Meinung : Wer an die Chancen der Digitalisierung glaubt, muss der Cloud vertrauen
Österreich hinkt in der Digitalisierung weiter hinterher, wie eine aktuelle OECD Studie gerade erst wieder bestätigt hat. Das hat riesige Auswirkungen auf Wirtschaftswachstum, Wettbewerbsfähigkeit und das Potential für Plattformanbieter, jede Branche durch vernetzte Services oder Dienstleistungen fundamental zu verändern. Als Gründe dafür werden in der Studie das mangelnde Vertrauen in die Cloud und die omnipräsente Angst um persönliche Daten genannt. Daten sind das kostbarste Gut von Unternehmen – heute schon und in Zukunft noch mehr. Unternehmen müssen ihr digitales Business als zweites Standbein etablieren, bevor es ein anderer Player tut – nur so bleibt man auch in Zukunft wettbewerbsfähig.
Mafia verdient mit Cybercrime mehr als mit Drogen
Wir nehmen die Sorgen um Bedrohungen ernst, denn sie sind reell: Die Mafia verdient mit Cybercrime mittlerweile mehr als mit Drogengeschäften. Allein wir bei Microsoft verzeichnen über 1,5 Millionen Angriffsversuche auf unsere Systeme pro Tag. Das lässt Sicherheit bei den Unternehmen auf der Prioritäten-Liste nach oben rutschen – und zwar nicht nur in den IT-Abteilungen auch bei den Entscheidungsträgern. Das ist wichtig und richtig. Dennoch halten viele Abschottung und das Festhalten an eigenen, geschlossenen Systemen noch immer für die beste Lösung. Die Erfahrung unserer Kunden zeigt, dass Vernetzung, intelligenter Austausch und Kollaboration bei diesen Angriffen viel zielführender sind. Und die Basis dafür sind intelligente Cloud Lösungen. Wie die Großmutter, die ihr Erspartes vor 30 Jahren plötzlich auf die Bank getragen hat und nicht mehr in die Matratze einnäht.
Täglich 1,5 Millionen Angriffsversuche
Vor der Nutzung des Cloud-Computings musste jedes Unternehmen seine Daten selbst sichern – vor einem Wasserrohrbruch oder Brand genauso wie vor Attacken von außen. Demnach hatte jedes Unternehmen auch nur seine eigenen (isolierten) Informationen zu den Angriffen. Heute lernen wir – und damit alle unsere Partner und Kunden – täglich aus jedem der 1,5 Millionen Angriffsversuche, ziehen daraus essenzielle Informationen und sind in der Lage, die gewonnenen Erkenntnisse zugunsten aller Nutzer der Cloud wirkungsvoll anzuwenden, Lösungen zu schaffen und diese ständig zu erneuern.
Warum die Cloud der sicherste Platz für ihre Daten ist
Für Nutzer bedeutet das Aus-der-Hand-Geben von Daten und das Sich-auf-andere-verlassen-Müssen eine schwerwiegende Umstellung. Wie die Großmutter, die ihr Erspartes vor 30 Jahren plötzlich auf die Bank getragen hat und nicht mehr in die Matratze einnäht. Die Cloud kann man nicht sehen, angreifen oder fühlen. Viele haben daher das Gefühl, Daten seien dort weniger sicher als am örtlichen Server. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Richtig umgesetzt gibt es keinen Ort, an dem sich schutzwürdige Daten besser handhaben lassen.
Hinterfragen Sie Ihre Geschäftsmodelle
Immer mehr Unternehmen und Organisationen vertrauen daher auf die Cloud. Sie nutzen deren Möglichkeiten und schaffen damit die Basis für neue Ideen, neue Produkte und neue Geschäftsmodelle. Da ist etwa das Wiener Unternehmen Fiskaltrust, das eine Cloud-Lösung für Registrierkassen-Nutzer geschaffen hat, um sie vor Manipulation zu schützen. Heute liegen über 100.000 Rechnungsbelege in der Microsoft Cloud. Oder die Merrill Corporation, die seit 50 Jahren für Sicherheit steht und heute die Cloud für Dokumente zu Fusionen und Finanztransaktionen nutzt. Es gibt kaum heiklere Daten in unserer digitalisierten Welt als jene aus diesen Beispielen. Doch was diese Unternehmen verstanden haben: Es gibt keinen sicheren Ort für Daten und nur wer jetzt das Momentum nutzt, sein Geschäftsmodell mutig zu hinterfragen und digital zu optimieren, stellt die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft.
Leistungen per Mausklick skalierbar
Aber es geht nicht nur um Sicherheit, es geht auch um die richtigen Ressourcen zur richtigen Zeit. Heute steht allen Unternehmen ein beliebig großes und schnell wachsendes Angebot an digitalen Diensten auf beliebig vielen Endgeräten zur Verfügung – einfach und spontan per Mausklick skalierbar. Eat the Ball beispielsweise wächst geografisch und im Hinblick auf die Mitarbeiterzahl stetig. Aber es gibt auch da Spitzen wie beispielsweise Events, in denen das Unternehmen kurzfristig zusätzliche Leistungs- und Speicherkapazitäten innerhalb weniger Minuten zu buchen und wenige Tage später wieder deaktivieren kann.
Datenschutz-Grundverordnung schafft Rechtssicherheit
Datenschutz- und Datensicherheit beschäftigen aber nicht nur einzelne Unternehmen, sie beschäftigen auch die Gesetzgeber. Mit der EU-Datenschutz-Grundverordnung, die im Mai 2018 in Kraft treten wird, müssen sich alle Unternehmen, die persönliche Daten von EU-Bürgern verarbeiten, ob Automechaniker mit Kundenkartei oder Zahnarzt mit Patientendaten, mit dem Thema beschäftigen. Wir haben hier schon vorgearbeitet und unsere Cloud-Lösungen GDPR-ready gemacht. Für unsere Kunden heißt das, dass sie darauf vertrauen können, dass sie die benötigte Rechtssicherheit bekommen.
Übrigens: Schon kommende Woche habe ich im Rahmen des Forum Alpbach die Freude, gemeinsam mit Bundesminister Jörg Leichtfried, dem Direktor der Arbeiterkammer Christoph Klein und Accenture Chef Michael Zettel über das Thema „Maschinenkollege – Freund oder Feind?“ zu diskutieren. Artificial Intelligence wurde und wird nicht zuletzt durch die Cloud und ihre Rechenleistungen möglich und wie beim Cloud Computing geht es bei Artificial Intelligence auch darum, Sorgen um Jobverlust oder Maschinenherrschaft zu nehmen und damit Chancen sichtbar und nutzbar zu machen. In diesem Sinne: Lassen Sie uns die Zukunft und die Möglichkeiten neu definieren. Basierend auf Vertrauen und Optimismus. Nicht auf Ängsten. Weil Angst ist bekanntlich ein schlechter Ratgeber.