Umfrage : Ukraine-Krieg und Corona trüben Stimmung österreichischer KMUs

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Mehr als zwei Drittel (68%) der teilnehmenden KMU-EntscheiderInnen befürchten, dass es Krisen in der aktuellen Größenordnung in den nächsten drei Jahren häufiger (45%) oder viel häufiger (23%) geben wird. Für 31 Prozent der befragten KMU-EntscheiderInnen ist eine Wirtschaftskrise die größte Bedrohung für die Geschäftstätigkeit ihres Unternehmens. 23 Prozent nennen den Krieg. 17 Prozent der Befragten sehen Gesundheitsrisiken und Pandemien als die derzeit größte Bedrohung. Cyberattacken und Hackerangriffe werden von 8 Prozent genannt.

Dass die österreichischen Unternehmen durch die aktuellen Krisen unter Druck geraten, zeigt sich auch bei den Umsatzzahlen: 28 Prozent der befragten KMUs geben an, dass ihr Unternehmen seit Anfang 2021 bis zu einem Viertel des Umsatzes durch die großen Krisen eingebüßt hat. Jedes fünfte Unternehmen (22%) hat sogar noch höhere Umsatzverluste erlitten.

Steigende Energiekosten besonders problematisch

Konkret machen den Unternehmen vor allem die massiv steigenden Kosten zu schaffen: 43 Prozent der Befragten sehen die steigenden Energiekosten als Bedrohung für ihren Geschäftserfolg. Ein Drittel (33 %) der KMUs sehen das Geschäftsergebnis durch steigende Rohstoffpreise bedroht, 31 Prozent klagen über Lieferkettenprobleme. Die Personalabteilungen haben zudem mit Ausfällen durch Krankheit und Quarantäne (37%) sowie Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel (30%) zu kämpfen. Die anziehende Inflation ist für ein Viertel der Befragten (27%) ein akutes Problem.

Wir müssen unsere einseitigen Abhängigkeiten bei Energie und auch Rohstoffen schnell und massiv reduzieren. Nur so ist Resilienz gegen Krisen erreichbar.
Peter F. Schmid, CEO von Visable

Forderungen an die Politik

Die Umfrage zeigt deutliche Forderungen an die Politik zur Steigerung der Resilienz gegen Krisen. Knapp die Hälfte (47%) der Unternehmen wünschen sich Steuersenkungen und andere finanzielle Unterstützungen. Rund ein Drittel (34%) fordert schärfere Maßnahmen gegen den Klimawandel und Investitionen in Umweltschutz. Während ein weiteres Drittel (33%) einen Bürokratieabbau und größere gesetzliche Flexibilität verlangt. 28 Prozent nennt eine stärkere europäische Zusammenarbeit als Forderung.

Krisenstimmung auch im Ausland

Dass nicht nur in Österreich die Krise in den Köpfen der KMU-EntscheiderInnen steckt, zeigen parallele Befragungen über YouGov in Deutschland, in der Schweiz und in Frankreich: Überall erwarten mehr als zwei Drittel der Befragten häufigere Krisen in den nächsten drei Jahren. Am pessimistischsten sind dabei die Franzosen: Hier fürchten insgesamt 72 Prozent häufigere Krisen, knapp dahinter folgt die Schweiz mit 71 Prozent, in Deutschland liegt der Wert mit 68 Prozent gleichauf mit dem österreichischen Ergebnis. Visable-CEO Peter F. Schmid dazu: „So viele Krisen wie im Moment gab es in Mitteleuropa zum Glück sehr lange nicht mehr. Es ist beunruhigend, dass über zwei Drittel aller KMUs in einer solch zugespitzten Lage von einer weiteren Verschlimmerung ausgehen. Wer Angst hat, der investiert weniger in die Zukunft.“

Digitalisierung öffnet Wege zur Lösung vernetzter Probleme

Viele Herausforderungen könnten Unternehmen lösen, indem sie Geschäftsbereiche und Prozesse in den digitalen Raum überführen. So ließe sich beispielsweise der Einkauf über digitale B2B-Plattformen diversifizieren, um Problemen in der Lieferkette und steigenden Rohstoffpreisen sowie dem steigenden Nachhaltigkeitsbewusstsein zu begegnen. Bereits 18 Prozent der österreichischen KMUs setzen laut der Umfrage die Diversifizierung des Einkaufs als Vorbeugemaßnahme gegen Krisen um. Peter F. Schmid stellt hierzu fest: „Über unsere beiden europaweit führenden Online-B2B-Plattformen wlw und EUROPAGES finden Einkäufer dank unserer KI-gestützten Volltextsuche schnell und unkompliziert, was auch immer sie suchen.“

Die Online-Umfragen wurden vom 5. bis 10. April vom Marktforschungsinstitut YouGov durchgeführt. In Österreich und in der Schweiz nahmen 217 Personen mit Entscheidungsbefugnis in kleinen und mittleren Unternehmen teil. In Deutschland wurden 508 und in Frankreich 530 Menschen befragt.

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