IT-OT-Konvergenz : IT versus OT: Wenn Programmierer außerhalb der Fertigung sitzen

Wenn die Programmierung nicht mehr direkt an der Maschine stattfindet, kann das einige potenzielle Vorteile mit sich bringen. In der Theorie ermöglicht es eine bessere Auslastung der Maschinen, da Rüstzeiten parallel zur Laufzeit eines Auftrags erfolgen können. Werkzeuge können eingerüstet und vermessen werden, während die Maschine bereits in Betrieb ist. Im Vergleich dazu ist es bei der Programmierung vor Ort oft erforderlich, die Maschine anzuhalten, was zu Stillstandszeiten führen kann. In Unternehmen mit kleinen Serien oder Einzelteilfertigung mag dies keine große Rolle spielen, da die Maschinen möglicherweise nur in einer Schicht betrieben werden oder die Programmierung in die nächste Schicht übernommen werden kann.

Ein Szenario, das häufig vorkommt, ist die Arbeit eines Programmierers in einem separaten Bürogebäude oder Stockwerk. Hier werden Programme für die Bearbeitung von Bauteilen entwickelt, die dann zu einem späteren Zeitpunkt eingesetzt werden sollen. Sobald der Fertigungsprozess abgeschlossen ist, werden die Programme über das Internet oder ein internes System an die Maschine gesendet. Der Maschinenbediener lädt das Programm in die Maschine und bereitet die Werkzeuge entsprechend vor. Dieser Ansatz bietet den Vorteil, dass Fehler vermieden werden können, die zu Ausschuss oder Qualitätsproblemen führen.

Die reibungslose Umsetzung dieser Arbeitsweise hängt jedoch von einer effizienten Kommunikation zwischen Programmierern und Maschinenbedienern ab. Es können Probleme auftreten, wenn das Programm Fehler enthält oder die Einstellungen für die Werkstückspannung nicht korrekt sind. In einigen Fällen passt das Programm möglicherweise nicht zur Maschine, da Konstruktions- oder Raumprobleme nicht berücksichtigt wurden. Um diese Diskrepanzen zu klären, ist ein ständiger Austausch zwischen Programmierern und Maschinenbedienern erforderlich, sei es persönlich, per Telefon oder per E-Mail. Diese Kommunikationswege können jedoch zeitaufwendig sein und zu Verzögerungen führen.

Ein weiteres Problem liegt darin, dass die Programmierung oft konservativ und vorsichtig ausgeführt wird. Die Parameter für die Bearbeitung sind möglicherweise nicht auf High Performance oder Hightech ausgelegt, obwohl die Unternehmen möglicherweise über hochmoderne Maschinen verfügen. Die Werkzeuge und Maschinen könnten mehr leisten, aber aus Sicherheitsgründen oder mangelndem Fachwissen werden die Programme nicht entsprechend optimiert. Dadurch wird das volle Potenzial der Maschinen und Werkzeuge nicht ausgeschöpft, was letztendlich zu längeren Bearbeitungszeiten und niedrigerer Produktivität führen kann.

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, ist es wichtig, dass Unternehmen Schulungen anbieten, um das Wissen der Programmierer und Maschinenbediener zu erweitern. Programmierer sollten ein tiefgreifendes Verständnis für die Fertigungsprozesse entwickeln, um Programme zu erstellen, die optimal auf die Maschinen abgestimmt sind. Maschinenbediener wiederum sollten in der Lage sein, Fehler zu erkennen und gegebenenfalls mit den Programmierern zu kommunizieren, um Anpassungen vorzunehmen.

Insgesamt erfordert die Programmierung außerhalb der Fertigung eine enge Zusammenarbeit und effektive Kommunikation zwischen Programmierern und Maschinenbedienern. Durch den Einsatz moderner Kommunikationstechnologien und Schulungen kann das volle Potenzial der Maschinen ausgeschöpft werden, um eine effiziente und produktive Fertigungsumgebung zu schaffen.

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