Additive Fertigung : Warum STIWA beim 3D-Druck "Klassenbester" werden will

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STIWA Advanced Products GF Josef Brandmayr, Martin Toninger (STIWA Additive), Gastreferent Nikolas Dill (EOS), Christian Fuchs (STIWA Machining), Dominik Pohn (Geschäftsbereichsleiter STIWA Machining).

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Die Additive Fertigungstechnologie wird am STIWA-Standort in Gampern ausgebaut. „Wir wollen zwischen Wien und München „best in class“ werden – also ein Additiv-Kompetenzzentrum sein, an dem künftig kein Weg vorbei führen soll“, äußert sich dazu STIWA Advanced Products GmbH Geschäftsführer Josef Brandmayr.

Die Additive Fertigung gilt für viele als Zukunftstechnologie. Der große Vorteil des industriellen 3D-Drucks ist, dass Bauteile völlig neu gedacht werden können – mit Geometrien, die vorher undenkbar waren und mit denen gleichzeitig Material- und Energieverbrauch gesenkt werden. Möglich machen das sogenannte flexible Lattice-Gitterstrukturen, die an organisch gewachsene Formen erinnern und trotz ihres geringen Gewichts eine hohe Festigkeit vorweisen.

Was den 3D-Druck besonders macht

„Wir sprechen in der additiven Fertigung von Material- und damit Gewichtsreduktionen von bis zu 80%. Diese Einsparmöglichkeiten spielen in allen hochtechnologischen Anwendungen, sei es im Maschinenbau oder auch in der Luft- und Raumfahrt, eine ganz entscheidende Rolle“, erklärt Machining-Geschäftsbereichsleiter Dominik Pohn. Zur Veranschaulichung: Eine klassische, CNC-gefräste Roboter-Greifeinheit, die im Anlagenbau in Verwendung ist, besteht beispielsweise aus 9 Bauteilen, bei einem Gewicht von ca. 4 Kilo. Derselbe Greifer mit additivem Design aus dem 3D-Drucker hat ein Gewicht von 1,4 Kilo. „Das ist ein Quantensprung“, so Pohn.

Die Märkte für die addtivite Fertigung sind nahezu unbegrenzt.
Josef Brandmayr

Ausbau bei Materialien und Produktionskapazitäten

Heute sind am STIWA Produktionsstandort Gampern bereits mehrere 3D-Drucker in Verwendung. Neben klassischen Materialen wie Kunststoff wird bereits intensiv an Produkten aus Metall gearbeitet. So soll das Materialportfolio in der additiven Fertigung schrittweise erweitert werden, die Produktionskapazitäten mit der Anschaffung zusätzlicher Maschinen ausgebaut und auch die Verarbeitungsprozesse weiter entwickelt werden. „Die additive Fertigung ist die optimale Ergänzung im Portfolio der STIWA Advanced Products und ein weiterer Schritt, sich vom Mitbewerb künftig deutlich abzuheben. Die Märkte dafür sind nahezu unbegrenzt“, so Brandmayr.

Additiv-Campus Gampern

Um die Expertise in diesem Bereich und damit die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts weiter zu erhöhen, soll in nächster Zukunft ein „Additiv-Campus“ entstehen – ein Kompetenzzentrum inklusive Fachvorträgen von spannenden Branchenexperten, Produktvorführungen oder auch Schul-und Weiterbildungsveranstaltungen. Ein erster Fachvortrag mit einer Führung durch die Additiv-Produktionsstätte am 24.11.2022 ist auf großes Interesse gestoßen. „Wir wollen den Campus dafür nutzen, unsere Expertise in diesem Gebiet nach außen zu tragen und damit STIWA als innovatives Technologieunternehmen zu bewerben. Wir freuen uns daher bereits auf die nächsten Events, eine Fachveranstaltung mit Universitäten, Forschungseinrichtungen, 3D-Druck-Herstellern sowie Partner-Unternehmen sind für nächstes Jahr bereits in Planung“, informiert Brandmayr über die nächsten Schritte.

(Lesen Sie auch: Innovationen im 3D-Druck: Diese fünf Start Ups sollten Sie kennen)

Über die STIWA Group

Die STIWA Group ist ein international tätiger Automations-, Produktions- und Softwarespezialist mit Sitz in Attnang-Puchheim und zählt namhafte Kunden wie Blum, thyssenkrupp Presta, VW, Bosch oder Greiner Bio-One zu ihren Kunden. STIWA beschäftigt dabei mehr als 2.300 Mitarbeiter an 12 Standorten auf drei Kontinenten und erzielte im Geschäftsjahr 2021/22 einen Umsatz von 335 Millionen Euro.