Made in Austria : Produktionsarbeit in Österreich: Bleibt alles anders

BLITZLICHT ZUKUNFT Kolumnist Schlund Kommentar
© WEKA Industriemedien

Arbeitskräftemangel statt Substitutionsangst

Trotz einer weiteren Steigerung des Automatisierungsgrads auf ein neues Allzeithoch, ebbt der Hype um Cobots, Assistenzsysteme und maschinelles Lernen etwas ab. Dazu genießt der Faktor Mensch in der österreichischen Produktionsarbeit weiterhin große Bedeutung. Im Vergleich zum bereits hohen Niveau des Vorjahres, stieg die Wertschätzung für menschliche Arbeit in den befragten Unternehmen auf 99 Prozent.

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Im Zeichen nachhaltiger Wertschöpfung

Zum ersten Mal befragten wir das Panel nach bestehenden und geplanten Initiativen in Richtung Kreislaufwirtschaft. Die ersten Ergebnisse des zeigen, dass bereits 75 Prozent der befragten Unternehmen Maßnahmen in diese Richtung setzen. Neben Material-Recycling und Ressourcen-Reduktion, werden nachhaltige Energieformen sowie Reparatur und Wiederverwendung als wichtige Faktoren angegeben. Mit Hilfe dieser Maßnahmen werden bereits durchschnittlich 14 Prozent des Gesamtumsatzes der im Panel vertretenen Unternehmen erwirtschaftet. Neben der wirtschaftlichen Relevanz durch geringere Produktionskosten, erwarten sich die Befragten in erster Linie eine Verringerung der Umweltbelastung und ein nachhaltigeres Image.

Nachlaufende Lieferzeiten

Probleme gibt es nach wie vor bei den Lieferketten, was zu längeren Lieferzeiten bei 65 Prozent der befragten Unternehmen führt. Generell wird die internationale Geschäftslage aber gedämpft positiv wahrgenommen, während die Wettbewerbsfähigkeit des produzierenden Sektors in Österreich weiterhin rückläufig gesehen wird. Das zeigt sich auch bei der Entwicklung der Arbeitskräfte. Hier wird national ein deutlicher Rückgang erwartet, international hingegen mit einem Wachstum gerechnet – allen Krisen zum Trotz.

Über „Made in Austria: Zukunft Produktionsarbeit Österreich“

Bereits zum fünften Mal zeichnet das „Made in Austria (MiA)-IndustriePANEL“ ein Bild des Status quo sowie der Zukunftserwartungen der heimischen Industrie zu Automatisierung, Digitalisierung und Industrie 4.0. Die Ergebnisse, der von der TU Wien durchgeführte Befragung von über 100 Führungspersönlichkeiten werden beim MiA-IndustrieFORUM am Freitag, 13. Oktober im TUtheSky präsentiert. „Made in Austria 2023: Zukunft Produktionsarbeit Österreich“ ist eine Kooperation der TU Wien mit Fraunhofer Austria, FHWien der WKW, EIT Manufacturing East und dem Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI).