Gegen hartnäckige Schlacken : Trumpf entwickelte neuen Auflageleistenreiniger

Mit neuer Technologie ausgestattet, soll das TruTool TSC 200 problemlos auch harte Schlacke von Auflageleisten entfernen können, die beispielsweise beim Einsatz von leistungsstarken Fiber Lasern entsteht.

Mit neuer Technologie ausgestattet, soll das TruTool TSC 200 problemlos auch harte Schlacke von Auflageleisten entfernen können, die beispielsweise beim Einsatz von leistungsstarken Fiber Lasern entsteht.

- © TRUMPF

Wenn Laserschneidmaschinen mit besonders hoher Laserleistung zum Einsatz kommen, wird die Schlacke hart. So hart, dass die aktuell am Markt verfügbaren Auflageleistenreiniger an ihre Grenzen stoßen und eine vollständige Reinigung quasi unmöglich ist, wie Trumpf in einer Aussendung beschreibt. Daher hat das Unternehmen den TruTool TSC 200 entwickelt, der dieses Problem zuverlässig lösen soll.

Trumpf hebt vor allem das neue Reinigungsprinzip hervor, das die Schlacke in zwei Schritten entfernen soll. Die Maschine arbeitet mit einem Schrupp- und Schlichtprozess sowie einer patentierten Geometrie. Um dies zu ermöglichen, haben die Entwickler die Reinigungswerkzeuge mit verzahnten und durchgängigen Schneiden ausgestattet. Die rotierenden Werkzeuge sind rechts und links von der Leiste angeordnet. Die verzahnten Schneidkanten brechen dabei die Schlacke auf und die durchgängigen Schneidkanten schaben die Schlacke ab. Dieser Ablauf erfolgt laut Trumpf permanent, mehr als 25 Mal in der Sekunde, so dass der Reinigungsprozess in einer Geschwindigkeit von vier bis zehn Meter pro Minute erfolgen kann.

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Das Arbeitstempo basiert auf einem leistungsstarken Motor, dem innovativen Gleitblech und den neuen Reinigungswerkzeugen, heißt es in der Aussendung. Wie schnell es letztlich vorangeht, hängt aber ebenso von der Schlackendicke ab. Diese darf bis zu 25 mm betragen. Silke Kastner, Vertriebsleiterin International des Geschäftsbereichs Elektrowerkzeuge bei Trumpf, empfiehlt aber eine frühzeitige, regelmäßige Reinigung: „Der Reinigungsrhythmus hängt nicht zuletzt vom Qualitätsanspruch ab, den der Anwender an seine Bauteile stellt. Je präziser diese zu fertigen sind, je früher empfehlen wir zu reinigen. Zudem erreicht unser TruTool TSC 200 dann eine höhere Vorschubgeschwindigkeit und benötigt weniger Vorschubkraft.“

Silke Kastner, Vertriebsleiterin International des Geschäftsbereichs Elektrowerkzeuge bei Trumpf
Silke Kastner, Vertriebsleiterin International des Geschäftsbereichs Elektrowerkzeuge bei Trumpf - © TRUMPF

Optionale Vorschubunterstützung

Bei besonders dicker Schlacke oder zähem Material-Mix steigt der Kraftaufwand für den Anwender. Mit der optionalen Vorschubunterstützung möchte Trumpf auch hierfür eine Lösung bieten. Laut Hersteller lässt sie sich direkt an das TruTool TSC 200 montieren und wird über den Motor des Auflageleistenreinigers angetrieben. So soll sich die Maschine bequem über die Auflageleisten führen lassen.

Die Reinigungswerkzeuge gibt es in zwei Ausführungen: für Leistendicken von 2 bis 2,9 mm und für 3 bis 4 mm. Allen gleich ist eine hohe Verschleißfestigkeit, da sie aus gehärtetem Material gefertigt werden, beschreibt Trumpf. Als weiterer Clou werden die Verschleißmarkierungen beschrieben, die als Kerben an zwei Stellen angebracht sind und ähnlich wie die Stege in Reifenprofilen funktionieren. Wenn sie nicht mehr sichtbar sind, ist das Werkzeug verschlissen. Dann gilt es, sie um 180 Grad zu wenden. Denn die Werkzeuge verfügen auf der Rückseite über das gleiche Schrupp-Schlicht-Profil, was die Standzeit nochmals erhöhen soll. Erst wenn auch dort die Markierungen verschwinden, muss via Schnellwechselsystem mit Druckknöpfen ein neues Reinigungswerkzeug eingesetzt werden.

Motor und Getriebe sind geschützt

Wichtig für die hohe Leistung des neuen Auflageleistenreinigers ist laut Trumpf neben der Schrupp-Schlicht-Technologie auch der Motor mit 1.700 Watt sowie das angepasste Getriebe mit integrierter Rutschkupplung, das den Motor vor Überlast schützen soll. Diese beiden Antriebsbestandteile sind jeweils in einer separaten Kammer untergebracht, so dass auch ohne zusätzliche Dichtungen weder Schlacke noch relevante Staubpartikel eindringen können, führt das Unternehmen an. Die separierte Unterbringung soll unter anderem auch dazu beitragen, dass Motor und Getriebe mechanisch geschützt sind.

Der Schallpegel des TruTool TSC 200 wurde dem Hersteller zufolge gegenüber dem Vorgängermodel nahezu halbiert und ist somit auch leiser als andere vergleichbare Maschinen. Zudem wollte Trumpf die Maschine so konstruieren, dass sie angenehm zu bedienen ist. Für gute Handhabung soll zum Beispiel der Kunststoff-Handgriff sorgen, mit dem die Maschine auf die zu reinigende Palette gesetzt werden kann. Positionsmarkierungen auf dem Gehäusedeckel und Handgriff sollen bei der Orientierung, wo die zu reinigende Leiste liegt, helfen.

Ergonomie im Fokus

Ganz generell hatte Trumpf bei der Entwicklung des TruToolTSC 200 die Ergonomie neben der Leistungsfähigkeit immer zentral im Blick, wie Silke Kastner sagt: „Das ist in vielen Details zu sehen. Neben den schon erwähnten Punkten hebe ich gerne die einfache Bedienbarkeit hervor. Hierzu trägt beispielsweise die auf der Griffstange montierte Elektronikbox mit Ausschalter und LED-Anzeigen für Wartungsintervalle bei.“ Damit erhalte der Bediener stets termingerechte Informationen, dass ein Service zu erfolgen hat.

Auch die aus Polyoxymethylen hergestellte Rolle erweise sich in der Praxis als hilfreich. Damit lasse sich der Auflageleistenreiniger einfach und bequem zur Laserschneidanlage transportieren. Die Rolle muss für die Reinigung nicht demontiert werden, sondern sorgt laut Trumpf zusätzlich für einen geringen Widerstand während der Reinigung, so dass weniger Vorschubkraft benötigt wird.

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Neben der Rolle sei dafür vor allem das speziell konstruierte Gleitblech verantwortlich, das kaum Verschleiß aufweisen soll. Zwei integrierte Kerben geben dem Bediener Hinweise auf die vordere Position des Reinigungswerkzeugs, so dass er rechtzeitig erkennt, wann das Gerät am Palettenrahmen ansteht. Zum anderen sieht der Anwender, bis zu welcher Position die Leiste gereinigt wurde. Seitenführungen und Einführschrägen am Gleitblech sollen zudem dafür sorgen, dass das Reinigungsgerät ohne zu verkanten sauber in die Leisten eingebracht und geführt werden kann. Darüber hinaus haben die Konstrukteure diverse Öffnungen so angeordnet, dass Schlacke und Staub sauber abgeführt werden, was ein Blockieren der Reinigungswerkzeuge zuverlässig vermeiden soll.