Schweißen : Ferrum: Multifunktionsschweißgerät von Fronius besteht Praxistest

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Stefan Aumayr, Metall- und Blechtechniker, beim Testen der iWave.

- © Ferrum

Ferrum.at wurde 2009 von Hannes Holl als kleiner Schlossereibetrieb im oberösterreichischen Schwertberg gegründet. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich das Unternehmen zu einem renommierten Lohnfertiger für Industrie und Gewerbe: Heute fertigt das mehrfach zertifizierte Unternehmen am Standort Ennsdorf vielfältige Metallkomponenten für namhafte nationale und internationale Auftraggeber. Das breite Leistungs- und Produktportfolio des Unternehmens erstreckt sich über Außenanlagen, Dachbauteile, Fassaden- und Stahlbauelemente, Druckbehälter, Maschinen- und Waggonbauteile bis hin zu Konstruktionen für den Brückenbau. Damit bedient es Kund:innen von Deutschland bis Griechenland.

Die Mitarbeiter:innen des mittelständischen Unternehmens schweißen sowohl Aluminium, Stahl, Edelstahl, Messing als auch Kupfer in unterschiedlichen Blechstärken. Sie nutzen die 3-D-Software Solid Works und einen hochwertigen Maschinenpark mit Laser-, Einroll- und Abkantanlagen sowie digitalen Hightech-Schweißgeräten. Vor Auftragsbeginn führen sie umfassende Machbarkeitsprüfungen durch, bei denen die Schweißbarkeit der Bauteile unter Berücksichtigung von Konstruktion, Material und Dimension sowie die Eignung von Schweißprozessen und deren Auswirkung auf den Bauteilverzug bewertet werden. Selbst komplexe Spannvorrichtungen konstruiert man bei Ferrum.at selbst.

(Lesen Sie auch: Schweißtechniken und Entwicklungen im Überblick)

  • "Wir haben jetzt zwei konkurrenzlose Maschinen, die ein besonders schnelles Umschalten zwischen den beiden Schweißverfahren MIG/MAG und WIG ermöglichen."

    Ferrum.at-Geschäftsführer Hannes Holl

Paralleles MIG/MAG- und WIG-Schweißen durch multifunktionale Geräte

In der Vergangenheit mussten bei Ferrum.at aufgrund von Bauteilzugänglichkeit, Material und Formgebung sowohl das MIG/MAG- als auch das WIG-Verfahren angewendet werden. Dies erforderte zwei separate Schweißgerätetypen, was ineffizient und platzraubend war. Auf der Suche nach intelligenten, Multifunktionsschweißgeräten fand die Firma in Fronius einen für sich passenden Partner. Als langjähriger Fronius Kunde war das Ennsdorfer Metallbauunternehmen eines der ersten, die das neue digitale Multiprozessgerät iWave AC/DC 400i einen Monat lang testen durften.

Dank der schnellen SpeedNet-Kommunikation und der Rechenleistung der iWave können fortschrittliche Schweißprozesse eingesetzt werden, die zu besseren Schweißergebnissen führen. Funktionen wie CycleTIG bei WIG oder Pulse Multi Control (PMC) bei MIG/MAG verbessern den Lichtbogen, optimieren die Tropfenablöse und reduzieren die Wärmeeinbringung bei gleichzeitig hoher Abschmelzleistung und konstantem Einbrand. Die Spaltüberbrückung erfolgt automatisch, und die Schweißgeschwindigkeiten wurden erhöht.

„Wir haben jetzt zwei konkurrenzlose Maschinen, die ein besonders schnelles Umschalten zwischen den beiden Schweißverfahren MIG/MAG und WIG ermöglichen“, zeigt sich Geschäftsführer Hannes Holl zufrieden. „Gleichzeitig profitieren wir von einer beträchtlichen Zeitersparnis, gepaart mit einem nennenswerten Plus bei Komfort und Schweißqualität."

Die Menüführung der iWave ist selbsterklärend und in über dreißig Sprachen verfügbar, und die Bedienung von Touch-Display und Einstellrad ist selbst mit Handschuhen problemlos möglich. Die Funktion "RPI auto" ermöglicht ein schnelles und reproduzierbares Zünden ohne manuelles Anpassen von Zündparametern. Durch die Erstellung von "Jobs" in der iWave können bis zu 1.000 Schweißparameter gespeichert und am JobMaster-Brenner abgerufen werden, was den Arbeitsablauf effizienter gestaltet. Die iWave erkennt automatisch, wann ein Wechsel zwischen MIG/MAG und WIG erforderlich ist, und passt die Einstellungen entsprechend an.

Schweißtechniker Stefan Aumayr möchte die WeldConnect-App nicht mehr missen: „Sobald ich Grundmaterial, Zusatzwerkstoff, Schutzgas, Nahtform und die gewünschte Geschwindigkeit in die App eingebe, erhalte ich in Sekundenbruchteilen vernünftige Parameter für die nächste Schweißaufgabe. Diese übertrage ich dann vom Mobiltelefon auf die iWave. Das funktioniert mit Bluetooth ‚im Handumdrehen‘. Stellt mich das Schweißergebnis dennoch nicht zufrieden, muss ich nur noch feintunen. Die gefundenen Parameter speichere ich in der iWave und kann jederzeit auf sie zurückgreifen. Bei Bedarf treffe ich die Auswahl ganz einfach am JobMaster-Brenner.“

Die Bedienung von Touch-Display und Einstellrad ist selbst mit Handschuhen möglich.

Das Betriebsgelände der Ferrum.at Metallverarbeitung GmbH in Ennsdorf.

- © Ferrum

Schutz der Mitarbeiter:innen

Das Unternehmen Ferrum.at hat sich innerhalb von zwölf Jahren zu einem gefragten Partner für hochwertige Schweißkonstruktionen entwickelt. Mit Zertifikaten nach EN 1090-1EXC3, ISO 3834-3 und EN 15085-2 ist das Unternehmen für die Zukunft gerüstet, um auch in Zukunft neue Herausforderungen anzunehmen und seine Kompetenzen sowie das Serviceangebot weiter auszubauen.

Geschweißt wird gemäß WPS (Welding Procedure Specification), die für die einzelnen Aufträge in fast allen Fällen von betriebsinternen Expertinnen und Experten beziehungsweise von der eigenen Schweißaufsicht erstellt wird. Abschließend ergänzt Holl: „Ein besonderes Anliegen ist mir auch die Gesundheit meiner Fachkräfte. Deshalb stellen wir die bestmögliche persönliche Schutzausrüstung, wie zum Beispiel Atemschutzsysteme mit Gebläsefiltereinheit, zur Verfügung und ich achte penibel darauf, dass sie tatsächlich verwendet wird.“

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