3,78 Mrd. Forderungen angemeldet : Sanierungsplan für Fisker Austria bestätigt
Die Österreich-Tochter des US-amerikanischen Elektrofahrzeugherstellers Fisker Automotive hat im Mai dieses Jahres gemessen an den Passiva die bisher größte Insolvenz der Steiermark hingelegt. Die Insolvenzforderungen beliefen sich auf rund 3,8 Mrd. Euro, rund 3,5 Mrd. stammten von drei Großgläubigern. Die hohen Passiva der Fisker GmbH entfallen großteils auf Verbindlichkeiten gegenüber Fisker-Gruppengesellschaften ("Intercompany").
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Von den Gläubigern wurde jedenfalls bereits im August ein Sanierungsplan angenommen, der eine 20-prozentige Barquote vorsieht. Abgesehen von den drei Großgläubigern gehe man nunmehr von einer Bemessungsgrundlage von 90 Millionen Euro an anerkannten Forderungen aus, hieß es seitens des AKV am Dienstag. Für die 20-prozentige Barquote für diese Gläubigergruppe brauche es demnach an die 18 Millionen Euro.
Größte Insolvenz in der Geschichte der Steiermark
Um die gerichtliche Bestätigung des gesamten Sanierungsplans zu erhalten, mussten diverse Bedingungen erfüllt werden, wie der Alpenländische Kreditorenverband AKV am Dienstag mitteilte. Dafür sind seither Regelungen verhandelt worden, "wobei diese Verhandlungen aus Sicht der Fisker GmbH darauf abzielten, den unmittelbaren Finanzbedarf für die Sanierungsplanquote zu reduzieren", wie der AKV festhielt. Die erlangten Rückstehungserklärungen und für die Zukunft getroffenen Vereinbarungen würden nun "eine Regelung mit den Großgläubigern ermöglichen, welche nicht zu einem neuerlichen Insolvenzverfahren führen sollten". Das Insolvenzgericht hat daraufhin am Montag den Sanierungsplan bestätigt. Nach Ablauf einer Rechtsmittelfrist von 14 Tagen sei mit der formellen Aufhebung des Insolvenzverfahrens zu rechnen, schloss der AKV.
Die 2021 gegründete und in Graz ansässige Fisker GmbH ist eine Tochtergesellschaft des US-amerikanischen Elektrofahrzeugherstellers Fisker Automotive und betreut primär das Auftragsfertigungsmanagement der Fisker-Elektrofahrzeuge. Rund 10.000 Stück des Fisker Ocean wurden bisher bei Magna in Graz gebaut. Die Produktion ist mittlerweile allerdings eingestellt. Bei der Fisker GmbH wurden Einsparungsmaßnahmen getroffen. Von den zuvor knapp 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern waren im August noch etwa 20 beschäftigt. Die Fisker-Pleite gilt als größte Insolvenz in der Geschichte der Steiermark.