Ressourcen schonen bei der Kleidung : Wie Mewa für nachhaltige Arbeitskleidung sorgt

Die Berufskleidung ist bei der MEWA Qualitätskontrolle angekommen und wird von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf Mängel überprüft.

Die Fertigung der Mewa-Berufskleidung erfolgt in Europa und europanah, zum Beispiel in Portugal, Italien, Osteuropa und Nordafrika. Hier wird sie von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf Mängel überprüft.

- © Mewa

Mewa ist der drittgrößte Anbieter von Arbeitskleidung in Europa. Als solcher trägt das Unternehmen auch Verantwortung gegenüber der Umwelt und den nachfolgenden Generationen. Die Hebel der Nachhaltigkeit liegen hier vor allem im Energie-, Wasser- und Flächenverbrauch. Die Ökobilanzen zeigen: Je länger ein Kleidungsstück getragen wird, desto nachhaltiger ist es. Mewa denkt bereits in der Konzeption und Produktion mit, wie man die Kleidung später möglichst lange im Mehrwegkreislauf halten kann. Die komplette textile Kette des Unternehmens ist transparent. Es ist klar, was in den Materialien enthalten ist und woher sie kommen. Die Fertigung erfolgt in Europa und europanah, zum Beispiel in Portugal, Italien, Osteuropa und Nordafrika.

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Material ist entscheidend

In Kooperation mit den Gewebeherstellern des Partnernetzwerkes entwickelt Mewa auch eigene Gewebe. „Für Standardgewebe definieren wir zusammen mit diesen Partnern die Qualität. Diese prüfen und testen wir intensiv. Es gibt aber auch Materialien, da beginnen wir bei der Faser und sprechen mit dem Faserhersteller und Gewebelieferanten, der das Produkt dann exklusiv für Mewa entwickelt“, erklärt Stefan Janzen, technischer Geschäftsführer bei Mewa Österreich.

„Beim Materialkauf ist entscheidend, dass wir nominieren, d. h., wir sagen den Konfektionären genau, von welchen Herstellern wir Artikel wie Reißverschluss, Nähfaden, Knöpfe etc. haben möchten. Alle Materialien testen wir in unserem Prüflabor. Das macht die Produktentwicklung langwieriger, aber das Produkt transparent, langlebiger und damit nachhaltiger.“ Teilweise startet Mewa den Prozess schon bei der Faser- und Garnherstellung, damit von Anfang an alle Anforderungen an Langlebigkeit und Nachhaltigkeit erfüllt werden.

Neue Lieferanten durchlaufen einen Qualifizierungsprozess. Denn als Textil- Dienstleister ist für Mewa entscheidend, wie neue Materialen im Wasch- und Pflegeprozess performen. Im Labor in der Zentrale in Wiesbaden wird geprüft, ob ein neues Garn oder Material grundsätzlich in den industriellen Pflegeprozess passt. Sind die ersten Tests positiv, geht es in die Produktentwicklung.

Recycelte Materialien sind schon heute ressourcenschonender. Auch hier setzt Mewa daher Schritte. Für die überwiegend aus Recyclinggarnen hergestellte Arbeitskleidung Mewa Peak gewann der Arbeitskleidungslieferant 2023 den Deutschen Nachhaltigkeitspreis. In die Kollek- tion wurden viele elastische Einsätze aus recyceltem Polyester eingearbeitet. Diese Materialien gab es so noch nicht am Markt. „Wir haben sie gemeinsam mit Partnern entwickelt und den Weg für weitere Entwicklungen im Bereich Textilien für Arbeitswelten geebnet“, so Stefan Janzen. Langfristig sei das Ziel, auch die eigenen Textilien wieder zu recyceln.

"Mit überwiegend aus Recyclinggarnen hergestellter Arbeitskleidung haben wir den Weg für weitere nachhaltige Entwicklungen im Bereich Textilien für Arbeitswelten geebnet“, so Stefan Janzen, technischer Geschäftsführer bei Mewa Österreich.

Nachhaltigkeit beim Waschen und Trocknen

Mewa setzt auch beim Abwasser auf Wiederverwendung: ausgewaschene Schmutzstoffe werden teilweise aufbereitet und als Sekundärrohstoff für die Energieversorgung in den Betrieben eingesetzt. So gewinnt das Unternehmen am Standort Schwechat bis zu 10 Tonnen Öl pro Tag, das es wiederum zum Heizen verwendet. Für den übrigen Energiebedarf in Österreich setzt man auf Grünstrom und stattet die Standorte nach und nach mit Solarenergie aus“. „Wir verwenden nur die notwendigen Mengen an Waschhilfsmitteln, haben eigene Dosierungs- und Steuerungssysteme und eigene Abwasseraufbereitungssysteme entwickelt“, so Janzen weiter. Durch die Kaskadentechnik kann Mewa Waschwasser mehrfach verwenden und reduziert dadurch den Frischwasserverbrauch. „Zum Beispiel nutzen wir das aufbereitete Wasser der relativ sauberen Waschgänge der Berufskleidung für ein erstes Durchwaschen der Putztücher“, erklärt Stefan Janzen. Im Vergleich zu haushaltsüblichen Waschverfahren sind Wasserverbrauch und Umweltbelastung bei Mewa deutlich reduziert.

Auch bei der Auslieferung achtet Mewa auf Nachhaltigkeit: „Nachdem in der Schweiz und in Norddeutschland bereits drei Service-Fahrzeuge mit Wasserstoff-Antrieb für uns fahren und wir Kunden in Metropolregionen wie Hamburg und Berlin erfolgreich mit E-Cargobikes und E-Transportern beliefern, testet die Mewa Gruppe seit diesem Jahr auch das Potenzial elektrobetriebener Lkw“, erzählt Stefan Janzen.

Mewa: Ausbau in Schwechat

Aktuell steht am Mewa Standort Schwechat eine großflächige Erweiterung um zusätzliche 6000m2 an. Der Ausbau soll 2025 finalisiert werden. Langfristig soll dort auch das Personal von derzeit 160 auf 320 Mitarbeiter:innen verdoppelt werden.

Die Mewa Textil-Service AG & Co. Management OHG mit Hauptsitz in Wiesbaden gehört zu den führenden Anbietern für Betriebstextilien im Rundum-Service in Europa. Schwerpunkt des Angebots sind Mehrwegputztücher aus eigener Herstellung sowie Berufs- und Schutzkleidung für Industrie, Werkstätten und Handwerk. Die B2B-Dienstleistung umfasst die Bereitstellung, Pflege, Reparatur, Lagerhaltung und Logistik nach zertifizierten Qualitäts-, Hygiene- und Sicherheitsstandards. Mit 47 Standorten und rund 5.700 Mitarbeitenden versorgt das Familienunternehmen europaweit mehr als 200.000 Betriebe aus unterschiedlichen Branchen. Der Umsatz lag 2022 bei 829 Millionen Euro. Zu den Kund:innen zählen unter anderem Andritz und die voestalpine