Investition : Evonik: Neue Produktionsanlage in Schörfling sorgt für mehr Transparenz

Die neue Anlage zur Produktion von Gasseparationsmembranen ist seit März bei Evonik in Betrieb. Im Vergleich zu den bestehenden Hohlfaser-Spinnanlagen bringt sie dem Unternehmen noch mehr Möglichkeiten im Sinne der Transparenz: Digitalisierung, Automatisierung, Messysteme. "Außerdem schaffen wir damit schnellere Produktionsgeschwindigkeiten bei gleich hoher Qualität", so Michael Aichinger, der die Technische Leitung des produzierenden Standortes in Lenzing und Schörfling verantwortet. Die dadurch gewonnenen Produktionskapazitäten hat der Konzern auch nötig, so sollen Sepuran-Membranen für Biogas-, Stickstoff-, Wasserstoff- und Erdgasanwendungen zur Zeit besonders stark nachgefragt werden. In die Anlage investierte Evonik einen niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag und schuf damit in Schörfling rund 30 neue Arbeitsplätze.

Lesen Sie auch den Artikel von Produktionsleiter Michael Aichinger über Grüne Entscheidungen für eine gewiss ungewisse Zukunft!

Inbetriebnahme als Teamarbeit

In der neuen Produktionsanlage wird ein Hochleistungspolymer in mehreren Prozessschritten zu feinen Hohlfasern verarbeitet. Sie sind das Herzstück der Sepuran Membrantechnologie von Evonik. Das Spezialchemieunternehmen greift dabei auf seine jahrelange Erfahrung in der Polymerchemie zurück. Dementsprechend werden die Eigenschaften der Membranen bereits bei der Entwicklung des Ausgangsmaterials, eines Hochleistungskunststoffes, justiert. So entstehen selektive und robuste Membranen, die extremen Drücken und Temperaturen standhalten können. Das Projekt hatte eine Gesamt-Durchlaufzeit von 18 Monaten. Die Bauphase direkt an der Produktionsanlage dauerte acht Monate bis zur Inbetriebnahme. Dabei standen der Produktionsleiter und sein Team vor Herausforderungen, etwa was den Parallelproduktionsbetrieb, die Sicherheit, die Koordination von Dienstleistern und die Lieferzeiten von Langläufern betrifft. Unter Aichingers Leitung konnte die kalte und warme Inbetriebnahme innerhalb von sechs Wochen abgewickelt werden. "Entscheidend für den Projekterfolg war und ist die gute Vorbereitung und die tolle Teamarbeit", resümiert er. Daran beteiligt waren nicht nur die Bereiche der Produktion und Technik sondern auch Nahtstellen wie die Qualitätssicherung, Logistik, und das Betriebsbüro.

Aichinger
Michael Aichinger, Technischer Leiter bei Evonik in Lenzing und Schörfling. - © Evonik

Effiziente Erzeugung von Biogas

„Wir glauben an einen Energiemix der Zukunft bestehend aus Biogas und grünem Wasserstoff sowie weiteren Syntheseprodukten. Deshalb arbeiten wir schon heute daran, unser Produktportfolio und unsere Produktionskapazitäten entlang dieses transformativen Marktwachstums zu erweitern“, sagt Goetz Baumgarten, Leiter des Innovationswachstumsfeldes Membranes bei Evonik. Der Einsatz von Sepuran Hohlfasermembranen soll es möglich machen, dass Gase wie Methan (CH4), Stickstoff (N2) oder Wasserstoff (H2) besonders effizient aus Gasgemischen abgetrennt werden können.

Bei der Membranproduktion in Schörfling am Attersee setzt Evonik bereits vollständig auf erneuerbare Energien. Seit Jahren fließt grüner Strom aus Wind, Wasser oder Biomasse in die Produktionsstätte für die Sepuran Membranen. Seit Anfang 2022 deckt das Unternehmen zudem seinen Gasbedarf zu 100 Prozent mit Biomethan aus regionaler Erzeugung. Durch den Umstieg auf eine umweltschonende Energieversorgung senkt Evonik seine direkten CO2-Emissionen in Oberösterreich um circa 4.000 Tonnen im Jahr.

Einblicke in die Membranproduktion von Evonik in Schörfling. Im Video sieht man in verschiedenen Schritten, wie die Polyimid-Faser P84 nachbehandelt wird. Sie wird gestreckt, wärmebehandelt und gekräuselt. Polyimid bildet das Basismaterial für Evoniks Membrane zur Stickstoffgewinnung und für Prozessgase.