Impulsgeber der Metallbranche : Messereport: Das war die AMB 2024

Landesmesse Messe Stuttgart Messe AMB 2024

Internationale Ausstellung verzeichnet 65.584 Besucherinnen und Besucher. Damit verzeichnete die AMB 2024 gegenüber 2022 einen Zuwachs.

- © Landesmesse Messe Stuttgart

"Seit 42 Jahren beweist die AMB jedes Jahr aufs Neue, wie wichtig diese Plattform für den internationalen Austausch der Metallbearbeitungsbranche ist, gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten wie diesen“, resümiert Roland Bleinroth, Geschäftsführer der Messe Stuttgart. „Ein großer Erfolg in diesem Jahr war die International Gallery. Viele Interessierte kamen, um Kontakte zu knüpfen und ihre Unternehmen global zu positionieren. Auch eine Delegation aus Indien durften wir begrüßen – ein wichtiger Markt, auf dem die Messe Stuttgart seit letztem Jahr mit einer eigenen Tochtergesellschaft vertreten ist.“

1.244 Ausstellerinnen und Aussteller aus 28 Ländern, davon 30 Prozent aus dem Ausland, präsentierten ihre Innovationen, Produkte, Dienstleistungen und Konzepte in insgesamt zehn Messehallen. Vertreten waren sowohl die großen Hersteller spanabhebender Werkzeugmaschinen und Präzisionswerkzeuge als auch führende mittelständische Unternehmen und innovative Start-ups. Die AMB ist gleichzeitig Marktplatz und zentrale Drehscheibe für Kontakte und Ideen in der Metallbearbeitungsindustrie. Deshalb legt die Messe Stuttgart großen Wert auf die laufende Weiterentwicklung attraktiver Networking-Angebote der AMB.

Die Bedeutung der AMB geht weit über den Technologiestandort Baden-Württemberg hinaus, das bewies die Messe auch in diesem Jahr. Die Fachbesucherinnen und -besucher kamen zu rund 20 Prozent aus dem Ausland, die am stärksten vertretenen Nationen waren die Schweiz, Österreich, Italien, Niederlande, Schweden, Tschechien, Frankreich und die Türkei. Ein großer Teil der außereuropäischen Gäste reiste aus Indien an. Die Messegäste der AMB sind überwiegend im Maschinenbau tätig (36 Prozent), darüber hinaus in der metallbe- und -verarbeitenden Industrie, in Automobilindustrie und Fahrzeugbau, in Metallbaubetrieben sowie im Werkzeug- und Formenbau.

Lesetipp: AMB 2024: Alle Highlights und österreichischen Aussteller im Überblick

Von vielen ausstellenden Unternehmen wurde die Qualität der Gespräche an den Ständen und in den Networking-Bereichen gelobt. Sie zeigten sich erfreut von der hohen Zahl der Entscheider und dem Potenzial, das mit nachgelagerten Geschäften verbunden ist. Eine Besucherumfrage bestätigte diesen Eindruck: 69 Prozent gaben an, an Einkauf- und Beschaffungsentscheidungen beteiligt zu sein. Insgesamt fiel das Feedback der Messegäste mit einer Note von 1,8 sehr positiv aus. Mehr als ein Drittel besuchen nur die AMB und keine weitere branchenähnliche Messe.

  • FANUC
    Nils Tersteegen Marketing Manager FANUC Deutschland GmbH

    "Die AMB 2024 war für uns ein voller Erfolg. Wir konnten zahlreiche vielversprechende Kontakte knüpfen und Leads generieren, spannende Gespräche führen und unser Netzwerk erweitern. Die ausgezeichnete Organisation und die hohe Besucherfrequenz haben dazu beigetragen, dass wir unsere Messezielsetzung trotz der wirtschaftlich angespannten Situation erreichen konnten. Vor allem der Trend zur weiteren Automatisierung der Werkzeugmaschinen mit Robotern hat maßgeblich zur Aufmerksamkeit beigetragen.“

Künstliche Intelligenz und vernetzte Maschinen

Stark geprägt war die AMB 2024 vom Thema Industrie 4.0. An vielen Messeständen sowie bei der Sonderschau der Initiative umati (universal machine technology interface) konnten sich Interessierte zu intelligenten Netzwerken, Schnittstellen, kollaborativer Robotik und KI informieren. Auf einer 100 Quadratmeter großen Sonderfläche im Eingangsbereich Ost erlebten die Messegäste bei der SmartFactory hautnah, wie Maschinen miteinander kommunizieren. Mehrere Firmen demonstrierten dort anhand der Live-Produktion eines Multi-Tools, wie Systeme über Schnittstellen zusammenspielen. Wie sehr das Thema KI die Branche beschäftigt, zeigte sich auch auf der AMB Stage im Rahmen des „Expertentalks KI in der Fertigungsindustrie“ mit anschließendem Meet the Experts.

Ein Highlight war der erstmals verliehene AMB Award, mit dem herausragende Neu- und Weiterentwicklungen im Bereich Metallbearbeitung ausgezeichnet wurden. In der Kategorie Software und Digitalisierung ging der Award an die goCAD GmbH, bei Bauteilen, Baugruppen und Betriebsstoffen an die Liquidtool Systems AG und in der Messtechnik und Qualitätssicherung an die Mahr GmbH. Den AMB Award in der Kategorie Präzisionswerkzeuge gewann die HAINBUCH GmbH, bei Werkzeugmaschinen und Fertigungsanlagen überzeugte die Sodick Deutschland GmbH die Jury und im Bereich Automatisierung und Handhabungstechnik erhielt die exoIQ GmbH den AMB Award. Der Sonderpreis Nachhaltigkeit ging an die VITO AG und CERATIZIT S.A.

  • Citizen Machinery Europe
    Sascha Gersmann Head of Marketing & Key Account Management Citizen Machinery Europe GmbH

    "Die AMB 2024 war ein voller Erfolg. Wir konnten eine beeindruckende Besucherzahl verzeichnen, wertvolle Kontakte knüpfen und unser Netzwerk erweitern. Insbesondere der Neukundenanteil war dieses Jahr deutlich über dem Durchschnitt. Eines unserer Highlights war die Präsentation einer Weltneuheit im Bereich Drehmaschinen sowie unsere Automatisierungslösungen und eine Weiterentwicklung einer unserer Langdrehautomaten. Die positive Resonanz auf unsere Produkte bestätigt unseren Kurs und motiviert uns, weiter voranzugehen. In 2026 werden wir auf jeden Fall wieder dabei sein.“

Pretzels 'n' Pitches küren Start-ups

Auch Start-ups konnten sich auf der AMB beweisen – und zwar bei den Pretzels 'n' Pitches, einer gemeinsamen Veranstaltung der Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg, der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart und der Messe Stuttgart. An zwei Messetagen präsentierten Firmen der Start-Up-Area und des Young Innovators Gemeinschaftsstands in fünfminütigen Pitch-Sessions wegweisende Innovationen der Metallbearbeitung. Der Gewinner des ersten Tages, die Tetralytix GmbH, überzeugte mit ihrer innovativen Simulationssoftware, mit der Anwenderinnen und Anwender ihre Zerspanwerkzeuge und Prozesse virtuell optimieren können. Am zweiten Tag siegte die plasmotion GmbH. Das Unternehmen hat ein Strahlpolierverfahren entwickelt, das Plasmaphysik und Elektrochemie in einer Technologie zusammenbringt und damit erstmals die Qualität und Flexibilität der manuellen Endbearbeitung in einem vollautomatisieren Verfahren bietet.