BVL-Präsident Stiftner verlässt ELA-Vorstand : BVL Österreich beendet Kooperation mit European Logistics Association

Die BVL möchte ihr Engagement für die EU und die globale Logistik stärken.

Die BVL möchte ihr Engagement für die EU und die globale Logistik stärken.

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Die Bundesvereinigung Logistik Österreich (BVL) hat beschlossen, ihre Mitgliedschaft in der European Logistics Association (ELA) zum 31. Dezember 2024 zu beenden. Diese Entscheidung spiegelt eine strategische Neuausrichtung wider. Einer Aussendung zufolge zielt diese darauf ab, Effizienz, Transparenz und eine wirkungsvolle Vertretung logistischer Interessen in Europa zu fördern.

BVL-Präsident Dr. Roman Stiftner hat ebenfalls seinen Rücktritt aus dem Vorstand der ELA erklärt. Hintergrund sind Bedenken hinsichtlich der Governance und des Finanzmanagements der Organisation unter der aktuellen Leitung. Laut Stiftner gab es trotz wiederholter Nachfragen keine ausreichenden, zeitnahen Antworten zur Klärung der Finanzunterlagen. Hinzu kämen erhebliche Verluste in den letzten Jahren und das Fehlen eines nachhaltigen Finanzplans. Das habe die Fortschritte und die effektive Interessenvertretung auch der BVL-Mitglieder erschwert.

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Stärkung strategischer Partnerschaften

Die Entscheidung der BVL wird durch das Ziel getragen, ihre Ressourcen auf den European Shippers’ Council (ESC) zu konzentrieren. Diese Organisation zeichne sich durch signifikantes Wachstum, ein starkes europäisches und globales Netzwerk sowie eine erfolgreiche Interessenvertretung in den EU-Institutionen aus. 

Die Zusammenarbeit zwischen BVL und ESC wurde kürzlich auf der Veranstaltung „Logistics for Europe 2024: Rethinking Supply Chains“ in Brüssel weiter vertieft. Sie soll die gemeinsame Vision verdeutlichen, entscheidende logistische Herausforderungen zu bewältigen und innovative Lösungen voranzutreiben.

Herausforderungen im Logistiksektor

Diese Entscheidung fällt in eine Zeit tiefgreifender Veränderungen in der europäischen Logistik. Internationale Konflikte, anhaltende Krisen, gestörte Lieferketten, hohe Energiekosten, Bürokratie, aktuelle und zukünftige Handelskonflikte sowie potenzielle Zolldrohungen prägen die Branche und erfordern innovative Strategien. 

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Die BVL setzt sich eigenen Aussagen zufolge entschlossen dafür ein, ihre Mitglieder bei der Bewältigung dieser Herausforderungen zu unterstützen – sowohl innerhalb Österreichs als auch durch gezielte Interessenvertretung in der EU sowie durch aktives globales Engagement. Durch die Stärkung ihrer Kooperationen und die Nutzung ihres umfangreichen Netzwerks möchte die BVL Österreich eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Zukunft der Logistik weiter ausbauen, Innovationen fördern und die Resilienz und Nachhaltigkeit komplexer Lieferketten sichern.