Anwenderbericht : Blocksauger statt Original-Spannmittel: Wie sich Ersetzen auszahlen kann

Die Müller Manufaktur Möbelbau GmbH wurde im Jahr 1930 gegründet und ist im Premiumsektor der Holzbearbeitung tätig. Das Unternehmen mit Sitz in Baden-Württemberg entwickelt Büromöbel wie etwa Konferenztische, Schrankmodule und Empfangstheken. In dem modernen Betrieb sind zwölf Mitarbeiter beschäftigt.

Um die Möbelstücke exakt und mit geringem Ausschuss zu fertigen, setzt das Unternehmen unter anderem moderne CNC-Bearbeitungszentren des italienischen Herstellers SCM ein. Auf der Morbidelli m200 werden flächige Werkstücke wie Tischplatten oder Arbeitsflächen in kleinen Stückzahlen oder Einzelfertigung hergestellt. Die Maschinen können die Rohlinge von fünf Seiten bearbeiten, wobei hohe Querkräfte auftreten, die das Aufspannsystem trotz rauer Oberflächen oder geschwungener Konturen sicher spannen muss. Mit den bis dato verwendeten original Vakuum-Blocksaugern von SCM war die Möbelmanufaktur nicht ganz zufrieden. „In der Stabilität sind sie vergleichbar. Werden die SCM-Blocksauger jedoch beschädigt, ist das Tauschen der Dichtlippe sehr schwierig, weil wir die Demontage nur mit einem Schlitzschraubendreher und viel Fingerspitzengefühl durchführen können“, schildert Michael Spinner, Schreiner der Müller Manufaktur Möbelbau GmbH und Maschinenbediener. „Dabei besteht die Gefahr, den Sauger noch weiter zu beschädigen.“ Darüber hinaus müssen die Schreiner die Dichtlippe mehrfach nachjustieren, bis sie passgenau sitzt. Auch der finanzielle Aspekt war der Schreinerei ein Dorn im Auge: Die Original-Blocksauger sind teuer.

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SCHMALZ AB Muellermanufaktur
Kurze Rüstzeiten: Das Verstellen der drehbaren Blocksauger und das Wechseln der Saugplatte gestalten sich für Schreiner Michael Spinner schnell, einfach und werkzeuglos. - © SCHMALZ

Die Möbelhersteller der Müller Manufaktur berichten von einer deutlichen Verbesserung ihrer Prozesse durch den Einsatz der Blocksauger VCBL-S6 von Schmalz. Der Saugercup kann mit den orangenen Klemmhebeln in 15-Grad-Schritten in der Aufnahme werkzeuglos fixiert werden.

- © SCHMALZ
Wir haben das neue Aufspannsystem präzise auf die Konsolen der SCM-Maschinen abgestimmt.
Matthias Schmider, Schmalz

Abgestimmt auf die Maschine

In diesem Kontext nahm Müller Manufaktur das Angebot des Vakuumspezialisten J. Schmalz GmbH gerne an, seine neu entwickelten Blocksauger vom Typ VCBL-S6 zu testen. „Wir haben das neue Aufspannsystem präzise auf die Konsolen der SCM-Maschinen abgestimmt“, beschreibt Matthias Schmider, Produktmanager bei Schmalz. Ein robuster Grundkörper aus glasfaserverstärktem Kunststoff trägt die Saugplatte mit Membran entweder direkt oder wird mit einem erhöhenden Sauger-Cup ausgerüstet. Diesen kann der Maschinenbediener in der Produktion einfach in 15-Grad-Schritten mit einem Klemmhebel fixieren. Durch das Tastventil können ungenutzte Sauger auf der Maschine verbleiben. „Das reduziert den Rüstaufwand ebenfalls“, betont Schmider.

Die Saugplatte schützt den Blocksauger mit einer Membran vor eindringenden Spänen. Das Elastomerteil dichtet optimal ab und ist bei Verschleiß schnell und werkzeuglos gewechselt. Damit es bei der Ersatzteilbestellung nicht zu Fehlern kommt, hat Schmalz den VCBL-S6-Blocksauger mit einem NFC-Tag (Near Field Communication) ausgestattet. Legt der Nutzer sein Smartphone auf das Spannmittel, sieht er direkt alle relevanten Produktdaten in der Schmalz-ControlRoom-App.

Die Haltekraft ist im Vergleich zum SCM-Original um 20 Prozent höher, während die Stabilität vergleichbar ist.
Markus Hermann, Müller Manufaktur

Mischbetrieb funktioniert

Die Blocksauger von Schmalz sind bei Müller Manufaktur mittlerweile seit Juni 2021 im Einsatz. „Die Haltekraft ist im Vergleich zum SCM-Original um 20 Prozent höher, während die Stabilität vergleichbar ist“, beschreibt Geschäftsführer Markus Hermann. Er berichtet auch von geringeren Rüstzeiten: Die Schreiner können den drehbaren Blocksauger schnell verstellen und beschädigte Saugplatten einfach und werkzeuglos ersetzen. Die hohen Haltekräfte haben die Prozesssicherheit bei hohen Vorschüben und Schnitttiefen deutlich verbessert. Im Vergleich zum Original sei die Höhentoleranz bei Schmalz maßhaltiger, betont der Schreinermeister. Auch der Mischbetrieb zwischen den Saugern von SCM und Schmalz laufe reibungslos. Dies ist wichtig, da Michael Spinner den Standardbestand an SCM-Produkt zunächst aufbrauchen möchte, bevor er nach und nach die VCBL-S6-Variante einsetzen lässt. Das weitergehende Ziel ist unterdessen klar definiert: „Wir werden schrittweise komplett auf die Blocksauger von Schmalz umstellen.“

Seit dem Pilotprojekt bei Müller Manufaktur hat sich ein regelmäßiger Kontakt mit Schmalz entwickelt. „Wir sind mittlerweile direkter Ansprechpartner, wenn es um neue Projekte oder Feedback aus der Praxis geht. Davon profitieren beide Seiten“, skizziert Hermann. Gute Noten gibt er der Zusammenarbeit in der Projektphase: „Diese ist stets reibungslos verlaufen, und Schmalz hat bei der Terminierung immer die unterschiedliche Auslastung unserer Schreinerei berücksichtigt.“

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Markus Hermann (links), Geschäftsführer der Müller Manufaktur Möbelbau GmbH, mit Matthias Schmider, Produktmanager bei Schmalz.