Laser : Wie Lasertexturierung fälschungssicheres Silikon produziert
Genauso wie ein metallischer Grad in einem Medizinprodukt unbedingt zu vermeiden ist, so ist für viele Unternehmen eine fälschungssichere Markierung ihres Produktes unbedingt erforderlich. Beide Aufgaben sind mit der Expertise der Reichle Technologiezentrum GmbH zu realisieren. Gemeinsam mit dem Flüssig-Silikonspezialisten Starlim Spritzguss GmbH aus Marchtrenk ist es Reichle jetzt gelungen, weltweit erstmals ein Silikonwerkzeug so zu bearbeiten, dass mehr als versteckte Informationen im Bauteil abgebildet werden können.
Die neue Technologie im Detail
Eine Schlüsseltechnologie, die es erlaubt, ein Silikon-Werkzeug so präzise zu bearbeiten, dass Radien von nur 0,02 mm möglich sind, scharfkantige oder senkrechte Geometrien erzeugt oder gar tribologische Eigenschaften hervorgerufen werden können, ist die Femto-Laser-Technik (Ultrakurzpuls). Seit rund zwei Jahren setzt die Reichle Technologiezentrum GmbH diese Technologie in ihrem Unternehmen ein und betreibt seit Mitte des Jahres sogar die weltweit größte Femto-Laseranlage, mit der sich Werkzeuge und Formen bis zu einem Gewicht von 1.700 kg bearbeiten lassen. Mit der Femto-Laser-Technologie ermöglicht Reichle seinen Kunden Werkzeuge mit Hologrammen, Farbeffekten, Gravuren ohne Tiefe und besonders hohen Oberflächengüten. Ideales Beispiel dafür, was mit der Laser-Technologie alles zu erreichen ist, ist die weiß eingefärbte, 120 x 160 mm große und 2,7 mm dicke Silikonmusterplatte, die während des tech.day am 23. Juni 2022 vorgestellt wurde. Die Platte enthält verschiedene Strukturen, eine funktionale Oberfläche, auf der kein Staub haftet, eine Vanilleblüte als Relief, als Hologramm sowie mit schillernder, changierender Oberfläche.
Zusätzlich beherbergt die Platte ein digitales Wasserzeichen, das mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist, jedoch ideal geeignet, um durch entsprechendes Auslesen per Smartphone oder Tablet das Original-Bauteil von einem Plagiat zu unterscheiden. Auch verschiedene Drucke sind auf der Platte zu erkennen. Hinzu kommt ein Bereich, der bei Kontakt mit Feuchtigkeit nach Vanille duftet. Für diese Zusatzeigenschaften kooperierten Reichle und starlim mit dem Digitaldruckspezialisten Silcos GmbH und der Erfinderin der digitalen Wasserzeichen, der Digimarc GmbH.
Die vorgestellte Beispielplatte präsentiert eindrucksvoll, was innovative Unternehmen mit innovativer Maschinentechnologie heute leisten können. Optische, haptische und funktionale Bereiche lassen sich in jedem Bauteil realisieren, egal ob es um einen QR-Code in einem medizinischen Produkt oder um die Form- und Kavitätsnummer auf Null-Niveau in Dichtungsring für die Automobilbranche geht. Und all das geht längst nicht mehr nur für Thermoplasten, sondern auch für Silikon.
Weitere interessante Artikel:
Was Starlim als Arbeitgeber "am besten" macht
Neuer Lasermarker beschriftet Werkstücke mithilfe von Cobots