei der Demontage eines stillgelegten Kessels Schweißbrenner verwendet. Dabei sei vermutlich Propangas ausgetreten, das sich unbemerkt in dem Objekt verteilt habe. Eine externe Zündquelle dürfte dann zur Explosion geführt haben.