Im Vorfeld des Automation Forums : Walter Eichner über die Zukunft der Automatisierungs-Community

Welches Ziel verfolgen Sie mit dieser Veranstaltung?

Walter Eichner:
Der Ausgangspunkt für diese Veranstaltung liegt in der erfolgreichen Smart Automation, die in ungeraden Jahren in Linz stattfindet und sich als eine äußerst erfolgreiche Veranstaltung etabliert hat. In den geraden Jahren fand die Smart Automation 2016 und 2018 auch in Wien statt. Diese Messe war auch für 2020 geplant und bereits vollständig vorbereitet. Doch leider musste die Messe in Wien 2020 aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden, und wir konnten sie nicht weiterführen. Aus diesem Grund haben wir 2021 gemeinsam mit Mitgliedern des Fachbeirats der Smart beschlossen, eine Veranstaltung im Osten Österreichs zu organisieren, um eine Lücke zu füllen. Die Idee war, im Design Center in Linz eine Alternative oder eine Ersatzveranstaltung zu schaffen. Die erste Veranstaltung fand schließlich 2022 in der Pyramide in Vösendorf statt. Nach der ersten Ausgabe haben wir das Feedback der Teilnehmer ausgewertet und beschlossen, das Format zu komprimieren, um es effizienter zu gestalten. Wir haben das Programm bewusst so gestaltet, dass es sowohl informativ als auch kompakt ist, um den Bedürfnissen der Teilnehmer gerecht zu werden.

Sie erwähnten den Fachbeirat der Smart. Das Format unterscheidet sich ja von einer traditionellen Messe, da es mehr auf Frontalvorträge setzt. War dies eine bewusste Entscheidung seitens der Branche, die derzeit vermehr auf Hausmessen setzt?


Eichner
: Ja, das ist richtig. Diese Entwicklung ergab sich aus intensiven Gesprächen mit der Messegesellschaft RX. Es wurde deutlich, dass es einen Wandel in der Branche gibt. Die Messe RX hat angekündigt, sich aus Österreich zurückzuziehen, und die bisherigen Standorte sollen an neue Eigentümer übergehen. Diese Veränderungen haben dazu geführt, dass Unternehmen wie Beckhoff, die regelmäßig auf Veranstaltungen wie den Power Days, der Intertool und der Smart vertreten waren, Interesse an neuen Formaten gezeigt haben. Traditionelle Messen, wie die dreitägige Smart oder die viertägige Intertool, sind zwar nach wie vor sehr geschätzt, aber es gibt ein wachsendes Bedürfnis nach neuen Ansätzen. Unsere Veranstaltung soll daher auch als Stellvertreterveranstaltung für die Smart in Wien dienen. Wien hat als Kongressstadt ein enormes Potenzial, aber es ist oft schwierig, hier erfolgreiche Messen zu organisieren. Die Idee hinter unserer Veranstaltung ist es, den Osten Österreichs, insbesondere Wien, stärker in den Fokus zu rücken und den Bedarf an hochwertigen Veranstaltungen zu decken.

Beckhoff Automation
Walter Eichner ist Business Development Manager bei Beckhoff Automation in Österreich und einer der bekanntesten Vertreter der heimischen Automatisierungsbranche. - © Beckhoff Automation
Die Smart Automation ist eine bedeutende Veranstaltung, und es wäre wichtig zu wissen, wie es damit weitergeht.

Ivo Sklenitzka, der CEO von RX Austria, wird beim Forum die Begrüßungsworte sprechen. Gibt es bereits Gespräche über das zukünftige Engagement bezüglich der Smart?

Eichner
: Ja, um diese Fragen zu adressieren, habe ich Ivo Sklenitzka eingeladen, bei der Eröffnung der Veranstaltung einige Klarstellungen vorzunehmen. Er wird gemeinsam mit einem Mitglied des Komitees die Veranstaltung eröffnen und hoffentlich einige wichtige Informationen zur Zukunft der Smart geben. Bisher gibt es noch keine konkreten Gespräche, wie es mit der Smart weitergehen soll, aber wir erwarten, dass bis zum 26. September mehr Klarheit herrschen wird. Dies ist natürlich für uns als Veranstalter von großem Interesse, aber auch für die gesamte Branche. Die Smart Automation ist eine bedeutende Veranstaltung, und es wäre wichtig zu wissen, wie es damit weitergeht. Wir hoffen, dass er in seiner Rede erste Informationen darüber geben kann, wie die Zukunft der Messe aussehen könnte, und ob wir möglicherweise mit neuen Konzepten rechnen können.

Welche thematischen Schwerpunkte erwarten uns beim Automation Forum in diesem Jahr?

Eichner
: Ein zentrales Thema des Forums ist der Fortschritt im Bereich der erneuerbaren Energien, ein breites Feld, das viele spannende Entwicklungen umfasst. Neben Wasserstoff und E-Fuels nimmt auch die Künstliche Intelligenz eine wichtige Rolle ein. Wir haben erkannt, dass KI weit mehr Möglichkeiten bietet, als viele zunächst vermuten. Bei Beckhoff arbeiten wir beispielsweise intensiv mit GPT-Technologien in unserer Programmierumgebung TwinCAT. Diese Technologien helfen unseren Anwendern, wie eine Navigationshilfe im Auto, effizienter und zielgerichteter zu arbeiten. KI und Modelle wie GPT machen unser Leben nicht nur einfacher, sondern eröffnen auch ganz neue Perspektiven für die Automatisierungstechnik. Wir sind stolz darauf, dass Unternehmen wie Microsoft und andere namhafte Firmen ihre Beiträge zu diesem Thema liefern werden. Es ist klar, dass KI kein bloßer Hype ist, sondern eine tiefgreifende und nachhaltige Entwicklung, die die Automatisierungsbranche maßgeblich beeinflussen wird. Die Technologie hat das Potenzial, nicht nur bestehende Prozesse zu optimieren, sondern auch völlig neue Möglichkeiten zu erschließen, die zuvor undenkbar waren.

Automatisierung und Kulinarik in der Wolke

„Fortschritt gestalten – im Bereich der erneuerbaren Energien“ lautet das Motto des diesjährigen Automation Forums. Die hybride Kongressveranstaltung findet am 26. September in der bekannten Eventlocation „Wolke 19“ im Ares Tower/Wien statt und gilt als beliebter Branchentreff der industriellen Automatisierung.

Mit spannenden 15-Minuten-Vorträgen, ausreichend Pausen mit Zeit zu Netzwerkgesprächen und einem unterhaltsamen wie auch kulinarischen Abendprogramm, bietet das Automation Forum 24 eine gelungene Mischung aus Business & Lifestyle.

Automation Forum 2024

26. September, 11:00 Uhr − 21:00 Uhr
Wien, Ares Tower | Wolke 19 | Die Teilnahme ist kostenlos.
Weitere Infos und Anmeldung: https://automation-forum.at/

Eine eintägige, hybride Kongressveranstaltung mit starkem Impuls in Sachen Industrieautomation im Osten Österreichs, in Wien.

Was erwartet die Teilnehmer bei der Abendveranstaltung?

Eichner
: Im Gegensatz zur Veranstaltung in der Pyramide, die mit einem Gala-Dinner an Zehnertischen endete, haben wir uns dieses Mal für ein flexibleres Format entschieden. Es wird Stehtische geben, und wir bieten ein Flying Buffet an, um das Netzwerken zu fördern. Dieses Format ermöglicht es den Teilnehmern, sich freier zu bewegen und einfacher mit verschiedenen Gesprächspartnern in Kontakt zu treten. Der Abend beginnt direkt nach den Schlussworten und der letzten Keynote von Christoph Holz, die sicherlich ein Highlight des Tages sein wird. Uns war es wichtig, die Veranstaltung kompakt, kurzweilig und fokussiert zu gestalten, mit einem besonderen Augenmerk auf Networking und den informellen Austausch. So hoffen wir, den Teilnehmern einen Mehrwert zu bieten, der über die reinen Fachvorträge hinausgeht, und gleichzeitig eine Plattform für wertvolle Gespräche und neue Kontakte zu schaffen.