Greifer : Mit elektrischem Vakuumgreifer Kosten sparen

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OnRobot mit Sitz in Dänemark stellt Hard- und Software-Technologien für Lösungen her, die bei Cobots verwendet werden und entwickelt Greifer, Sensoren und sonstige Cobot-Ausrüstung für den Einsatz bei Verpackung, Qualitätskontrolle, Materialbeförderung, Maschinenwartung, Montage und Schweißen.

Robotik-Experte Enrico Krog Iversen, ehemaliger CEO des branchenführenden Cobot-Pioniers Universal Robots, ist CEO von OnRobot. Jetzt entwickelte das Unternehmen den Greifer VGP 20, der bis zu 20 Kilogramm trägt und auch auf porösen Oberflächen Halt findet. Er soll dabei helfen große, luftdurchlässige und form-instabile Güter wie Kleidung, Tierfuttersäcke oder sperrige Kartons zu handeln, die mit herkömmlichen Greifern oft schwer zu fassen sind. „Effiziente Verpackungs- und Palettierprozesse sind erfolgskritisch für produzierende Unternehmen, Online-Versandhändler und Logistikdienstleister”, meint Enrico Krog Iversen, CEO von OnRobot. „Die damit verbundenen Tätigkeiten händisch zu erledigen, ist für Mitarbeiter jedoch sowohl monoton als auch körperlich belastend. Hinzu kommt eine angespannte Personalsituation durch den Fachkräftemangel. Unser VGP20 erleichtert Unternehmen, diese Prozesse zu automatisieren. Dies entlastet die betreffenden Mitarbeiter und verbessert Produktivität sowie Qualität.”

90 Prozent weniger Kosten als pneumatische Greifer

Der neue Vakuumgreifer automatisiert Prozesse, für die traditionell pneumatische Greifer eingesetzt wurden laut OnRobot günstiger und unkomplizierter. Denn während pneumatische Greifer mit Druckluft funktionieren, läuft der VGP20 vollelektrisch und ist direkt nach dem Auspacken einsatzbereit. Er benötigt keine externen, verschleißanfälligen Schläuche, was die Wartungs- und Betriebskosten um bis zu 90 Prozent im Vergleich zu denen pneumatischer Modelle senkt.

Saugnäpfe und Luftzufuhr des VGP20 lassen sich an das jeweilige Werkstück und die entsprechende Aufgabe anpassen. Zudem verfügt der Greifer über eine Mehrkanalfunktionalität, sodass er Objekte unterschiedlicher Form und Größe fassen kann. Der Greifvorgang kann an unterschiedliche Anwendungsszenarien angepasst werden, indem der Luftstrom genauer zu steuern ist. Das gelingt durch integrierte intelligente Steuerungsmechanismen und eine einfach zu handhabende Software. Zudem verfügt der VGP20 über eine Einstellung, mit der sich der Luftstrom konstant überwachen lässt. Wenn sie aktiviert ist und das Vakuum aus unbekanntem Grund aufgehoben wird, stoppt der Roboter seine Bewegung automatisch. Zugleich wird über ein Pop-up-Fenster in der Greifer-Software ein Alarm ausgespielt. So ist ein sicheres Verpacken und Palettieren gewährleistet.

Verpackungs- und Palettierkosten senken

Tätigkeiten wie Palettieren, die am Ende der Produktionslinie stehen, sind arbeitsintensiv und teuer. Forscher schätzen, dass die Arbeitskosten im Durchschnitt 65 Prozent des Betriebsbudgets einer Lagereinrichtung ausmachen. Damit stellen sie die Gesamtkosten für Versorgungsleistungen, Steuern, Vertrieb und Miete in den Schatten. Allein aus diesem Grund lohnt sich Automatisierung. Laut Marktforschern ist der Einsatz von automatisierten Palettierlösungen in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie seit 2017 weltweit jährlich um durchschnittlich 13 Prozent gewachsen.

Ein weiterer Grund, weshalb sich Automatisierung in diesem Bereich lohnt, sind die steigenden Kosten für Verpackungsmaterial. OnRobot weist darauf hin, dass der Preis für Kartons seit 2010 um fast 40 Prozent gestiegen ist. Aufgrund des anhaltenden E-Commerce-Booms kann man weiter mit einer steigenden Nachfrage rechnen, weshalb Händler nach günstigeren Optionen für Verpackungsmaterial suchen. Wenn die Automatisierungslösung stimmt, können auch dünnere, porösere Kartons und Verpackungstüten gehandelt werden und Online-Händler bei den Versandkosten sparen.