Christian Eberhardt-Motzelt : Vertrieb: Sechs Techniken zum Stressabbau
Stress ist eine natürliche psychische wie physische Reaktion unseres Körpers auf innere wie äußere Einflüsse. Auf biochemischer Ebene schüttet unser Körper bei Stress sogenannte Stresshormone und weitere Sekrete aus. Diese setzen Energiereserven als Vorbereitung auf eine Flucht oder einen Kampf frei. In Maßen wirkt Stress somit anregend, steigert sogar die Leistungsfähigkeit –auch als Eustress bezeichnet. Bei zu hoher Konzentration und/oder Dauer kann er jedoch körperliche und physische Leiden hervorrufen (Disstress). Ein dauerhaft gestresster Körper ermüdet schneller und weist eine höhere Anfälligkeit für Krankheiten auf. Faktoren die uns stressen – auch als Stressoren bezeichnet – und deren Intensität sind bei jedem Menschen unterschiedlich. Um Stress wirksam zu vermeiden oder zu mildern, ist die Kenntnis Ihrer persönlichen Stressoren wichtig. Was stresst Sie besonders? Warum? In welchen Situationen? Was half Ihnen in der Vergangenheit mit dem Stress fertig zu werden? Sechs Techniken, die beim Stressabbau unterstützen:
Atemtechniken: Erwachsene atmen im Schnitt zehn bis zwölf Mal pro Minute ein. Bewusstes drosseln auf die Hälfte in Stresssituationen entspannt umgehend. Insbesondere, wenn Sie sich für das Ausatmen doppelt so viel Zeit wie für das Einatmen nehmen und während dessen den Stressor mental loslassen.
Entspannungstechniken: Autogenes Training , bei welchem Sie beispielsweise für eine Minute auf einem Stuhl sitzen und einzelne Teile des Körpers aufeinanderfolgend bewusst entspannen, bis der gesamte Körper einen Entspannungszustand erfährt. Lassen Sie die Schultern hängen, den Kopf auf die Brust fallen, Augen schließen und den linken Arm schwer werden. Danach den rechten, ebenso weiter bei Ihren Beinen. Sofern Sie auf diese Technik ansprechen und mehrere Wochen täglich praktiziert haben, geraten Sie binnen zwei Minuten in eine Art Tiefenentspannung.
Gedankensteuerung: Stress erzeugt und verstärkt häufig negative Gefühle wie Gedanken. Treten Sie aus der Situation und dem akuten Stress aus indem Sie Abstand schaffen. Was wird aus der aktuellen Situation in einem Jahr geworden sein? Was in zehn Jahren?
Körperreize: Bei langwierigen, anstrengenden Verhandlungen halten Sie Ihre Handgelenke unter abwechselnd kaltes und warmes Wasser. Die Kälte zieht die Pulsadern zusammen, verlangsamt den Blutfluss und beruhigt. Durch wiederholtes Durchleben dieses Effektes (eine Minute reicht in der Regel) entspannt Ihr Körper.
Ein Wohlfühlbereich im Familien und Freundschaftskreis zur Regeneration ist ein besonders wichtiger wie erfolgreicher Faktor zur Stressreduktion. Regelmäßige körperliche Ertüchtigung zum Abbau bestimmter Stresshormone ebenso.
Pausen dienen der Regeneration und Reflexion. Sie sind Bestandteil eines jeden (noch so harten) Trainings. Exzellente Vertriebspersönlichkeiten arbeiten und trainieren nicht permanent härter, sondern intelligenter, kreativer, innovativer.
Probieren Sie verschiedene Techniken aus und wenden die effektivsten fortwährend an. Trainieren Sie diese regelmäßig, um deren Wirkung in Stresssituationen zu erhöhen und Reaktionszeiträume zu verkürzen. Doch die besten Techniken zum Stress-Abbau nützen nichts, wenn Stress in immer kürzeren Zyklen und steigender Intensität auftritt. In diesem Fall besteht ein systematisches, strukturelles Problem.
Mehr von Christian Eberhardt-Motzelts Kolumne für den technischen Vertrieb "Vertriebssicht" lesen Sie hier.
Zur Person: Christian Eberhardt-Motzelt ist spezialisiert auf Investitionsgütermarketing mit Schwerpunkt Vertrieb. Nach Funktionen im Engineering, Vertrieb, Einkauf und Produktmanagement unter anderem bei Schaeffler betreut er nun die Zwick Roell Gruppe. Weitere Vorlagen und Ideen zu beschriebenen Vorgängen finden Sie im Downloadbereich unter www.eberhardt-motzelt-christian.com oder in der Publikation „Industrial Sales“.