Austrian Supply Chain Pressure Index : Datenbasierte Grundlage für Erkennung von Störungen in globalen Lieferketten
„Störungen in internationalen Lieferketten können zu Versorgungsengpässen, längeren Lieferzeiten und höheren Transportkosten führen. Das kann zu großen Herausforderungen für heimische Unternehmen führen, deren wirtschaftlicher Erfolg in vielen Bereichen funktionierende Lieferketten voraussetzt. Der neue Austrian Supply Chain Pressure Index trägt dazu bei, eine datenbasierte Grundlage für die Analyse der Belastungen von globalen Lieferkettennetzwerke zu schaffen. Dadurch wird die Basis nicht nur für strategische wirtschaftspolitische Entscheidungen geschaffen, sondern es werden auch Unternehmen unterstützt, um auf Veränderungen in Wertschöpfungsnetzwerken und entlang der physischen Lieferketten besser reagieren können“, so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.
Lesetipp: Globale Lieferketten und Resilienz – ein Widerspruch
Oberösterreichs Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner unterstrich: „Mit seinem neuen Austrian Supply Chain Pressure Index leistet das Lieferketten-Forschungsinstitut ASCII einen wichtigen Beitrag dazu, drohende Engpässe möglichst frühzeitig zu erkennen und damit die Sicherheit und Verlässlichkeit von Lieferketten zu erhöhen. Denn reibungslose Produktionsprozesse und belastbare Logistiknetzwerke sind gerade für Oberösterreich als das Wirtschafts- und Industriebundesland Nr. 1 der Republik von zentraler Bedeutung. Damit unterstützt das ASCII einmal mehr die Logistik und das Lieferketten-Management als den Blutkreislauf der heimischen Wirtschaft. In der Gesundheit empfiehlt es sich, seine Werte regelmäßig zu messen – das wird jetzt auch für wichtige Bereiche der Wirtschaft gemacht.“
Kurzfristige Maßnahmen ermöglichen
Franz Staberhofer (ASCII-Präsident, VNL-Obmann), betonte bei der heutigen Pressekonferenz, „Wir möchten mit unseren ASCII-Initiativen insbesondere den Entscheidungsträgern in Wirtschaft und Politik einen konkreten Mehrwert bieten. Der Supply Chain Pressure Index ist ein Beitrag, mit den vielen Einflüssen auf die Lieferketten besser umzugehen. Die Firmen können kurzfristige Maßnahmen setzen, wie die Langerbestände planvoll anpassen oder alternative Transportmittel nutzen. Bei längeren Stressperioden in den Lieferketten muss die Resilienz in der Lieferketten erhöht werden. Dazu können u.a. eine Verkürzung der Lieferketten (Nearshoring), Wechsel zu alternativen Lieferanten (Dual-Sourcing), der Aufbau zusätzlicher Hub- und Transportrouten oder Verkehrsträger (Modal-Split) dienen.“
Klaus Friesenbichler (Stellvertretender Direktor, ASCII) betonte, „Um mit den Auswirkungen von Lieferkettenstress umzugehen, müssen diese zuerst messbar gemacht werden. Mit dem ASCPI liegen für Österreich erstmalig zeitnahe Informationen über Lieferkettenengpässe vor. Der Austrian Supply Chain Pressure Index verbindet Informationen von zehn unterschiedlichen Teilindikatoren (fünf Indikatoren aus österreichischen Unternehmensbefragungen, fünf globale Transportkostenindikatoren). Ein Anstieg des Lieferkettendrucks führt zu einer raschen und starken Erhöhung der Erzeugerpreise, die dann auf die Verbraucherpreise durchschlägt. Gleichzeitig werden die Industrieproduktion und das Bruttoinlandsprodukt gedämpft.“