Führungswechsel : Jochen Hanebeck wird neuer Infineon-Konzernchef
Hanebeck ist - wie vor ihm Ploss - quasi ein Eigengewächs und arbeitete schon für Infineon, als das Unternehmen noch zu Siemens gehörte. Wie der promovierte Ingenieur Ploss kommt auch Hanebeck mit einem Diplom in Elektrotechnik von der technischen Seite. Und seit 2016 gehört er zum Vorstand des Konzerns, war also an den Weichenstellungen der vergangenen Jahre wie der milliardenschweren Übernahme des US-Konkurrenten Cypress Semiconductors beteiligt.
Führungswechsel bringt keinen Paradigmenwechsel
Als zentrale Aufgabe nannte Hanebeck zuletzt in einem Interview die Steigerung der Profitabilität, ein harter Kurswechsel klingt anders. Ein großer Umbruch ist auch gar nicht nötig, denn der neue Infineon-Chef übernimmt in einer Zeit starker Chipnachfrage und guter Geschäftszahlen. Die Produkte werden dem Konzern quasi aus den Händen gerissen.
Ploss hatte Infineon im Herbst 2012 dagegen in einer Zeit übernommen, in der das Unternehmen unter einer sich eintrübenden Konjunktur litt und sparen musste. Seither hat der Manager das Unternehmen auf einen soliden Wachstums- und Gewinnkurs geführt.
Infineon in Österreich
Chefin von Infineon Austria ist Sabine Herlitschka. Neben dem Hauptsitz in Villach hat Infineon Austria Niederlassungen in Wien, Graz, Linz und Klagenfurt. Hierzulande arbeiten 4.500 Menschen für den Konzern, davon fast 2.000 in der Forschung und Entwicklung. Der Forschungsaufwand erreicht pro Jahr fast eine halbe Milliarde Euro, damit gehört die Firma zu den forschungsstärksten Unternehmen Österreichs. Der Umsatz belief sich voriges Jahr auf gut 3 Mrd. Euro.