Digitale Services im Maschinenbau : Heller: Von der Metallbearbeitung zur digitalen Dienstleistung
Zur EMO 2023 verwandelt sich die Messehalle in Hannover in einen pulsierenden Ort voller Bewegung und Innovation. Überall summen Maschinen, Ingenieure führen eifrige Gespräche und die Aussteller zeigen, was sich hinsichtlich neuer Fertigungstechnologien in den letzten vier Jahren getan hat. Inmitten dieses technologischen Tumults steht der Messestand von Heller, unschwer erkennbar an einem roten Rennwagen, der die Technologie-Partnerschaft mit Porsche Penske Motorsport demonstriert. CEO Thorsten Schmidt sagt dazu: "Wir transferieren erfolgreich die hohen Anforderungen aus der Automobilindustrie in weitere spannende Branchen."
Obwohl der Flitzer wohl der Hingucker für die meisten Besucher:innen ist und ein Racing Simulator den Spaßfaktor nach oben treibt, will der Werkzeugmaschinen nach wie vor mit 5-Achs-Bearbeitungszentren punkten. Eine solche, genauer: die F 6000, ziert ebenfalls den Messestand in Halle 12, direkt gegenüber vom Mitbewerber FFG. Weniger physischen Platz nimmt die die Digital-Strategie ein, die bei Heller 360°-Performance heißt. Doch gerade in diesem Punkt gibt es die größten Neuerungen.
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Die neuen digitalen Produkte
Das HELLER Services Interface ist eine web-basierte Applikation zur Visualisierung von verfügbaren Produktions- und Instandhaltungsdaten. Durch die Darstellung des Heller-Maschinenparks und dessen Zustand soll es Transparenz in Fertigungs-, Instandhaltungs- und Wartungsprozesse bringen. So können etwa Verschleißzustände erkannt und präventive Maßnahmen zur Reduzierung von Ausfallzeiten eingeleitet werden. Der digitale Zwilling ermöglicht eine exakte Simulation der Maschine und soll so helfen, Zeit und Kosten in Entwicklung und Optimierung zu sparen.
Mit HELLER Full Service Essential sind Instandhaltungskosten für Neumaschinen für drei Jahre inklusive. Die Anforderung der Energieeffizienz wurde mit HELLER Blue umgesetzt, was nachgerüstet werden kann und Betriebskosten senken und Stückkosten minimieren soll. Mit dem Kundenportal myHELLER sollen Anwender:innen aus ganz Europa ihren Maschinenpark einfach und schnell verwalten können.
Heller schreibt sich auf die Fahnen, die Zukunft der Fertigungstechnologie gestalten zu wollen. Seine digitalen Services sollen dazu beitragen, die Möglichkeiten in der Fertigungstechnologie zu erweitern. Die Messe mag am Samstag vorbei sein, aber die Zukunft, die so mancher Aussteller dort skizziert hat, ist gerade erst in Fahrt gekommen. Auch ohne Rennauto.
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Über Heller
Heller wurde im Jahr 1894 in Nürtingen als kleiner Handwerksbetrieb gegründet. Heute entwickelt und produziert die global agierende Unternehmensgruppe mit 2600 Mitarbeitenden (Stand: 31. Dezember 2022) CNC-Werkzeugmaschinen und Fertigungssysteme für die Metallverarbeitung. Sie betreibt fünf Produktionsstätten in Europa, Asien und Nord- und Südamerika. Das Produktprogramm umfasst 4- und 5-Achs-Bearbeitungszentren, Fräs-Dreh-Bearbeitungszentren, Sonder- und Prozessmaschinen, Maschinen für die Kurbel- und Nockenwellenbearbeitung und Beschichtungsmodule. Ergänzt wird das Portfolio um ein modulares Dienstleistungsangebot und erweiterte Lösungen zur Digitalisierung und Automatisierung der Produktion.