Erfahrungsbericht : Spannungsfreies Spannen mithilfe von Magneten

Gruppenfoto Engel

Vorrichtungskonstrukteur Markus Leitner, Teamleiter Großbohrwerke Franz Zimmerberger, Vorrichtungskonstrukteur Franz Mühlehner, Assistent der Produktionsleitung Christian Kloibhofer, Teamleiter CAM Christian Leitner, Arbeitsvorbereiter Manfred Paireder, Vorrichtungsbauer Daniel Undeutsch, Produktionsleiter Josef Büchsenmeister.

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Unser Produktionsleiter, Josef Büchsenmeister ist ein Visionär. Er hat von Beginn an den Erfolg einer neuen Magnetspannvorrichtung geglaubt und innerhalb unserer Projektgruppe nicht lockergelassen. Auslöser für eine Investition in diese Technologie war bei Engel die Variantenvielfallt der hydraulischen Vorrichtung und die damit verbundenen intensiven Aufbauarbeiten. Außerdem war der Spänefluss durch die Hydraulikleitung beeinträchtigt. Also haben meine Kollegen intelligente Systeme dafür entwickelt. Beim Projektstart waren wir noch sehr konservativ eingestellt. Unsere Erwartung war, dass sich nur ca. 50 Prozent der Bauteile Prozesssicher spannen lassen würden. Doch es kam anders.

Die Vorteile der Magnetspanntechnologie

Mittlerweile spannen wir beinahe alle Rahmen mittels Magnetspanntechnologie. Sie hat den Vorteil, dass sie ein „spannungsfreies Spannen“ ermöglicht. Die Befestigungskörper sind jeweils auf der Unter- und auf der Oberseite mit doppelten Magneten ausgestattet. Unten, damit wir den Körper individuell am Maschinentisch platzieren können. Oben, um das Bauteil zu spannen. Durch unsere selbst entwickelte Luftkissentechnologie lässt sich jetzt der Befestigungskörper sehr schnell für ein neues Bauteil platzieren, wodurch er weniger oft vom Maschinentisch entfernt werden muss. So konnten wir die Umrüstzeiten reduzieren und die Fläche für die Vorrichtungsteile enorm verkleinern. Zudem gehören lästige Hydraulikschläuche, sowie unvermeidbares Lecköl im Maschinenraum der Vergangenheit an. Weiters haben die Kollegen sogar eigene Magnetpole entwickelt, welche einen größeren Hub erreichen, als die am Markt vorhandenen. Diese brauchen wir, um eventuelle Verwindungen der großen Schweißkonstruktionen auszugleichen.

Resümee

Das Hydrauliksystem von früher war gut durchdacht und professionell – es war aufgebaut wie LEGO-Bausteine. Wir hatten jedoch beim Umrüsten mehr Aufwand als jetzt, und auch viel mehr Komponenten im Einsatz. Mit der Magnetspanntechnologie konnten wir also unsere Rüstzeiten sowie die Variantenvielfalt und die damit verbundene Fläche unserer Vorrichtung deutlich optimieren.

Von Christian Kloibhofer.