Batterieproduktion : Vorarlberger Batteriehersteller e.battery systems ist kräftig am Wachsen
Zum dritten Mal in Folge hat das österreichische Technologie-Unternehmen e.battery systems Umsatz und Personalstand verdoppelt. Das Geschäftsjahr 2021/22 wurde Ende September mit fast vier Millionen Euro Umsatz abgeschlossen – für das laufende ist mit acht Millionen wieder ein Plus von 100 Prozent geplant. „Wir wollen unseren technologischen Vorsprung nutzen und weltweite neue Potenziale erschließen. Dazu schaffen wir noch mehr Kapazitäten und erweitern unser Team“, erklärt CEO und Gründer Christopher Schöpf.
Investition in Automatisierung
2023 sollen siebenstellige Beträge in Automatisierung und Testequipment investiert werden. "Diese dienen dazu, den Qualitätsstandard zu erhöhen und der enormen Nachfrage gerecht zu werden", so Schöpf. Ob es bei dieser Nachfrage auch einmal zu Lieferproblemen kommt? Laut dem CEO sei man derzeit bei den meisten Komponenten gut bestückt, "allerdings fehlen auch uns immer wieder mal wichtige Bauteile und wir können deshalb nicht ausliefern", räumt er ein. "Wir sehen aber am Markt eine Entspannung dieser Situation."
2019 wurde der Entwickler und Hersteller von Batteriesystemen gegründet. Drei Jahre später folgte der Umzug an den neuen Standort in Wolfurt, Vorarlberg. Im Laufe des Jahres stockte man 2022 auch bei den Mitarbeiter:innen von 30 auf 60 auf. Dem folgte auch eine Ausweitung bei der Geschäftsleitung: Der bisherige Projektleiter Christoph Pürmair verantwortet seit Anfang 2023 den operativen Bereich.
Wir forschen an Prozessen, um aus bestehender Technologie im Hinblick auf Energie und Lebensdauer mehr herauszuholen und ressourcenschonender anbieten zu können.Christopher Schöpf
Prozesse im Forschungsfokus
Auch die Abteilung für Forschung und Entwicklung wurde von fünf auf zehn Mitarbeiter:innen verdoppelt. Im hauseigenen Innovationszentrum konzentriert sich das Unternehmen auf neue Technologien, alternative Materialien und Kreislaufwirtschaft. "Wir forschen nicht direkt an Materialien, sondern an Prozessen, um aus bestehender Technologie im Hinblick auf Energie und Lebensdauer mehr herauszuholen und ressourcenschonender anbieten zu können", präzisiert Schöpf.
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Kühltechnologie und Speichersysteme
Nach der Markteinführung der wechselbaren Lithium-Ionen-Batterien für 2- und 3-Radfahrzeuge forciert e.battery systems 2023 deren Serienproduktion. Die eigens entwickelte Flüssigkühl-Technologie der Battery Packs soll eine sicherere, langlebigere und effizientere Nutzung ermöglichen. Im Vorjahr startete e.battery systems gemeinsam mit dem indischen Unternehmen Amara Raja Batteries die Entwicklung und Produktion einer neuen Generation von Scooter-Batterien. Ab Ende 2023 sollen die ersten Serien mit mehreren zehntausend Stück gefertigt werden.
Bei den Second-Life-Energiespeichersystemen für Industrie und Gewerbe plant e.battery systems 2023 die Produktion von mindestens 15 Megawattstunden für Kunden in der DACH-Region. Langfristige Liefervereinbarungen mit internationalen Automobilherstellern sollen den Bedarf an gebrauchten Lithium-Ionen-Batterien aus Hybrid-Fahrzeugen sichern. Deren Lebensdauer wird durch die Wiederverwertung um bis zu zehn Jahre verlängert. Laut Hersteller sind sie bis zu 30 Prozent günstiger als Neusysteme und bieten dazu ein flexibles Modulsystem. „Unsere leistungsstarken Speicher sparen Ressourcen, reduzieren Emissionen, komplettieren nachhaltige Energiesysteme und bieten Unternehmen Sicherheit vor Ausfällen oder bei Blackout-Gefahr“, meint Christopher Schöpf.
Über e.battery systems
Das Spin-off der Akku Mäser GmbH mit Sitz in Wolfurt wurde 2019 von Christopher Schöpf gegründet. Als Unternehmen im Bereich der Lithium-Ionen-Technik beliefert es Hersteller von Elektrofahrzeugen, Baumaschinen und Industrieanlagen.
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