EMO World Tour : Weltleitmesse der Metallbearbeitung zu Besuch in Wien
V.l.n.r.: Ulrich Schlick (DHK), Hartwig von Saß (DMAG), Anton Buresch (CEO Gerhard Rauch GesmbH), Vito Cecere (Botschafter der Republik Deutschland in Österreich) und Markus Heering (Stellv. Hauptgeschäftsführer VDW)
- © WEKAUnter dem Motto Innovate Manufacturing. steht die EMO Hannover 2025 für Innovation, Internationalität, Inspiration und die Zukunft der Metallbearbeitung. Wie keine andere Messe präsentiert die Weltleitmesse der Produktionstechnologie die gesamte Wertschöpfungskette der Metallbearbeitung: von Werkzeugmaschinen, Produktionssystemen und additiven Verfahren über Präzisionswerkzeuge und Automatisierung bis hin zu Messtechnik, Qualitätssicherung, Software und Zubehör. Zielgruppen sind die globalen Impulsgeber der Industrie: Maschinenbau, Automobil- und Luftfahrtindustrie, Metallbe- und -verarbeitende Industrie, Medizintechnik, Energieversorgung, aber auch Elektronikindustrie und viele mehr.
Lesetipp: EMO Hannover 2025: Rückblick auf die 50-jährige Geschichte der Messe
"Als Plattform für Geschäfte und den Dialog zwischen allen internationalen Akteuren der Branche – Herstellern wie Anwendern, ist die EMO weltweit einzigartig“, betont Markus Heering, Geschäftsführer beim EMOVeranstalter VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), anlässlich der EMO-Präsentation in Wien am, zu der auch Fertigungsexperten aus Ungarn und der Slowakei digital zugeschaltet waren. 2023 zogen über 1.800 Aussteller aus 45 Ländern rund 92.000 Fachbesucher aus nahezu 140 Ländern auf die EMO. Mehr als 1.600 Besucherinnen und Besucher kamen aus Österreich.
Österreichs Werkzeugmaschinenindustrie exportorientiert
Heering wies darauf hin, dass Österreich in der globalen Werkzeugmaschinenindustrie eine starke Position innehat. 2024 wurden Werkzeugmaschinen im Wert von 1,1 Mrd. Euro produziert. Rund 80 Prozent davon wurden exportiert. Das waren im vergangenen Jahr Produkte im Wert von 865 Mio. Euro. Die Importe beliefen sich auf einen Wert von 384 Mio. Euro. Deutschland ist mit Abstand wichtigster Handelspartner Österreichs.
Die großen Abnehmerindustrien der österreichischen Metallbearbeitung, wie etwa der Maschinen- und Anlagenbau sowie die Automobilindustrie, gehören auch zu den wichtigsten Zielgruppen der EMO und sind als Besuchergruppen dort stark vertreten. „Die EMO-Fachbesucher kommen aus der ganzen Welt und jeder ist ein potenzieller Kunde“, betont Markus Heering. „Auf der EMO informieren sie sich über das neuste Angebot an Werkzeugmaschinen, Lösungen und Dienstleistungen weltweit, lernen neue Anbieter und Perspektiven kennen und können auch potenziell neue Lieferbeziehungen anbahnen“, sagt er.
Österreich ist aktuell mit zwölf Unternehmen auf der EMO 2025 vertreten. Darunter finden sich unter anderem die Unternehmen Fill, Emco, WFL und Weingärtner. Sie bringen neben innovativer Maschinentechnik auch Systeme für Automatisierung, Messdatenverwaltung und KI-Anwendungen mit. Das Leistungsangebot ist unter anderem auf die Metall-, Automobil-, Luft- und Raumfahrt sowie die Windkraftindustrie ausgerichtet.
Die österreichischen Aussteller im Überblick
Die folgenden österreichischen Aussteller sind bisher bekannt. Die Liste kann sich bis zum Mesebeginn noch erweitern:
Unternehmen | Ort |
---|---|
Böhler | Kapfenberg |
Bruker Alicona | Raaba/Graz |
Emco | Hallein |
Fill | Gurten |
FMTI | Wien |
Meusburger | Wolfurt |
Plasmateria | Wien |
Stark Spannsysteme | Rankweil |
Weingärtner | Kirchham |
WFL | Linz |
EMO fokussiert globale Megatrends
Weltweit zeigen sich in der Industrie ähnliche Herausforderungen: Der Wettbewerb verschärft sich. Investoren warten ab. Die Kosten steigen. Der Bedarf an nachhaltigen Produkten nimmt zu. Gleichzeitig erschwert der Fachkräftemangel vielerorts den Fortschritt, während die Integration neuer Technologien wie künstliche Intelligenz und additive Fertigung kontinuierliche Weiterbildung erfordern.
Auf der EMO 2025 zeigen aktuell mehr als 1.400 Aussteller aus 40 Ländern Lösungen zu diesen Herausforderungen, diskutieren Expertinnen und Experten die Megatrends Automatisierung, Digitalisierung inklusive Künstlicher Intelligenz sowie Nachhaltigkeit, und erarbeiten deren Fortschritt in der Metallbearbeitung.
Automatisierung für mehr Effizienz
Automatisierungslösungen erhöhen Effizienz und Qualität im Fertigungsprozess. Sie sind einer der Haupttreiber für Investitionen und werden in den unterschiedlichsten Ausprägungen von vielen EMO-Ausstellern angeboten. Dies reicht von einfachen Lösungen wie Palettenwechslern und Handlingsystemen bis hin zu Robotereinsatz und autonomen Fabriken mit selbstfahrenden Systemen.
Auf der EMO 2025 ist ein breites Angebot an Automatisierungslösungen zu erwarten, denn viele Aussteller werten ihre Maschinen damit weiter auf. Noch fokussierter geht es auf dem Gemeinschaftsstand Cobot Area zu. Dort werden kollaborative Roboter, deren Anwendungsmöglichkeiten und Applikationen gezeigt. Das sind Greifer, Bildverarbeitung, Messsysteme, Software, Industrieelektronik, Zuführsysteme und vieles mehr.
Nachhaltigkeit für mehr Klimaschutz
Viele Länder haben sich Maßnahmen für mehr Klimaschutz und Investitionen in die grüne Transformation ihrer Industrie auf die Fahnen geschrieben. Im Fokus der Nachhaltigkeit in der Produktion stehen ein geringerer Energie- und Materialverbrauch sowie die Einführung einer Kreislaufwirtschaft. „Viele Einzelmaßnahmen führen hier zum Ziel. Investitionen in neue Maschinen sparen beispielsweise rund 25 Prozent der Energie“, schildert Markus Heering die Erfahrungen. Damit werde der CO2-Fußabdruck verkleinert. Auch moderne Elektromotoren und innovative Antriebstechnik sparen im Vergleich zur Vorgängergeneration erheblich an Strom. Weitere Stellschrauben sind verbesserte Regelungstechnik, optimierte Auslegung von Druckluft- und Hydraulikanwendungen oder reibungsminimierte Lager- und Führungstechnik.
Die Sustainability Area auf der EMO 2025 ist der ideale Treffpunkt, um modernste Lösungen für die nachhaltige Produktion von morgen zu erleben. Hier informieren Aussteller über Trends zur Energieeffizienz, die Integration regenerativer Energien, Kreislaufwirtschaft und Lebenszykluskonzepte. Sie fördern nicht nur den Klimaschutz, sondern senken auch die Produktionskosten in Zeiten knapper Energie und Rohstoffe.
Digitalisierung gepaart mit künstlicher Intelligenz für höhere Produktivität
Digitalisierung und Vernetzung sind schon lange Themen in der Produktion. Jetzt kommt die künstliche Intelligenz hinzu, um die Datenanalyse zu beschleunigen, höhere Produktivität zu erreichen und neue Geschäftsmodelle aufzusetzen. Die Halbleiterindustrie spielt eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung und Anwendung digitaler Technologien. Halbleiter gestatten Anwendern, ihre Produktionsprozesse intelligenter zu gestalten, indem sie Technologien wie das Internet der Dinge (IoT) und künstliche Intelligenz (KI) nutzbar machen. Sie schaffen Transparenz über die Effizienz der Fertigungsabläufe, ermöglichen die Echtzeitüberwachung und -steuerung von Maschinen und Prozessen sowie eine vorausschauende Wartung.
Auf der EMO 2025 zeigt die AI + Digitalization Area Investoren aus Industrie und Administration neueste Möglichkeiten der Vernetzung gepaart mit künstlicher Intelligenz. Das ist auch die Chance für Hersteller aus Österreich, ihre Kompetenz in diesem Feld herauszustellen.
Die Zukunft der europäischen Metallbearbeitung
Fortschritte in allen drei Feldern stimulieren Investitionen und kurbeln die Nachfrage nach Produktionstechnik an. Darüber hinaus bildet der EMOVeranstalter VDW weitere entscheidende Themen für die Metallbearbeitung ab. Das ist beispielsweise der Gemeinschaftsstand Additive Manufacturing, bei dem die neusten Anwendungen im Bereich der additiven Fertigung beleuchtet werden.
Mit Blick auf die Zukunft und junge Talente, stärkt die Nachwuchsstiftung Maschinenbau den Fachkräftenachwuchs für die Herausforderungen von morgen. Qualifizierte Ausbildung ist die Basis für den Erfolg der Branche. Durch gezielte Fördermaßnahmen trägt die Nachwuchsstiftung Maschinenbau dazu bei, die Branche langfristig innovativ und wettbewerbsfähig zu halten. Auch zeigt sie auf dem Sonderstand Jugend, wie die Ausbildung auf die aktuellen Anforderungen in der Technologie und Digitalisierung in den Unternehmen bestmöglich ausgerichtet werden kann. Weiterhin präsentieren innovative Jungunternehmen frische und wegweisende Lösungen auf der Startup-Area.
50 Jahre Innovationen für die Metallbearbeitung
2025 wird die EMO 50 Jahre alt. 1975 ins Leben gerufen, führt sie seit einem halben Jahrhundert das Wissen der Branche zusammen und gestaltet die Zukunft der Metallbearbeitung federführend mit. Sie hat sich zu einer globalen Institution und einem festen Termin im Kalender entwickelt. „2025 ist die EMO in Hannover wieder das Fest für die gesamte internationale Metallbearbeitung. Sie zeigt eindrucksvoll, wie weit wir bereits gekommen sind und wie viel Potenzial noch vor uns liegt“, sagt Heering abschließend. Das aktuelle EMOMotto Innovate Manufacturing sei deshalb mehr als ein Leitspruch. Es sei ein Aufruf vor allem an europäische Anbieter und Anwender, die Möglichkeiten neuer Technologien mutig auszuschöpfen. Das EMO-Angebot werde ihnen dafür sehr viel Inspiration und neue Ideen liefern.
