Intralogistik : Die Vorteile vom offenen Ökosystem in der Industrie

T, Gerhard Bosch
© Bosch Rexroth

Den Markt der Fast Moving Consumer Goods (FMCG) prägt ein enormer Kostendruck. Im Zentrum steht daher nach wie vor höchste Produktivität. Doch auch die Flexibilität für kleinere Losgrößen, höchste Transparenz über den gesamten Wertstrom und Nachhaltigkeit durch Energieeffizienz und Wiederverwertbarkeit der Produktionsanlagen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Reine Insellanwendungen, die nur auf einen dieser Aspekte ausgerichtet sind, tragen dabei erfahrungsgemäß nur sehr wenig zum Gesamtergebnis ein. Entscheidend ist das intelligente Zusammenführen und Verknüpfen des gesamten Wertstroms mit allen Produktionsschritten und Technologien, um ein optimiertes Zusammenspiel untereinander und mit der Intralogistik zu gewährleisten.

(Lesen Sie hierzu auch: Intralogistik-Prozesse steuern mit der WAMAS Software)

Offene Schnittstellen und standardisierte Datenformate bilden das Gerüst für Produktivitätssteigerungen in Greenfield- und Brownfield-Anwendungen. Moderne Automatisierunganwendungen wie zum Beispiel mechatronische Subsysteme für Handhabungs-, Press- und Fügeaufgaben oder App-basierte Softwarefunktionen lassen sich schnell und einfach einbinden. Sie verkürzen die Engineeringzeiten und reduzieren die Komplexität – sowohl bei der Inbetriebnahme als auch bei Produktionsänderungen. Flexible Kettenförderer sichern den Transport auf langen Strecken, direktangetriebene Module sind bei Kurztaktanwendungen in den Stationen im Einsatz.

Die Rolle von Cobots und AMRs

Durch den Trend zu kleineren Losgrößen und den deutlich spürbaren Fachkräftemangel setzen immer mehr Maschinenbetreiber zusätzlich auf Cobots. Sie stellen sich programmierfrei auf neue Produkte und Größen ein und arbeiten ohne Sicherheitszaun mit Menschen z.B. für Co-Packing Aufgaben zusammen. Diese Veränderungen der Produktionsabläufe spiegeln autonome mobile Roboter für die Intralogistik, die ohne Umrüstung Ladungsträger verschiedener Größen und Gewichte bedarfsgerecht transportieren. End-of-Line beherrschen moderne Handlingsysteme unter anderem das gemischte Palettieren.

(Lesen Sie auch: Industrie und Robotik: Was ist neu - und womit müssen wir 2022 noch rechnen?)

Die Vorteile von offenen Ökosystemen

Damit diese verschiedenen Module perfekt ineinandergreifen, müssen sie sich transparent, aber gleichzeitig auch sicher in Linien einfügen. Dabei kommt es nicht darauf an, alles von einem Hersteller einzusetzen, sondern vielmehr die Vorteile offener Ökosysteme auszuschöpfen: Offene Schnittstellen und standardisierte Datenformate auf der einen Seite, die Kreativität und Innovationskraft zahlreicher unabhängiger Anbieter aus diesem Ökosystem auf der anderen Seite.

Damit erreichen Endanwender und Linienintegratoren eine langfristige Unabhängigkeit von einzelnen Anbietern und können Brownfield-Anwendungen mit geringem Aufwand auf dem neuesten Stand der Technik halten. Das kommt auch der Nachhaltigkeit zugute: Module können bei Umbauten einfacher wiederverwertet werden. Über Edge Devices lassen sich auch ältere Stationen in Energiemanagementsysteme einbinden oder ihr Energieverbrauch in einem ersten Schritt visualisieren.