Anlagenbau : Pörner feiert 50-jähriges Firmenjubiläum

Peter Schlossnikel

Peter Schlossnikel, Geschäftsführer von Pörner.

- © Pörner

Der Weltmarktführer bei Bitumen Produktionsanlagen stellt sich den aktuellen Herausforderungen zum Klimaschutz und konzentriert sich zunehmend auf die Entwicklung und Umsetzung umwelttechnischer Verfahren für Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft, so das Unternehmen. Der Gesamtanlagenplaner ist heute mit mehr als 550 Mitarbeitenden an zehn Standorten in Europa präsent. Durch sein die langjährige Expertise im internationalen Anlagenbau, konnte das Unternehmen bis dato mehrere tausend Projekte erfolgreich umsetzen.

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Vom Zehnmann-Betrieb zum mittelständischen Unternehmen

1972 gründete Kurt Thomas Pörner – Bruder des heutigen Geschäftsführers Andreas Pörner – das Technische Büro Pörner mit Schwerpunkt Industrieverrohrung. Eines der ersten Unternehmensprojekte war die Detailplanung der Raffinerie Kongo im Auftrag der VOEST. Das gesamte Projekt wurde von nur zwölf Mitarbeiter:innen durchgeführt. Über die folgenden Jahre entwickelte sich Pörner vom Spezialisten für Rohrleitungsplanung zum universellen Ingenieursbüro. 1978 realisierte Pörner die erste Biturox Bitumenanlage bei Mobil Wörth in Deutschland und hat sich seitdem auf eine entscheidende Nischentechnologie fokussiert. Bitumen ist der wichtigste Baustoff für den Straßenbau. Mithilfe der Pörner Biturox-Technologie ist es möglich, aus weniger geeigneten Raffinerie-Rückständen hochqualitatives Straßenbitumen zu gewinnen. Heute ist Pörner mit über 60 vergebenen Lizenzen Weltmarktführer bei der Errichtung von Bitumenanlagen mit dieser Technologie.

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Wachsende Anforderungen an den Anlagenbau

Um sich den steigenden Anforderungen sowohl in der Industrie als auch in der Gesellschaft zu stellen, etablierte die Pörner Gruppe das Konzept Anlagenbau 4.0: Durch die Einführung automatisierter Prozesse und intelligenter Systeme unter geringstmöglichem Betriebsmittel und Energieverbrauch und dem Einsatz moderner Umwelttechnik, plant und realisiert das Unternehmen produktive und energieeffiziente Verfahrensanlagen. „Der verfahrenstechnische Anlagenbau ist die Königsdisziplin der Ingenieurskunst. Jedes großtechnische Anlagenbauprojekt ist einzigartig, anspruchsvoll in der Verfahrenstechnik und hochkomplex in der Umsetzung“, sagt Peter Schlossnikel, Geschäftsführer von Pörner.

Der gesellschaftliche Wandel weg vom reinen Konsum hin zu einer ausgeglichenen Ressourcennutzung hat auch die Industrie umdenken lassen, die weltweit für einen großen CO2-Ausstoß verantwortlich ist.

Bei Pörner konzentrieren wir uns seit den 2000er Jahren zunehmend auf die Entwicklung neuer Technologien wie Bio-Silikate und Power-to-X-Technologien sowie Verfahren für eine Ressourcen- und Emissionsreduzierung.
Peter Schlossnikel, Geschäftsführer von Pörner

"So haben wir unter anderem das Kompetenzzentrum Pörner Water ins Leben gerufen. Unsere Wasserexperten unterstützenalle Industriezweige bei der Minimierung des Energie- und Wasserverbrauchs und der Emissionen ihrerverfahrenstechnischen Anlagen“, fügt Schlossnikel hinzu. Das neueste Großprojekt ist der Bau der ersten industriellen Pörner-Bio-Silikat-Anlage in Thailand. Die eigens entwickelte nachhaltige Technologie ermöglicht die Herstellung reiner Bio-Silikate auf der Basis der Asche von Reishülsen, die CO2-neutral in Biomasse-Kraftwerken generiert wird und die globale Silikatindustrie bei der Dekarbonisierung ihrer Produkte wie z.B. „Green Tires“, Waschmittel, Kosmetik, Bauprodukte oder Katalysatoren unterstützen wird.

Blick in die Zukunft

Das Unternehmen strebt ein weiteres, gesundes Wachstum an und sieht dabei besonders in Deutschland großes Potential. „Mit unserer Tochter EDL Anlagenbau in Leipzig haben wir seit vielen Jahren eine erfahrene und leistungsfähige Mannschaft an Bord. Im aktuellen gesamtwirtschaftlichen Transformationsprozess, in dem Themen wie Digitalisierung, Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft oder Nutzung regenerativer Energien eine wichtige Rolle spielen, bieten Pörner und EDL neue Prozesse u.a. für Wasserstoff und Power-to-X.“, berichtet Andreas Pörner, Geschäftsführer von Pörner.

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