Meilenstein für Innovationsstandort Österreich : Grünes Licht für Europas erste Ionenfallen-Chip-Pilotlinie

Im Forschungsreinraum von Silicon Austria Labs wird zukünftig für die Pilotlinie gearbeitet.
- © SAL/Sarina DobernigDie Initiative CHAMP-ION (Championing a European advanced manufacturing pilot line of ion-traps / Förderung einer fortschrittlichen, europäischen Pilotlinie für die Herstellung von Ionenfallen) bietet einen strategischen Rahmen für sieben Jahre, um ein nachhaltiges und skalierbares Pilotliniennetzwerk in der EU aufzubauen. Das Netzwerk soll Innovationen im Bereich von Ionenfallen-Chips vorantreiben und das europäische Ökosystem stärken, um eine qualitativ hochwertige, industrielle Massenproduktion zu ermöglichen.
Lesetipp: Silizium ist nicht alternativlos
Die Zusammenarbeit ermöglicht die Erarbeitung eines umfassenden Konzepts für die Weiterentwicklung der gesamten Wertschöpfungskette hin zu einer hochwertigen Fertigung – vom Design über das Chip-Packaging bis hin zur Bereitstellung von Fertigungsdienstleistungen für Industriepartner. Ziel ist es, voll-integrierte, validierte und skalierbare Ionenfallen mit integrierter Elektronik und photonischen Strukturen auf einem Chip zu realisieren. Mehrere konkrete und realistische Anwendungsfälle aus den verschiedenen Bereichen der Quantentechnologien werden damit gefördert: Quantencomputer, Quantensensorik und Quantenkommunikation. Außerdem wird die Zusammenarbeit wichtige Dienstleistungen innerhalb des Ökosystems ermöglichen, mit denen das Bewusstsein und die Fähigkeiten innerhalb der Industrie gestärkt werden können.
"Die CHAMP-ION-Initiative stärkt Europas Führungsrolle in den weltweiten Quantentechnologien und unterstreicht unsere herausragenden wissenschaftlichen und technologischen Fähigkeiten. Es ist inspirierend zu sehen, wie durch europäische Innovationen eine solch hochwirksame Initiative vorangetrieben wird. Diese Zusammenarbeit wird wesentlich zu Europas technologischer Souveränität und wirtschaftlicher Widerstandsfähigkeit beitragen und gleichzeitig ein starkes, grenzüberschreitendes Ökosystem fördern, das zukünftige Fortschritte in der Quantentechnologie unterstützt“, so Christina Hirschl, Geschäftsführerin von SAL.

Starke Beteiligung aus Österreich
„Mit dieser Pilotlinie wird die europäische Expertise im Bereich von Ionenfallen für die skalierbare Quantenchipproduktion gebündelt“, ergänzt Mohssen Moridi, Senior Director bei SAL. „Als Main Hosting Site sind wir besonders stolz, Prozesse zu entwickeln, die den industriellen Standards entsprechen. Diese Initiative verkörpert die Ambitionen Europas, eine verlässliche Lieferkette für Quantentechnologien aufzubauen.“
Die Initiative CHAMP-ION wird die Unabhängigkeit von internationalen Lieferketten durch die gemeinsamen Mittel der EU-Länder und der Europäischen Union stärken. Die Kooperation ist für alle Hochtechnologiestandorte von entscheidender Bedeutung, vor allem auf dem vielversprechenden Gebiet des Quantencomputings mit Ionenfallen.
CHAMP-ION bringt 21 herausragende Partner aus sechs europäischen Ländern zusammen. Das Konsortium besteht aus:
- Forschungs- und Technologieorganisationen: Silicon Austria Labs (SAL), Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB), Institute of Scientific Instruments of the ASCR ISI, Technical Research Centre of Finland (VTT), International Iberian Nanotechnology Laboratory (INL) und das National Metrology Institute of Italy (INRIM)
- Universitäten: Universität Innsbruck, Gottfried Wilhelm Leibnitz Universität Hannover, Universität Siegen, Johannes Gutenberg Universität Mainz, Universität Padua und die Palacky Universität Olomouc
- KMUs: Alpine Quantum Technologies GmbH, neQxt GmbH, eleQtron GmbH, QUDORA technologies GmbH, Parity Quantum Computing GmbH und AMIRES Business Innovation Management Institute, z.ú.
- Großunternehmen: Infineon Technologies Austria AG, Infineon Technologies Dresden GmbH & Co. KG, Infineon Technologies AG
Das Framework Partnership Agreement markiert den entscheidenden Schritt, Europas Fähigkeiten im Bereich der Quantentechnologien voranzutreiben und eine robuste, souveräne technologische Zukunft für Europa zu sichern.