Düstere VDMA-Prognose : Automatisierung und Robotik vor historischem Umsatzeinbruch

Basler AG

Dietmar Ley, Vorsitzender von VDMA Robotik + Automation, fordert die Politik dazu auf, die Weichen wieder auf Wachstum zu stellen.

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"Die zum Jahresstart verkündete Umsatzschwäche der Branche hat sich in unserer aktuellen Prognose für das Jahr 2025 bestätigt“, so Dietmar Ley, Vorsitzender von VDMA Robotik + Automation. "Die Wachstumsaussichten sind derzeit bis zum Ende des Jahres in allen Teilbranchen eingetrübt.“ 

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Robotik und Automatisierung seien Schlüsseltechnologien, ohne die in Zukunft im Hochlohnland Deutschland industrielle Produktion nicht mehr denkbar ist, sagt Ley. "Politik und Wirtschaft müssen jetzt konzertiert daran arbeiten, Standortnachteile im internationalen Wettbewerb abzubauen und die Weichen wieder auf Wachstum zu stellen.“ Der VDMA hat dazu einen "Aktionsplan Robotik für Europa“ formuliert, in dem mehr Risikokapital für Start-ups und Scale-ups, eine Roadmap für Wettbewerbsfähigkeit und die Förderung von Investitionen gefordert werden.

Die drei Teilbranchen im Vergleich

Die Sparte Industrielle Bildverarbeitung tritt mit einem Nullwachstum auf der Stelle und dürfte einen Branchenumsatz von 3,1 Milliarden Euro erwirtschaften. Die Prognose für den Umsatz der Robotik hat sich von minus 3 Prozent auf minus 5 Prozent noch einmal leicht verschlechtert. Für 2025 ist mit einem Umsatz von 3,7 Milliarden Euro zu rechnen. Den stärksten Rückgang dürften die Automated Solutions verzeichnen: Hier wird ein Umsatzrückgang von minus 15 Prozent auf 7,7 Milliarden Euro erwartet. 

Wesentliche Ursachen der europäischen und deutschen Konjunkturschwäche seien verschobene Investitionsvorhaben infolge der aktuellen geopolitischen Spannungen und zunehmender Wettbewerbsdruck durch Konkurrenz aus Fernost. Die Unternehmen der Robotik und Automationsbranche arbeiten daher mit Hochdruck daran, die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Auf dem weltweit führenden Marktplatz für die automatisierte Produktion, der automatica in München (24.-27. Juni), werden die neuesten Technologien und Trends für alle Industriebranchen vorgestellt. Wichtige Fokusthemen sind dabei Automationslösungen für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sowie der Einsatz von KI.