Interview mit Ingeborg Freudenthaler : Freudenthaler: "Sehen Abfall heute als wertvolle Ressource"

Geschaeftsfuehrerin Ingeborg Freudenthaler

Ingeborg Freudenthaler: „Mittlerweile ist die Abfallbranche eine der am stärksten reglementierten und meist überwachten in der gesamten Wirtschaft.“

- © Franz Oss

FACTORY: Welche Industriekunden betreuen Sie, was genau bieten Sie an?

Ingeborg Freudenthaler: Wir betreuen eine breite Palette von Industriekunden in Tirol, Vorarlberg sowie im Bundesland Salzburg und bieten umfassende Entsorgungsdienstleistungen an. Zu unseren Leistungen gehören die Sammlung und Behandlung von Gewerbeabfällen in Containern und gefährlichen Abfällen sowie Absaugungen und Reinigungen von Behältern jeglicher Art. Unser Ansatz umfasst die Erstellung individueller Entsorgungskonzepte für Industrie, öffentliche Einrichtungen, Gemeinden und Gewerbe.

Welche Art von Abfällen fallen in den unterschiedlichen Sparten an?

Es können unterschiedliche Abfallarten anfallen, darunter Produktionsabfälle, Lösemittel, Reinigungsmittel oder Farben und Lacke.

Welche davon sind besonders herausfordernd in der Entsorgung?


Mit all den zuvor genannten Abfällen können wir, wenn sie entsprechend gekennzeichnet und uns in den richtigen Gebinden übergeben werden, bewährtermaßen gut arbeiten. Mitunter beschäftigen uns jedoch Fehlwürfe, wie beispielsweise Lithium-Ionen-Akkus, die leider immer wieder in Baustellabfallcontainern landen.

Wo landen Problemstoffe?

Einen Großteil der Problemstoffe behandeln wir in unseren Behandlungsanlagen hier in Inzing selbst. Jener Teil der Abfälle, welcher nicht behandelt werden kann, wird an befugte Übernehmer übergeben. Je nach gesetzlicher Vorschrift werden die Abfälle dann entsprechend weiter verwertet, etwa in dazu befugten thermischen Verwertungsanlagen.

>> Immer up to date mit der Branche sein? Hier geht’s zum Factory-Newsletter!

Noch vor 40 Jahren war es üblich, den Müll einfach zu vergraben.
Ingeborg Freudenthaler

FACTORY: Stichwort Gefahrguttransport – welche Sicherheitsvorkehrungen gibt es hier für Mitarbeiter:innen und Umwelt?

Ingeborg Freudenthaler: Beim Transport von gefährlichen Abfällen gelten strenge Sicherheitsvorschriften. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind speziell geschult und benutzen die erforderliche Sicherheitsausrüstung. Unsere Fahrzeuge entsprechen den neuesten Sicherheitsstandards, und wir führen regelmäßige Inspektionen und Wartungen durch, um die Sicherheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie natürlich auch jene der Umwelt zu gewährleisten.

Sie feiern heuer ja Ihr 50-jähriges Firmenjubiläum. Was waren die großen Meilensteine der Abfallentsorgung in den letzten 50 Jahren?

Noch vor 40 Jahren war es üblich, den Müll einfach zu vergraben. Mittlerweile ist die Abfallbranche eine der stärkst reglementierten und meist überwachten in der gesamten Wirtschaft. Heute sehen wir Abfall als wertvolle Ressource und setzen vermehrt auf Recycling, Wiederverwertung und nachhaltige Behandlungsmethoden. Dieser Wandel spiegelt ein gesteigertes Umweltbewusstsein und den Willen wider, die natürlichen Ressourcen zu schonen. Unser Unternehmen hat sich im Laufe der Zeit zu einem Ressourcenmanager entwickelt, der die Kreislaufwirtschaft fördert und bestrebt ist, innovative Lösungen für eine nachhaltige Abfallentsorgung zu entwickeln.