MFL : Millionenschweres Auftrags-Doppel für MFL

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F&E hat sich in der Coronavirus-Krise als effektives Mittel manifestiert. Doch während anderenorts damit Forschung und Entwicklung gemeint ist, spricht MFL-Geschäftsführer Herbert Decker bei F&E von „Forschung und das Ennstal“: „Unsere Mitarbeiter haben in den sehr herausfordernden vergangenen Monaten höchste Flexibilität gezeigt – dafür sind wir sehr dankbar. Diese Leistungsbereitschaft in Kombination mit der hohen Innovationsorientierung bringt uns in die Lage, auch in sehr fordernden Zeiten für wirtschaftliche Lichtblicke zu sorgen.“

Zwei neue Aufträge

Das beweisen auch aktuelle Beauftragungen von zwei internationalen Bahnfahrzeugherstellern: Bis 2023 werden im Liezener Kompetenzzentrum für den europäischen Schienenverkehr in Summe knapp 10.000 Guss-Komponenten produziert und ausgeliefert. Für die beiden Beauftragungen wurden 20 verschiedene Gussteiltypen von den Obersteirern neu entwickelt.

Zum Einsatz kommen die Bauteile als Fahrwerkskomponenten für den Rahmen bzw. als Verbindung zwischen Wagenkasten und Fahrwerk. Die Produktion für beide Aufträge ist bereits angelaufen und wird in einem Fall bis 2022 bzw. im anderen sogar bis 2023 für Auslastung in Liezen sorgen. Die Auftragssumme beläuft sich insgesamt auf einen mittleren einstelligen Millionenbetrag. Bei den zwei Auftraggebern soll es sich um Neukunden handeln.

Gewichtsreduktion auf Schiene

Die Ennstaler konzipieren im Schnitt 55 bis 60 neue Gussteile pro Jahr. Das geschieht auch mit Hilfe von forschungsorientierten Ansätzen. So fließt in die aktuellen Aufträge Know-How eines Forschungsprojekts, das gemeinsam mit dem Österreichischen Gießerei-Institut (ÖGI) umgesetzt wurde: „Da die Gewichtsreduktion auch in der Bahnverkehrstechnik zunehmend an Bedeutung gewinnt, haben wir uns wissenschaftlich fundiert mit der Optimierung von Topologien bzw. Geometrien auseinandergesetzt. Unsere laufenden Investitionen in die Innovation machen sich jetzt bezahlt und werden in diesem Unternehmensbereich mittelfristig auch für neue Arbeitsplätze in Liezen sorgen“, betont Gießereileiter Peter Fuchs.

Herausforderungen im Maschinen- und Anlagenbau.

Der zweite MFL-Geschäftsbereich – neben der Gießerei – ist aktuell stärker von den Auswirkungen der „Corona“-Krise betroffen: „Schon vor Ausbruch der Pandemie zählten osteuropäische Maschinenbauer zu den großen Aufsteigern. Corona hat diese brenzlige Situation noch einmal verschärft“, sagt Decker. Die Fokussierung auf den Schienenverkehr soll auch hier mittelfristig für neue wirtschaftliche Impulse sorgen.