Automatisierung schwächelt : Siemens steigert Gewinn durch hohe Nachfrage bei Elektrifzierung

Roland Busch

Siemens-Chef Roland Busch bezeichnet das Automatisierungsgeschäft als "weiterhin herausfordernd".

- © Siemens AG

"Wir profitierten weiterhin von der anhaltend hohen Nachfrage bei der Elektrifizierung" betonte Siemens-Chef Roland Busch. "Ein weiterer Wachstumstreiber war unser besonders starkes industrielles Softwaregeschäft, das einige größere Lizenzverträge gewinnen konnte. Das industrielle Automatisierungsgeschäft bleibt allerdings weiterhin herausfordernd."

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Diese Lizenzverträge retteten die Bilanz des Segments Digital Industries (DI). In normalen Zeiten ist es meist der Musterschüler im Siemens Konzern, doch aktuell leidet das dort angesiedelte Automatisierungsgeschäft unter schwacher Nachfrage und schlechter Auslastung seiner Kapazitäten. Hier macht sich unter anderem bemerkbar, dass die Geschäfte auch bei den Kunden zäher laufen und teilweise noch Lagerbestände abgebaut werden. Immerhin die Auftragseingänge aus dem wichtigen Markt China konnten zulegen.

Cedrik Neike als potenzieller Nachfolger

Dem Chef von Digital Industries, Cedrik Neike, scheint diese aktuelle Schwäche aber nicht zu schaden. Am Vorabend der Zahlenveröffentlichung gab Siemens bekannt, dass sein Vertrag bis ins Jahr 2030 verlängert wurde. Neike gilt auf lange Sicht als potenzieller Nachfolger des amtierenden Konzernchefs Busch.

Das andere große Segment Smart Infrastructure (SI) legte auf breiter Basis zu, insbesondere in den USA liefen die Geschäfte hier gut. Auch die deutlich kleinere Bahn-Sparte Mobility lief solide.

Die Prognose für sein noch bis Ende September laufendes Geschäftsjahr hat Siemens angesichts der aktuellen Entwicklung bestätigt. Die Zweiteilung des Geschäfts zwischen dem gut laufenden Segment Smart Infrastructure und der schwächelnden Digital Industries zeigt sich allerdings auch hier: Während die Marge bei DI am unteren Rand der bisher angegebenen Spanne erwartet wird, soll sie bei SI am oberen Rand liegen.