Vertrag von Rebellius verlängert : Siemens wächst weiter: Operatives Ergebnis steigt trotz schwächelnder Digital-Sparte
Der Münchner Technologiekonzern Siemens hat trotz der anhaltenden Schwäche seines Aushängeschilds Digital Industries leicht zugelegt. Der Umsatz stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/24 (per Ende September) auf vergleichbarer Basis um drei Prozent auf 75,9 Milliarden Euro. Dabei profitierte Siemens eigenen Aussagen zufolge von guten Geschäften bei Smart Infrastructure, während die Erlöse bei Digital Industries wegen der Probleme in der Fabrikautomation sanken.
Das Ergebnis aus dem industriellen Geschäft verbesserte sich auf 11,4 Milliarden Euro, wie Siemens vor kurzem mitteilte. Zum Vergleich: 2022/23 waren es 11,3 Milliarden Euro. Erwartet hatte der Konzern ein Umsatzplus von mindestens vier Prozent. Finanzvorstand Ralf Thomas hatte die Erwartungen zuletzt aber schon gedämpft.
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Nach Steuern verdiente Siemens mit neun Milliarden Euro mehr als je zuvor. Im Vorjahr hatte Siemens 8,5 Milliarden Euro erzielt. Dabei verzeichnete das Unternehmen im Schlussquartal nochmals Umsatz- und Ergebniszuwächse. Die Aktionäre sollen eine um 50 Cent erhöhte Dividende von 5,20 Euro (Vorjahr 4,70) erhalten.
Vorstandsmitglied Rebellius bleibt bei Siemens
Der Siemens-Aufsichtsrat verlängerte außerdem den Vertrag von Matthias Rebellius, CEO des Bereichs Smart Infrastructure, ab September 2025 um ein weiteres Jahr. Diese Entscheidung ermögliche es dem 59-jährigen, die Erfolgsgeschichte des Smart-Infrastructure-Geschäfts weiter auszubauen und gleichzeitig zur Transformation der Siemens AG beizutragen, erklärte der Münchener DAX-Konzern.
Automatisierung als "Herausforderung"
Das Automatisierungsgeschäft – der Kern der Sparte Digital Industries (DI) – bleibe "herausfordernd", sagte Vorstandschef Roland Busch. Auch im neuen Geschäftsjahr rechnet Siemens bei DI allenfalls mit einem leichten Umsatzzuwachs, weil die Nachfrage in China nicht wie erhofft anzieht.
Die Gebäudetechnik- und Infrastruktur-Sparte SI und das Zug-Geschäft sollen das mit kräftigen Zuwächsen wettmachen, so dass der Konzernumsatz auf vergleichbarer Basis um drei bis sieben Prozent wachsen soll. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie setzt sich Siemens mit 10,40 bis 11,00 (10,54) Euro das gleiche Ziel wie für 2023/24.
Mit "One Tech Company" schneller wachsen
Busch kündigte ein Programm mit dem Namen "One Tech Company" an, das die Konzernsegmente enger verzahnen soll. Ziele seien ein stärkerer Kundenfokus, schnellere Innovationen und ein stärkeres profitables Wachstum.
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Der jüngst angekündigte Zukauf der US-Industriesoftwarefirma Altair gehöre dazu. "Wir werden weiterhin in Forschung und Entwicklung sowie in Zukäufe investieren", sagte Busch. Es handele sich um ein Wachstumsprogramm und kein Sparprogramm.