Automobilindustrie : ZKW Group: eines von Österreichs innovativsten Unternehmen

Sensorik für Kamera
© ZKW Group

Insgesamt 74 Innovationen hat die ZKW Group im Jahr 2021 zum internationalen Patent angemeldet – davon 41 Neuzugänge. Damit liegt ZKW in Europa auf Platz 2 unter allen österreichischen Unternehmen, die Erfindungen eingereicht haben. In Niederösterreich führt der Lichtsysteme-Spezialist das Patent-Ranking 2021 an. An der Spitze der patentierten Entwicklungen stehen hochauflösende LED-Lichtsysteme und Sensorikanwendungen, die den Weg zum autonomen Fahren markieren. „Innovative Lösungen sind entscheidend, um Premium-Lichtsysteme auf den Markt bringen und im Wettbewerb bestehen zu können“, erklärt Dr. Wilhelm Steger, CEO der ZKW Group GmbH.

Hightech-Optik

Ein Vorzeige-Patent unter den eingereichten Erfindungen ist das „Vierfach-Projektionslinsensystem“ für Frontscheinwerfer, dass das Problem der Farbfehler (chromatische Aberration) löst. Eingesetzt wird die Technologie im hochauflösenden MicroZ Modul, das auf einer LED-Lichtquelle mit tausenden, einzeladressierbaren Pixeln basiert. Damit können VerkehrsteilnehmerInnen viel genauer ausgeblendet werden. Zusätzlich ermöglicht das System, jegliche Art von Symbolen oder Animationen auf die Straße zu projizieren. „Ziel war es, ein kompaktes, temperaturstabiles und kosteneffizientes Linsensystem zu entwickeln, das eine hohe Effizienz und Abbildungsqualität liefert“, sagt Stefan Miedler, Projektleiter in der Vorentwicklung bei ZKW.

Sensorik für Kamera

Aktuelle Sensorik für autonome Fahrzeuge ist relativ teuer, daher hat ZKW eine Anwendung zur Tiefenwahrnehmung mittels zweier Kameras, die in Scheinwerfern eingebaut sind, entwickelt. „Das Stereokamera-System funktioniert ähnlich wie die Bilderfassung mit unseren Augen. So können selbstfahrende Fahrzeuge ein Bild der Umgebung erzeugen sowie den Abstand zu Objekten exakt ermitteln“, erklären die Erfinder Oleksandr Chistov und Martin Brandstetter von ZKW.

Selbstheilendes Lot

Mit dem Patent „Solaris“ hat ZKW ein Lot entwickelt, in dem nur kleine Bereiche schmelzen, während die äußere Form erhalten bleibt. Dank dieses Effekts können die Folgen von Materialalterung bei Platinen, etwa kleinste Risse oder Veränderungen im Gefüge, selbsttätig „geheilt“ werden. Entwickelt wurde die Super-Legierung in intensiver Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Wien und dem Materials Center Leoben. Eingesetzt werden soll der Werkstoff für Verbindungen von High-Power-LEDs und anderen Leistungshalbleitern für die Automobilindustrie. „Ziel ist es, elektronische Baugruppen zuverlässiger und langlebiger zu machen. Solche grundlegenden Entwicklungen im Bereich Verbindungstechnik sichern ZKW eine wettbewerbsstarke Position in der Automobilelektronik“, so Projektleiter Holger Rottmann.

Österreich - Land der Erfinder

Weltweit haben österreichische Unternehmen im vergangenen Jahr 11.031 Patente angemeldet. In der EU rangiert Österreich auf Platz 5. Beim heimischen Patentamt wurden im Vorjahr 2.480 Erfindungen eingereicht. Im EU-Vergleich schneiden die österreichischen Unternehmen besonders gut in den Branchen „Kunststoff“, „Halbleiter“, „Elektrotechnik“ und „Möbel“ ab. Zudem verzeichnet der Jahresbericht eine hohe Zahl an Klimaschutzpatenten.

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