Mobilfunktechnologie : 3G-Abschaltung: Experte empfiehlt rechtzeitigen Umstieg auf 4G/LTE

Die wichtigsten Mobilfunkbetreiber haben verkündet, dass die Abschaltung der 3G/UMTS Technologie bereits begonnen hat und bald auch in Österreich großflächig abgeschlossen sein soll. Durch den daraus bedingten Rückfall auf 2G ist zwar bei vielen Geräten eine gewisse Versorgungssicherheit gewährleistet, diese ist aber mit Vorsicht zu genießen. Denn bei 2G ist die verfügbare Bandbreite auf maximale Datenraten von 220 kbit/s im Download und 110 kbit/s im Upload beschränkt, was zum Beispiel auch im industriellen Umfeld für viele Fernwirkanwendungen nicht mehr ausreichend sein könnte.

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5G treibt die Abschaltung von 3G voran

Die rasante Entwicklung der 5G-Technologie hat maßgeblich zur beschleunigten Abschaltung des 3G-Netzes beigetragen. Mit dem Anspruch nach höchsten Übertragungsgeschwindigkeiten beansprucht 5G ein breites Frequenzspektrum, wodurch Mobilfunkanbieter dazu motiviert werden, ungenutzte Frequenzen auszusondern. Besonders die dritte Mobilfunkgeneration, auch bekannt als UMTS, HSDPA/HSUPA oder HSPA+, wird in vielen Regionen weniger genutzt als das ältere 2G-Netz. Infolgedessen liegt es nahe, das 3G-Netz abzuschalten und vorerst das 2G-Netz als Grundversorgung aufrechtzuerhalten.

Umstellung auf 4G bis Ende 2024

Die A1 Telekom Austria hat zu Jahresbeginn verkündet, den Prozess der schrittweisen Abschaltung der veralteten 3G-Mobilfunktechnologie einzuleiten. Bereits ab Februar 2023 wurden erste UMTS-Frequenzen in Kärnten und Salzburg abgeschaltet. Bis zum Abschluss des Jahres 2024 soll die stufenweise Deaktivierung von 3G/UMTS (unter 900 und 2.100 MHz) landesweit erfolgen. Die freigewordenen Frequenzen werden zur Erweiterung des 4G/LTE-Netzes sowie insbesondere für den Ausbau von 5G verwendet. Zur Modernisierung des Netzes hat nicht nur A1, sondern auch Magenta (T-Mobile Austria) im ersten Halbjahr angekündigt, den UMTS-Service ab 2024 einzustellen, was auch den Anbieter Drei betrifft. Drei hat in den vergangenen Jahren bereits das für 3G genutzte Frequenzspektrum reduziert. Aktuell hat auch der Provider BOB, der das A1-Netz nutzt, bekannt gegeben, dass er 3G ab 2024 nicht mehr unterstützen wird und stattdessen kontinuierlich auf 4G umsteigt.

BellEquip-Experte: Umstieg auf 4G vermeidet Ausfälle

Für den Mobilfunkrouter-Experten DI (FH) Günther Lugauer von BellEquip, einem Unternehmen aus Niederösterreich, das infrastrukturelle Lösungen für den effizienten und sicheren Betrieb elektronischer Anwendungen bietet, kommt die Abschaltung von 3G nicht überraschend: "In vielen Ländern weltweit wurde dieser Schritt zur Netzmodernisierung bereits unternommen, da die 2G- und 3G-Technologien den steigenden Anforderungen an Internetgeschwindigkeit nicht mehr gewachsen sind." Er betont weiter: "Wir raten unsere Kund:innen dringend dazu, auf 4G/LTE-Lösungen umzusteigen, um ihre Fernwirksysteme zukunftssicher zu gestalten und Ausfallzeiten zu vermeiden."

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