Abfälle vermeiden : Abfallmangement bei Haberkorn: Wie das Handelsunternehmen seinen Müll reduziert

1. Welche Arten von Abfällen fallen bei Haberkorn an und wie sieht deren Sortierung und Entsorgung aus?

Als Handelsunternehmen stammen bei uns die Hauptabfallmengen von Verpackungen und nicht mehr verwendbaren Holzpaletten. Kleinere Abfallmengen entstehen etwa durch die Konfektionierung der von uns gehandelten Produkte – aber nicht in der Menge wie sie bei einem Produktionsunternehmen zu finden sind. An unserer Zentrale in Wolfurt sammeln wir separat: Papier, Kunststoff, Metall, Glas, Holz und Restmüll, aber auch Problemstoffe, Gefahrengut, Leuchtstoffröhren, Elektroschrott, Holz, Altöl, Batterien und Eisenschrott-Späne. Dabei achten wir auf die gesetzlichen Abfalltrennungsanforderungen.

2. Weshalb sind Sie besonders darauf bedacht, den Einsatz von Kunststoff zu reduzieren?

Uns ist es grundsätzlich wichtig, Abfälle jeder Art zu reduzieren bzw. im Optimalfall zu vermeiden. Direkt können wir darauf beim Einsatz von Verpackungsmaterial an unseren Standorten Einfluss nehmen. Das fängt bei den Anliefervorschriften für unsere Lieferanten an. Hier schreiben wir unseren Lieferanten die Verwendung recyclingfähiger bzw. wiederverwendbarer Verpackungen vor und weisen sie auf die Vermeidung unnötiger Verpackung hin. Gerade Einwegkunststoffe oder Kunststoffe, die im Verbund mit anderen Materialien nicht einfach getrennt würden, sind unserer Meinung nach zu vermeiden. Kunststoff ist also nicht generell als „böse“ zu betrachten – wichtig ist das richtige Recycling und damit der Erhalt in der Kreislaufwirtschaft.

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In einem Handelsbetrieb müssen auch immer wieder Produkte entsorgt werden – das sind etwa Ladenhüter, Übermengen oder Produkte mit Haltbarkeitsdatum.
Andrea Sutterlüty

3. Wie hat sich das Abfallmanagement bei Haberkorn in den letzten Jahren entwickelt und was ist hier in naher Zukunft geplant?

Nachhaltigkeit ist uns bei Haberkorn ein wichtiges Anliegen. Wir sind schon seit vielen Jahren nach Ökoprofit zertifiziert und seit 2020 auch nach ISO 14001. Im Zuge des Ökoprofit-Audits wurde auch unser Abfallbericht immer sehr genau überprüft. Während der letzten drei Jahre haben wir etwa eine Kooperation mit der AfB gestartet. Das ist ein gemeinnütziges IT-Unternehmen, dem wir unsere alte IT Hardware spenden. Diese bereiten sie dann wieder auf und verkaufen sie weiter. In einem Handelsbetrieb müssen auch immer wieder Produkte entsorgt werden – das sind etwa Ladenhüter, Übermengen oder Produkte mit Haltbarkeitsdatum. Hier hatten wir ein paar Jahre mit dem gemeinnützigen Unternehmen Fairmittlerei kooperiert. Diese hatten brauchbare Produkte ausgewählt und an NGOs vermittelt. Leider musste die Fairmittlerei Konkurs anmelden. Es wäre schön, wenn wir in Zukunft wieder eine solche Kooperation finden würden. Einwegpaletten fallen unter das System der ARA. Unsere (wenig) defekten Europaletten verkaufen wir seit Kurzem an ein Unternehmen, das diese repariert und wieder in den Verkehr bringt. Zuletzt haben wir für Restmüll-, Kunststoff- und Papier-Abfälle Presscontainer angeschafft. Durch die Benützung dieser Presscontainer können wir die Fahrten reduzieren.

Haberkorn Andrea Sutterluety
"Uns ist es wichtig, Abfälle jeder Art zu reduzieren bzw. zu vermeiden. Direkt können wir darauf beim Einsatz von Verpackungsmaterial an unseren Standorten Einfluss nehmen", Andrea Sutterlüty, Nachhaltigkeitsbeauftragte bei Haberkorn. - © Haberkorn