Nachhaltigkeit : Klimaziele in Sicht: Digitalisierungs-Lösungen von Siemens
Der European Green Deal verleiht dem Thema Klimaschutz einen Schwung, der auch bei den produzierenden Unternehmen angekommen ist. In einer ersten Etappe sollen Emissionen bis 2030 um mindestens 55 % gegenüber dem Ausstoß von 1990 reduziert werden. Das EU-Ziel heißt Klimaneutralität bis 2050. Österreich möchte die klimaneutrale Wirtschaft bereits bis 2040 erreichen. Doch genug der Worte – was kann jeder einzelne Betrieb tun, um die natürlichen Ressourcen zu schonen und sich nebenbei noch einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen?
„Digitalisierung ist der Gamechanger, um diese Ziele zu erreichen. Dazu müssen Daten des Produktes, der Produktion sowie der Lieferkette zugänglich gemacht werden. Die so gewonnene Transparenz ermöglicht datenbasierte Entscheidungen zu treffen, um die gesamte Wertschöpfungskette zu optimieren“, sagt Johannes Stinauer, Leiter Digital Enterprise Services bei Siemens Österreich. Einer der wichtigsten Aspekte dafür, ist ein sicherer Datenlayer zur Integration von Operational Technology (OT) und Information Technology (IT). Dieser ermöglicht Daten aus dem Shop Floor zu normieren, zu speichern und zu verarbeiten. Offene und standardisierte Schnittstellen ermöglichen die Weiterverarbeitung in übergeordneten IT-Systemen.
Stinauer ist überzeugt, dass solche Technologien einen wesentlichen Betrag für eine nachhaltigere industrielle Produktion leisten können: „Wichtig für Unternehmen ist, eine ganzheitliche Vision zu entwickeln und diese in kleinen Schritten umzusetzen. Mit unserem methodischen Ansatz helfen wir unseren Kunden, maßgeschneiderte technische Lösungen zu realisieren. Diese beinhalten beispielsweise die Transparenz über den CO2-Verbrauch, die datenbasierte Optimierung der Produktion oder die manipulationssichere Dokumentation der gesamten Lieferkette“, so Stinauer.
Die Plattform, die die digitale Transformation beschleunigt
Da es in der Klimafrage keine Zeit zu verlieren gilt, muss auch die Digitalisierung an Tempo gewinnen. Ein wesentlicher Beschleuniger könnte dabei eine neue Business-Plattform sein: Siemens Xcelerator bietet ein Portfolio für IoT-fähige Hardware, Software und Services. Als stetig wachsendes Partner-Ökosystem und kuratierter Marktplatz ist Siemens Xcelerator der Nährboden für Interaktion und Innovation über Firmengrenzen hinweg. Auf Siemens Xcelerator finden Unternehmen ein reichhaltiges Angebot, ganz gleich, welcher Größe. Die angebotenen Technologien verwenden standardisierte Programmierschnittstellen, sogenannte APIs, das erleichtert eigene Systeme mit Siemens-Technik zu integrieren. Das ist insbesondere für mittelständische Betriebe, die nicht alles umstellen wollen, interessant.
Energiemanagement für transparenten Verbrauch
Energieeffizienz ist nicht nur aus der Nachhaltigkeitsperspektive, sondern auch aus Kostengründen das Gebot der Stunde. Auf dem Weg dorthin gibt es drei wesentliche Schritte wie Peter Holzmann, Spezialist für Business Development im Bereich Energiemanagement bei Siemens Österreich, erläutert: „Erstens Transparenz schaffen, zweitens bewerten und analysieren und drittens den Energieverbrauch optimieren.“ Auch dabei bietet Siemens Unterstützung: Das Angebot reicht von der Messhardware, über eine skalierbare Softwarelösung bis zu Serviceleistungen für die Auswertung und Optimierung. Ein hilfreicher Begleiter ist hierbei das Energiedatenmanagementsystem SIMATIC Energy Manager. Es identifiziert und veranschaulicht die größten Energieverbraucher in der Fertigung und bildet damit eine Grundlage für Optimierungsschritte. Denn der transparente Energieverbrauch hilft, Mitarbeiter:innen für die Energieeffizienz im Betrieb zu sensibilisieren und die Steigerung der Energieeffizienz nachzuweisen.
Dekarbonisierung aufgrund von Daten
Den direktesten Impact auf die Klimaerwärmung haben die weltweiten Emissionen von CO2. Ein Drittel davon ist der Industrie zuzuschreiben – der Hebel zur Veränderung ist hier also enorm. Die jährliche Ermittlung des Carbon Footprints liefert jedoch nur statische Werte. Um den CO2-Ausstoß ihrer Produkte weitgehend reduzieren zu können, benötigen Unternehmen gezielte und präzise Datenerhebungen zu Materialien, Komponenten und Prozessen. Solch präzises Emissionsmanagement ermöglicht Sigreen. Über die Plattform können alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette sicher die Primärdaten ihres CO2-Fußabdrucks austauschen. Dabei werden Daten für jeden Abschnitt der Lieferkette dort ermittelt, wo sie messbar sind. Indem Sigreen diese Daten der einzelnen Wertstufen verkettet, erhält man eine ganzheitliche Einsicht in die Emission des Endproduktes. Für Endnutzer:innen wird es dadurch einfach, nachhaltige Entscheidungen auf der Grundlage von Realdaten zu treffen.
Digitalisierung der Kreislaufwirtschaft
Als weiteres Zukunftsthema nimmt Siemens auch immer stärker die Kreislaufwirtschaft in den Blick. Ein zentrales Anwendungsfeld ist etwa die Entsorgung und Wiederverwertung von Kunststoffen. Hier kann datenbasiertes Abfallmanagement einen großen Unterschied machen. In Zusammenarbeit mit Industrie- und Forschungspartnern hat Siemens Automatisierungslösungen und Analysesoftware entwickelt, die es erlaubt, unterschiedliche Abfallstoffe, beispielsweise unterschiedliche Kunststoffsorten, zu erkennen und zu charakterisieren. Dadurch können die Qualität und die Verwertung des Abfalls erhöht und die CO2-Emissionen des gesamten Abfallsystems verringert werden.