KI in der Automobilindustrie : Wie AVL und Microsoft die Fahrzeugentwicklung beschleunigen wollen
AVL entwickelt, erstellt Simulationen und testet Technologien für die Automobilindustrie. Mit 3000 an verschieden Standorten beschäftigten Software-Expert:innen ist das Unternehmen digital gut aufgestellt. Sie arbeiten zeit- und ortsunabhängig im digitalen Raum, evaluieren und verwerten Daten und sind in der Cloud verbunden. Auch künstliche Intelligenz spielt hierbei eine Rolle. So kann bereits in einer frühen Phase der Entwicklung gezielt optimiert werden - auch was etwa den CO2-Fußabdruck in der Batterieproduktion betrifft. Dank hoher Transparenz und der Auswertung von Echtzeitdaten soll die Time to Market verkürzt werden. Der cloudbasierte Ansatz ermöglicht eine breite Integration der Software-Tools von AVL. Hier kommt Microsoft ins Spiel.
Cloud ermöglicht offene Entwicklungsprozesse
„Durch die strategische Partnerschaft mit Microsoft schaffen wir einen Boost in der digitalen Transformation.“, sagt Jens Poggenburg, Executive Vice President von AVL. Die Kooperation verknüpfe die Anwendungserfahrung von AVL mit der Digitalisierungs-Expertise von Microsoft. Künftig wolle sein Unternehmen daraus neue Geschäftsmodelle ableiten.
Über die Cloud stehen Software-Tools den globalen Entwicklerteams, einschließlich der Hersteller*innen, jederzeit und überall zur Verfügung. Der Fahrzeugtester nimmt dazu das Software-as-a-Service-Modell von Microsoft in Anspruch. Der simultane Zugriff für alle fördert einen sogenannten Open Development Prozess. High Performance Computing (HPC) ermöglicht es, rechenintensive Aufgaben, ohne die Beschränkungen physischer Hardwarekapazitäten zu bewältigen. Dies trägt nicht nur zur Skalierbarkeit und Effizienz von Software-Tests bei, sondern ermöglicht auch parallele Ausführung.
Mit der Partnerschaft zielen AVL und Microsoft laut Aussendung darauf ab, "die Automobilbranche zu revolutionieren". Auch die Vision einer umweltfreundlicheren Mobilität soll damit angestrebt, wie Joacim Damgard, President of Western Europe bei Microsoft, verkündet: "Gemeinsam setzen wir Ressourcen und Wissen ein, um die Art und Weise, wie Fahrzeuge entwickelt und genutzt werden, grundlegend zu verändern und ihre Nachhaltigkeit maßgeblich zu verbessern.“
Die Integration von künstlicher Intelligenz soll auch maßgeblich zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks beitragen, beispielsweise durch das Vorantreiben des automatisierten Fahrens. Innerhalb des Rahmens von "Advanced Driver Assistance" (ADAS/AD) finden sich Technologien, die Fahrer:innen bei der Fahrzeugführung unterstützen. Diese sollen mitunter den Verkehrsfluss optimieren und den Kraftstoffverbrauch reduzieren. Generative KI kann auf Grundlage bestehender Informationen völlig neue Inhalte, Daten und Szenarien generieren. Im Kontext von ADAS/AD erstellt sie hochrealistische Simulationen und Szenarien für das autonome Fahren. Hierbei verschmelzen reale Daten und Gegebenheiten auf intelligente Weise, um realitätsnahe Umgebungen zu schaffen, in denen Fahrtechnologien getestet und verfeinert werden können.
Hermann Erlach, General Manager bei Microsoft Österreich, betont abschließend: „Die Integration von künstlicher Intelligenz in die Fahrzeugentwicklung eröffnet ein neues Kapitel der Mobilität, das von Effizienz und Nachhaltigkeit geprägt ist.“
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