Forschungsprojekt
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Infineons Innovationsforschung:
Bloß ein weiterer digitaler Zwilling?
"Künstliche Intelligenz und digitale Vernetzung beschleunigen Innovationen in der Mikroelektronik", hieß es am vergangenen Mittwoch in einer Aussendung des Chipherstellers Infineon. Vor drei Jahren startete das österreichische Unternehmen, gemeinsam mit 39 PartnerInnen aus Forschung und Industrie, das europäische Forschungsprojekt „iDev40“. Als Ergebnis wurde eine Software präsentiert, die die Wertschöpfungskette in der Mikroelektronik durchgehend digital verbinden soll. Das große Versprechen: Entwicklungszeiten sollen sich dadurch drastisch verkürzen, und zwar von drei Monaten auf eine Woche.
Mit künstlicher Intelligenz zum automatisierten System
Entwicklungsprozesse in der Mikroelektronik sind aufgrund ihrer hohen Komplexität oft sehr langwierig. Die Schlüsselidee des Forschungsprojektes war es daher, die Entwicklung intelligent mit der Fertigung zu vernetzen und so den Innovationsprozess zu verkürzen. Von verschiedenen Standorten wurden dazu Daten verknüpft, um dann mittels Deep Learning-Algorithmen und Künstlicher Intelligenz ein lernendes und automatisiertes System zu schaffen. Infineon nennt dieses geschaffene System nun „Enhanced Experiment Management System“.
Wir haben von Beginn an die AnwenderInnen in den Entwicklungsprozess miteinbezogen und auch adäquate Trainingsmethoden entwickelt.Josef Moser
Dabei handelt es sich um eine Software, die auf Grundlage vorhandener Daten Simulationsmodelle, also digitale Zwillinge, erstellt. Anhand derer können die nächsten Entwicklungsschritte bereits im Vorhinein sichtbar gemacht und notwendige Änderungen vorgenommen werden. Damit ersparen sich AnwenderInnen aufwändige Testläufe.
Was durchgängige Digitalisierung bringt
Josef Moser von Infineon Austria und „iDev40“ Gesamtprojektleiter sagt dazu: „Wir können jetzt jederzeit und von überall Innovationsprozesse starten. Die reduzierte Entwicklungszeit und der raschere Produktionsanlauf ermöglichen eine deutlich verbesserte ‚Time-to-Market’. Dabei haben wir von Beginn an die AnwenderInnen in den Entwicklungsprozess miteinbezogen und auch adäquate Trainingsmethoden entwickelt.“ Als weiterer Vorteil dieser durchgängigen Digitalisierung soll die Wissensweitergabe - etwa an andere Standorte oder an neue MitarbeiterInnen - dadurch einfacher und schneller werden.