Ein Monat nach der Cyberattacke : Varta: Produktion nach Hackerangriff wieder angelaufen

VIENNA, AUSTRIA - CIRCA SEPTEMBER 2022: Varta sign

Seit der Cyberattacke arbeiten Cybersecurity-Experten und Datenforensikern von Varta daran, den Normalbetrieb schnellstmöglich wiederherzustellen.

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Der Unternehmenssprecher sagte am Dienstag gegenüber dem ORF, dass die Produktion mittlerweile "großteils" wieder im Gang sei. Die Produktion in den insgesamt fünf Werken sei nach dem Angriff vor einem Monat wieder aufgenommen worden. Die Aufträge seien nun in Bearbeitung, so Kucnierz, der betont, dass die Kunden viel Verständnis für die Verzögerungen gezeigt hätten. Nach dem Angriff war neben der Produktion auch die Kommunikation stillgelegt worden. Auf der Webseite ist nach wie vor vermerkt, dass das Unternehmen nur eingeschränkt erreichbar sei - zur Kontaktaufnahme wird gebeten, das Unternehmen per Mobilfunk zu kontaktieren.

Weiterhin werden keine Details zum Angriff und den Angreifern gemacht. Aus ermittlungstaktischen Gründen wollte Varta nicht äußern. Offen ist auch, ob für die Wiedererlangung des Zugriffs auf die Systeme ein Lösegeld bezahlt wurde, wie es bei solchen Cyberattacken oft der Fall ist. Ein überwiegender Teil der Belegschaft, die seit dem Cyberangriff zu Hause geblieben ist, ist nun wieder in die Varta-Werke zurückgekehrt. Der Kriminalfall wird Varta Kucnierz zufolge „noch eine Weile beschäftigen".

Ermittlungen der Behörden laufen

Vor genau einem Monat lahmte ein großangelegter Hackerangriff IT und Produktion des deutschen Batteriekonzerns Varta des österreichischen Investors Michael Tojner. Die Reaktion der Anleger ließ nicht lange auf sich warten: Der Varta-Aktienkurs brach vorbörslich ein. Nach Ermittlungen der Varta-internen Task Force steht fest, dass es sich bei dem Cyberangriff um eine organisierte Hackergruppe handelt. Dieser sei es mit einem hohen Maß an krimineller Energie gelungen, die hohen Sicherheitsstandards der IT-Systeme von Varta zu durchbrechen. "Die Behörden sind informiert und die Polizei hat offiziell die Ermittlungen aufgenommen", teilte das Unternehmen mit.