Für elektrischen Brennstoffzellen-Luftkompressor : Linz Center of Mechatronics erhält OVE Innovation Award
Der Bedarf an sauberer Mobilität wird weiter zunehmen. Vor allem in der Luftfahrt bewegen sich Technologien zur bestmöglichen Nutzung von Wasserstoff an der Grenze des technisch Machbaren.
Bei der Entwicklung des prämierten Brennstoffzellenverdichters kamen intelligente Optimierungsalgorithmen zum Einsatz, sagt Projektleiter Josef Passenbrunner: „Mit Hilfe der intelligenten, multiphysikalischen Optimierung haben wir die technologischen Grenzen hinsichtlich Drehzahl, Baugröße und Leistungsdichte erweitert. Dazu mussten die wechselseitigen Abhängigkeiten aller Geometrie- und Materialparameter berücksichtigt werden.“
Das Ergebnis ist ein elektrischer Brennstoffzellen-Luftkompressor mit enorm hoher Leistungsdichte und hohem Wirkungsgrad, wie es in einer Aussendung heißt. Von der Technologie profitieren können sämtliche Branchen mit hohem Anspruch an Langlebigkeit und Ausfallsicherheit.
Aus wissenschaftlicher Forschung wirtschaftliche Erfolge zu machen, ist vor allem im Bereich der Energiewende der Schlüssel zum Erfolg.LCM-Geschäftsführer Johann Hoffelner
Science becomes reality
„Das ausgezeichnete Projekt „Hochgeschwindigkeitselektromotor für Brennstoffzellen-Luftversorgungssysteme“ zeigt wieder einmal, dass es in Österreich gelingt, innovative Technologien aus der Forschung in die Praxis zu bringen und am Weltmarkt zu etablieren.“ So lautet die Begründung der OVE-Jury unter dem Vorsitz von Bernhard Jakoby, Vorstand des Instituts für Mikroelektronik und Mikrosensorik an der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz, für die Vergabe des diesjährigen OVE Innovation Awards an ein Entwicklungsprojekt der Linz Center of Mechatronics GmbH (LCM) für die Pankl Turbosystems GmbH (Mannheim).
LCM hat für Pankl Turbosystems jene elektrisch betriebenen Hochgeschwindigkeitsmotoren komplett neu ausgelegt, die in Brennstoffzellen-Luftversorgungssystemen (FCAS – Fuel Cell Air Supply) die Verdichterräder antreiben. Diese kommen in der Luftfahrt, im Motorsport sowie in Personen- und Nutzfahrzeugen zum Einsatz. Dabei hat LCM aus einer Not eine Tugend gemacht: Weil der Bauraum für die Motoren immer extrem begrenzt ist, wurden mithilfe der LCM-Software-Plattform SyMSpace alle Komponenten – von der Baugröße des Motors über die Materialauswahl bis zur Dimensionierung jedes Bauteils – so aufeinander abgestimmt, dass die errechnete Motorauslegung nicht mehr verbessert werden kann.
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"Damit hat LCM einen unentbehrlichen Beitrag zum gelungenen Innovationssprung und Wettbewerbsvorsprung geleistet“, betont Pankl Turbosystems-Geschäftsführer Gerhard Krachler. LCM-Geschäftsführer Johann Hoffelner freut die Signalwirkung, die von der Auszeichnung mit dem OVE Innovation Award für ein Projekt ausgehe, das die Energiewende vorantreibt: „'Science becomes reality' ist das Leitmotiv von LCM. Aus wissenschaftlicher Forschung wirtschaftliche Erfolge zu machen, ist vor allem im Bereich der Energiewende der Schlüssel zum Erfolg.“
Zum dritten Mal verliehen
Der OVE Innovation Award ist mit 2.500 Euro dotiert und wurde dieses Jahr bereits zum dritten Mal verliehen. Ausgewählt wurde das Siegerprojekt von einer achtköpfigen Fachjury, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung, Normung und Standardisierung sowie Mitgliedern der OVE Young Engineers zusammensetzt.
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„Das ausgezeichnete Projekt zeigt wieder einmal, dass es in Österreich gelingt, innovative Technologien aus der Forschung in die Praxis zu bringen und am Weltmarkt zu etablieren“, begründet Juryvorsitzender Bernhard Jakoby die Entscheidung.
Publikumspreis feiert Prämiere
Zum ersten Mal wurde auch ein Publikumspreis vergeben. Fünf von der Jury nominierte Einreichungen wurden beim OVE Innovation Day dem Publikum präsentiert.
Das Rennen machte eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern der HTL Wien 3 Rennweg mit einen Projekt zur Wiederverwertung von Abfällen aus fehlerhaften 3D-Drucken.
OVE Innovation Day: Zukunft im Fokus
Im Fokus des OVE Innovation Day standen auch dieses Jahr Branchentrends und Zukunftstechnologien für eine digitale und nachhaltige Gesellschaft sowie die Rolle der Standardisierung als Wegbereiter für Innovationen. „Einheitliche Standards sind die Grundlage für den Erfolg innovativer Technologien, indem sie deren Sicherheit, Funktionalität und Interoperabilität gewährleisten. Ich freue mich, dass der OVE als österreichische elektrotechnische Normungsorganisation hier in internationaler Zusammenarbeit einen wertvollen Beitrag leistet“, so OVE-Präsident Gerhard Fida.
Unter den Gästen beim OVE Innovation Day waren wieder zahlreiche hochrangige Vertreterinnen und Vertreter der internationalen elektrotechnischen Normung, darunter die Generaldirektorin von CEN und CENELEC, Elena Santiago Cid, IEC-Präsident Jo Cops und IEC-Generalsekretär Philippe Metzger.
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Günter Idinger erhielt von IEC den OVE-Award
Der ehemalige Präsident des Österreichischen Nationalkomitees OEK, Günter Idinger, erhielt für sein herausragendes Engagement um die elektrotechnische Normung sowie als erster österreichischer Vertreter in den höchsten internationalen Leitungsgremien von IEC den OVE-Award.