Produktionsrückgang : Fachverbandsobmann Knill: "Sind extrem unter Druck"

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Christian Knill ist Obmann des Fachverbandes Metalltechnische Industrie.

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"Die Unternehmen der Metalltechnischen Industrie sind extrem unter Druck. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Europa und auf den globalen Märkten sind sehr volatil, unser wichtigster Exportmarkt Deutschland schwächelt und die Energiepreise sind vor allem in Österreich eine große Belastung. Die Inflation in Österreich liegt weiterhin um mehr als 2 Prozent über jener im Euroraum, das führt bei uns zu viel höheren Lohnsteigerungen als es in den Wettbewerbsländern der Fall ist. Dadurch verlieren wir dramatisch an Wettbewerbsfähigkeit. Die negativen Branchenzahlen spiegeln diese schwierigen Rahmenbedingungen wider", so Knill.

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Im zweiten Jahr in Folge befindet sich die Metallindustrie in einer Rezession. Der Produktionsrückgang betrug preisbereinigt 8 Prozent. Nominal sank die Produktion um 2,3 Prozent. Im Vorjahr wuchs die Branche noch um 3,7 Prozent. Die Exportquote lag bei 78 Prozent. Die Auftragseingänge brachen im vergangenen Jahr um fast 19 Prozent ein. Die Zeichen stehen auf Rezession auch für das laufende Jahr 2024.

Branchenumfrage zeigt Katerstimmung auf

Eine aktuelle Branchenumfrage des Fachverbandes unter den Mitgliedsunternehmen zeigt, dass 60 Prozent der befragten Unternehmen davon ausgehen, dass die Produktion bis 2024 sinkt. Der Mittelwert ergibt einen erwarteten Produktionsrückgang von 8,5 Prozent. Das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) geht in seiner aktuellen Prognose für die gesamte Industrie (Sachgütererzeugung) für das Jahr 2024 von einem Rückgang der Produktion um 1,5 Prozent aus (2023: minus 2,7 Prozent).

Im Vergleich zum Euroraum weist Österreich einen deutlich höheren Anstieg der Lohnstückkosten auf. Dieser Wettbewerbsnachteil zeigt sich nun auch in der Beschäftigungsentwicklung. Die Umfrage zeigt, dass fast 60 Prozent der Unternehmen in den letzten sechs Monaten die Zahl der Beschäftigten reduziert haben. Fast die Hälfte der befragten Unternehmen denkt über die Verlagerung von Standorten oder Teilen der Produktion ins Ausland nach oder hat dies bereits getan.

Knill sieht Wohlstand in Gefahr

Knill zeigt sich besorgt: "Die Metalltechnische Industrie ist seit vielen Jahrzehnten standorttreu und sichert nachhaltig Beschäftigung und Wohlstand. Wir haben es bisher geschafft, auch in Krisenzeiten den Personalstand zu halten, aber im Moment zeichnet sich ein Trend ab, der in Richtung Beschäftigtenabbau und Standortverlagerungen geht. Zwei Jahre in Folge eine Rezession gab es in der Branche noch nie. Der Standort Österreich wird für viele Unternehmen einfach zu teuer. Die zu hohen Lohnabschlüsse der vergangenen Jahre sind kaum mehr zu stemmen. Dazu kommen die hohen Energiepreise und das schwächelnde wirtschaftliche Umfeld. Das ist eine toxische Mischung, die in der Politik und bei den Arbeitnehmervertretern die Alarmglocken auslösen sollten. Was zu tun wäre, liegt seit Monaten auf dem Tisch: Inflation bekämpfen, Lohnnebenkosten senken, Bürokratie abbauen, Zurückhaltung bei den Lohnverhandlungen und Sicherung einer leistbaren Energieversorgung."