Branche : Wie ALPEN-MAYKESTAG den Krisen trotzt

Claudia Zoff

Ing. Mag. (FH) Claudia Zoff, Geschäftsführerin bei Bohrer- und Fräserhersteller ALPEN-MAYKESTAG, freut sich über eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung.

- © Neumayr

Der Umsatz des Unternehmens konnte gegenüber dem Vorjahresergebnis um 1,8% auf 54,6 Millionen € gesteigert werden. Seit Jahresbeginn 2022 entwickelten sich jedoch Märkte und Produktsegmente unterschiedlich: Während in der Corona-Hochphase die hochwertigen ALPEN-Bohrer durch den Heimwerkerboom stark zulegten, zeigt die Absatzkurve seit Jahresbeginn einen Knick nach unten, liegt jedoch trotz Rückgangs von 1,7% immer noch über dem Vor-Corona-Umsatz.

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Exportmärkte dominieren

Die Gründe für diese Entwicklung sind vielschichtig, werden aber von den Exportmärkten dominiert, zumal die Exportquote bei 80% liegt. In Chile konnte u.a. der Absatz um 25,2% angehoben werden, ebenso legten die Umsätze in den Niederlanden um 23,9% überproportional zu. Im Gegenzug brach der Markt in Russland, Weißrussland und der Ukraine ein. „Weitere Rückgänge sind mittlerweile auch in den angrenzenden Ländern verstärkt wahrnehmbar. Die Zuwächse im DACH-Bereich und in Italien bewegen sich moderat im Bereich von 1,8 – 2,0%“, so Claudia Zoff.

Umsatzzuwächse von rund 10% haben wir mit unseren Produkten der Marke MAYKESTAG erzielt, unter der wir Präzisions-Fräswerkzeuge für Gewerbe und Industrie herstellen.
Claudia Zoff, Geschäftsführerin ALPEN-MAYKESTAG

Energie- und Rohstoffpreise und Lieferverzögerungen

Mehr und mehr zur Herkulesaufgabe werden für das Familienunternehmen auch die massiv gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise. „Wir verarbeiten jährlich mehr als 1.200 Tonnen Stahl. Der wichtigste Rohstoff für uns, den wir aus Qualitäts- und Nachhaltigkeitsgründen zum überwiegenden Teil aus Österreich und aus Deutschland beziehen. Wie die meisten Unternehmen, so haben auch wir mit den massiven Preissteigerungen zu kämpfen. Claudia Zoff sieht sich „mit einer anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Situation konfrontiert."

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Investitionen

Das Salzburger Familienunternehmen hat das abgelaufene Geschäftsjahr genutzt, um den digitalen Kundensupport zügig voranzutreiben, interne Strukturen zu bereinigen und Synergien zu bündeln. Mit der Inbetriebnahme des modernen Logistikzentrums am Firmenstandort Puch konnte das rund 4 Millionen € Investment im ersten Quartal 2022 den Betrieb aufnehmen. Ebenfalls im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte die zweite Teilsanierung des Betriebsgebäudes in Ferlach mit einem Investitionsvolumen von rund 1 Million € abgeschlossen werden.

Die Logistikketten funktionieren immer noch nicht zu 100%, was uns massive Lieferverzögerungen auf den internationalen Märkten beschert.
Claudia Zoff, Geschäftsführerin ALPEN-MAYKESTAG

Facharbeitermangel ungebrochen - Mitarbeiter:innen gesucht

An den drei Firmenstandorten sind aktuell (31.10.2022) 344 Mitarbeiter:innen beschäftigt, davon 116 in Puch, 129 in St. Gallen und 99 in Ferlach. Die Suche nach Facharbeiter:innen gestaltet sich weiterhin besonders schwierig. „Wir planen vor allem den F&E-Bereich auszubauen und sind an den unterschiedlichen Standorten auf der Suche nach Zerspanungstechniker:innen oder CNC-Maschinenbediener:innen sowie Automatisierungstechniker:innen. Auch Lehrlinge im Bereich Zerspanungstechnik/Metalltechnik/Produktionstechnik und Betriebselektrik werden an den Produktionsstandorten St. Gallen und Ferlach gerne aufgenommen“, freut sich Claudia Zoff über jede Bewerbung.

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