Bionische U-Bahn-Waggons : Siemens Mobility gewinnt österreichischen Staatspreis Innovation „Verena“

Siemens Mobility

Preisverleihung V.l.n.r.: Siemens-Forscher Robert Nedelik, Markus Seitzberger, Andreas Ruthmeier, Helmut Böhm

- © Siemens Mobility

Diese Innovation macht U-Bahnen leichter, dadurch können im 30 Jahre und länger dauernden Betrieb Energie und CO2-Emissionen eingespart werden. Zusätzlich werden auch schon in der Konstruktionsphase weniger Rohstoffe verwendet. Das Preisgeld in Höhe von 14.000 Euro wird zwischen der TU Wien und Siemens Mobility aufgeteilt, wobei Siemens Mobility seinen Anteil für die Weiterentwicklung aktueller Forschungsprojekte an der TU Wien spenden wird. Siemens Mobility ist eines der innovativsten Unternehmen Österreichs und erhält hierzulande im langjährigen Durchschnitt mehr als 30 Patente pro Jahr.

Tanja Kienegger, CEO von Siemens Mobility Austria: „Wir machen die Bahn wirtschaftlicher, leistungsfähiger und noch nachhaltiger. Dieser Preis ist ein starker Rückenwind für unsere rund 1.000 Ingenieurinnen und Ingenieure, die in Wien und Graz innovative Technologien für die Zukunft der Mobilität entwickeln.“

>>> Traktionssysteme Austria produzierte 5000. Motor für die Wiener Linien

In vielen Metropolen weltweit sind U-Bahn-Systeme die bedeutendste Klimaschutzmaßnahme und damit ein wesentlicher Hebel, um den Klimawandel einzubremsen und CO2-Emissionen wirksam zu verringern. Als essenzieller Bestandteil städtischer Infrastruktur machen sie leistungsfähige und umweltfreundliche Mobilität möglich.

V.l.n.r.: CFO Andreas Palffy, Robert Nedelik, CEO Tanja Kienegger, Markus Seitzberger und Andreas Ruthmeier

Start des Fahrgastbetriebs in London für 2025 erwartet

Am Siemens Mobility Standort Wien wurden die Bionischen Wagenkästen in Zusammenarbeit mit der TU Wien entwickelt. Mit modernster Optimierungssoftware haben die Forscher Markus Seitzberger, Andreas Ruthmeier und Robert Nedelik analysiert, wie Material im Wagenkasten durch subtraktive Fertigung eingespart werden kann. Das Ergebnis der Analysen ist eine bionische Struktur, die an die Blattstruktur eines Baums erinnert.

Mit dieser innovativen Konstruktion kann das Rohbaugewicht eines Wagenkastens um 20 Prozent reduziert werden. Ein U-Bahn-Waggon wird dadurch im Schnitt um eine Tonne leichter. Dies macht den U-Bahn-Verkehr energieeffizienter, nachhaltiger und wirtschaftlicher. Die Technologie wird bereits in der neuen Londoner Piccadilly Line angewendet. Die Züge werden aktuell bereits gefertigt und befinden sich in der Zulassungsphase. Der Start des Fahrgastbetriebs in London wird für 2025 erwartet.

Die ausgezeichneten Forscher Seitzberger, Nedelik und Ruthmeier im Rohbau eines U-Bahn Waggons.