Supply Chain Prozesse : Welche Möglichkeiten EDI für Kfz-Zulieferer bringt

Gerd Marlovits

EDI erhöhe entlang der gesamten Lieferkette für alle Beteiligten die Datenqualität, Planungssicherheit und Kosteneffizienz, betont Gerd Marlovits.

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Rund 900 Unternehmen sind in Österreich unmittelbar in der Kfz-Zulieferindustrie tätig. „In Zeiten von Lieferketten-Problemen möchten immer mehr Automobil-Zulieferer ihre Supply-Chain-Prozesse digitalisieren“, wie EDITEL-Geschäftsführer Gerd Marlovits erklärt. Einerseits, weil das Thema seitens der Fahrzeughersteller (OEM) immer wichtiger wird, andererseits erhöht EDI entlang der gesamten Lieferkette für alle Beteiligten die Datenqualität, Planungssicherheit und Kosteneffizienz. Elektronisch ausgetauscht werden EDI Geschäftsdokumente, wie beispielsweise Lieferabrufe, Lieferankündigungen, Lieferscheine, Warenübernahmebestätigungen oder Rechnungen.

„Unsere Automotive-Sparte entwickelt sich äußerst dynamisch. Aufgrund der hohen Nachfrage hat dieser Bereich für uns einen sehr hohen Stellenwert“, erklärt Marlovits. Der internationale EDI-Dienstleister mit mehr als 40 Jahren Erfahrung betreut hunderte Konzerne aus dem Automotive-Sektor (Toyota, Skoda, Panasonic, Alpine, ...). „Auch in Österreich, wo es viele erfolgreiche Industriebetriebe aus dem Automotive-Sektor gibt, orten wir zunehmenden Bedarf an professionellen, digitalen Lösungen“, so Marlovits weiter.

EDI auch für Vorlieferanten interessant

Wegen der exakt durchgetakteten Produktionsabläufe stellt die Kfz-Branche besonders hohe Ansprüche an die Datenqualität und treibt daher Innovationen laufend voran. „Bei Unternehmen, die in direkter Geschäftsbeziehung mit OEM stehen, ist EDI bereits seit langem ein essenzieller Teil der Zusammenarbeit“, erklärt Marlovits. „Und dieser Trend setzt sich sukzessive bei den Vorlieferanten, den sogenannten Tiers, fort“, ist der Experte überzeugt.

Österreichs Kfz-Zulieferer als wichtige Player

Wie die Daten der ARGE Automotive Zulieferindustrie zeigen, sind 74 Prozent der österreichischen Kfz-Zulieferer auf der Tier-2-Ebene tätig, indem sie andere Unternehmen auf der Tier-1-Ebene beliefern. 61 Prozent der Zulieferer beliefern hingegen (auch) direkt die großen Fahrzeughersteller (OEM) und sind daher der Tier-1-Ebene zuzuordnen. Tier-1 sind in der Regel Modul- und Systemlieferanten, Tier-2 eher Komponenten- oder Teile-Hersteller. Nachdem für den Bau eines Pkw je nach Modell rund 30.000 Teile benötigt werden, sind naturgemäß unzählige Lieferanten und Sublieferanten involviert. Zudem werden Bauteile aus Gründen der Versorgungssicherheit oft von unterschiedlichen Lieferanten und aus unterschiedlichen Ländern bezogen.

Unterschiedliche Anbindungsmöglichkeiten

EDI ist auch ein wichtiger Erfolgsfaktor bei der Just-in-time-Produktion, wo die Teile und Komponenten zeit- und mengengenau angeliefert werden, sowie in der Just-in-sequence- Produktion, wo auch die Montagereihenfolge exakt mit den Lieferanten getaktet wird. „Der ideale Weg für die Anbindung an die Beschaffungslogistik ist die EDI-Integration ins ERP- System (Enterprise Resource Planning). Für kleinere Unternehmen gibt es aber Web-Portale, die alle Basis-Anforderungen der Geschäftspartner erfüllen“, erklärt Marlovits. Die Experten von EDITEL zeigen am 7. April 2022 im Rahmen eines kostenlosen Webinars Möglichkeiten von EDI auf Basis der Anforderungen der großen Player im Automobil-Sektor.