Elektro statt Hochofen : Stahlerzeugung:
Smelter von Primetals und RHI Magnesita soll CO2-Emissionen deutlich reduzieren

Smelter1

Ein 3D-Rendering des Smelter von Primetals Technologies.

- © Primetals

In der Stahlindustrie lautet die herkömmliche Route: Hochofen - LD-Konverter. Doch diese führt zu beinahe zwei Tonnen CO2 pro Tonne Flüssigstahl. Dank einer neuen Technologie namens Smelter sollen die CO2-Emissionen auf ein Sechstel – 0,33 Tonnen CO2 pro Tonne Flüssigstahl – gesenkt werden. Primetals Technologies und RHI Magnesita arbeiten gemeinsam an dieser Neuerung. Constantin Beelitz, President Europe, CIS & Turkey bei RHI Magnesita, ist überzeugt: "Wenn man es mit grünem Stahl ernst meint, muss man beim Hochofenprozess beginnen, also dort, wo die CO2-Emissionen enorm sind". Gerald Wimmer, Vice President Converter Steelmaking, Primetals Technologies, meint dazu: "Wir wollen die richtige Technologie für Stahlproduzenten entwickeln, die Schwierigkeiten haben, Ersatz für den Hochofen zu finden."

Ein Smelter ist ein mit elektrischer Energie betriebener Ofen für das Schmelzen und die finale Reduktion von direkt reduziertem Eisen (DRI). Dieser wird zusammen mit einer Direktreduktionsanlage und einem LD-Konverter (BOF) betrieben und produziert Roheisen für das Stahlwerk sowie flüssige Schlacke, die in der Zementindustrie verwendet werden kann.

Anlagenumstellung ohne Ausfallzeiten

Für Stahlproduzenten sollen sich mit dem Smelter zwei wesentliche Vorteile ergeben. Die Route DR - Smelter - LD-Konverter kann insbesondere für minderwertige Eisenerze verwendet werden, da sie die anfallende Schlacke gut bewältigt. Außerdem bleibt der LD-Konverter bestehen, wenn der Smelter implementiert. wird. Daher müssen Stahlhersteller, die integrierte Anlagen betreiben, den Rest ihrer Produktionskette nicht ändern und ihre Zertifizierungen nicht erneuern, wenn sie in einen Smelter investieren.

Es wird auch möglich sein, den Hochofen während des Smelter-Einbaus in Betrieb zu lassen und ihn nicht mehr zu verwenden, sobald der Smelter betriebsbereit ist.

Primetals Technologies ist unter den fünf größten Anlagenbauern Österreichs. Hier geht's zum wichtigsten Ranking der Anlagenbau-Branche!

Sicherstellung einer langen Lebensdauer

Das feuerfeste Material ist ein wichtiger Bestandteil des Smelters und schützt den Ofenmantel bei Roheisen-Temperaturen von mehr als 1.500° Celsius. Bestehend aus Ziegeln dehnt es sich beim Erhitzen aus und hält extrem hohen Temperaturen stand. Die Leistungsfähigkeit des Feuerfestmaterials wird von mehreren Faktoren bestimmt, wie z. B. Größe, Qualität, mechanische Konstruktion und Kühlung des Ofens. RHI Magnesita und Primetals Technologies haben gemeinsam eine Feuerfestlösung für der Smelter entwickelt, die eine hohe Produktivität und eine lange Lebensdauer verspricht.

In den kommenden Jahren werden immer mehr Stahlproduzenten in grüne Stahltechnologie investieren. Die Hersteller bezeichnen den Smelter als eine sinnvolle und umweltfreundliche Option, um die Lebensdauer bestehender integrierter Stahlwerke zu verlängern, da nur geringfügige Anpassungen an der Anlage erforderlich sind. Primetals Technologies und RHI Magnesita haben in ihrer langjährigen Zusammenarbeit zielführende Simulationen im Rahmen dieses Projekts durchgeführt. Der Smelter ist laut ihnen also marktreif.

Ebenfalls interessant: Feuerfest-Recycling: RHI Magnesita und Horn & Co. Group gründen Plattform MIRECO.