Siemens wird 175 Jahre : Hesoun zum Siemens-Jubiläum: "Software und Datenanalytik spielen große Rolle"

Portrait

Wolfgang Hesoun ist seit 2010 Generaldirektor der Siemens AG Österreich.

- © ANDI.BRUCKNER

Siemens schreibt 175 Jahre Geschichte. Den Technologiekonzern, der in Berlin seinen Anfang genommen hat, muss man niemandem vorstellen. Vom Straßenbahn-Waggon über die digitale Businessplattform bis hin zur Motorspindel streckt sich das Sortiment durch zahlreiche Bereiche in der Industrie, aber auch im täglichen Leben. Begonnen hat die Entwicklung mit einem Produkt aus der Kommunikationstechnik. Wissen Sie, was ein Zeigertelegraph ist? Acht Jahre nach dessen Erfindung konstruierte Werner von Siemens ein solches Gerät. Damit konnten Nachrichten über große Entfernungen schneller und zuverlässiger elektronisch übermittelt werden, als es mit dem bis dato üblichen Morsetelegraphen üblich war. Noch wegweisender war von Siemens' Erfindung der Dynamomaschine 1866. Der schreibmaschinengroße Kasten konnte erstmals auf wirtschaftliche Weise mechanische Energie in Strom verwandeln – womit er den Weg ins Zeitalter der Elektrizität pflasterte.

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Um den digitalen Wandel zu gestalten, kombinieren wir Hard- und Software miteinander – und verbinden damit die realen und digitalen Welten in der Betriebs- und Informationstechnologie.
Wolfgang Hesoun

Hesoun: Von der Vernetzung der Welt bis zur Digitalisierung 4.0

Wolfgang Hesoun startete seine berufliche Laufbahn Anfang der 1980er bei einer Siemens-Tochter, der Kraftwerks-Union. Nach einer Karriere beim Baukonzern Porr kehrte er 2010 als Generaldirektor von Siemens Österreich, zu seinen Wurzeln zurück. In seinem Statement, das er FACTORY zukommen ließ, lässt er auf die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Konzerns blicken:

"Was vor 175 Jahren als eine kleine Manufaktur von Zeigertelegrafen mit zehn Mitarbeitern in einem Berliner Hinterhof begann, ist heute ein Unternehmen mit mehr als 300.000 Menschen weltweit und einem Umsatz von rund 62 Milliarden Euro. Für Siemens arbeiten in Österreich rund 8.900 Menschen, der Umsatz lag im Geschäftsjahr 2021 bei rund 2,7 Milliarden Euro. Wir setzen schwerpunktmäßig auf die Gebiete intelligente Infrastruktur bei Gebäuden und dezentralen Energiesystemen, Automatisierung und Digitalisierung in der Prozess- und Fertigungsindustrie. Automatisierungstechnologien, Software und Datenanalytik spielen in diesen Bereichen eine große Rolle.

Österreich hat die Geschäftsverantwortung für den heimischen Markt sowie für weitere 25 Länder. In 175 Jahren haben wir Industrie- und Technikgeschichte geschrieben und dabei den Alltag der Menschen weltweit verändert. Für Forschung und Entwicklung wurden im vergangenen Geschäftsjahr rund 5 Milliarden Euro aufgewendet, Siemens-Forschende haben allein in diesem Zeitraum rund 4.500 Erfindungen gemeldet – das sind rund 20 Erfindungen pro Arbeitstag. Um den digitalen Wandel zu gestalten, kombinieren wir Hard- und Software miteinander – und verbinden damit die realen und digitalen Welten in der Betriebs- und Informationstechnologie. Damit können Kunden und Partner ihre Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit steigern und Innovationen schneller vorantreiben. Und wir sind lange noch nicht fertig und werden auch die nächsten 175 Jahre Geschichte schreiben."

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